Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740955571
Скачать книгу

      „Na, und …?“ brüllte Vance aufgebracht zurück, „was besagt das schon …!? Aussteigen … schaufelt die Kiste frei … Worauf wartet ihr noch …?!“

      *

      Hartley, der leicht angekratzte Crane, Freddy und die übrigen drei Gangster waren zur Ranch zurückgekehrt.

      „Dieser verdammte Parker hat uns eine Falle gestellt“, berichtete Hartley seinem Geschäftsfreund Clemetti, „um ein Haar hätten wir uns noch gegenseitig umgebracht … Hat Vance wenigstens etwas erreicht?“

      „Er scheint ihm auf den Fersen zu sein“, antwortete Clemetti, „vielleicht hat er mehr Glück als wir …!“

      „Jetzt brauche ich erst mal einen richtigen Schluck“, redete Hartley weiter, „und dann sollten wir mal richtig überlegen, was zu tun ist …! So wie bisher geht’s nicht weiter … Dieser Parker führt uns dauernd an der Nase herum!“

      Clemetti und Hartley gingen hinüber ins Ranchhaus. Und es war psychologisch sehr interessant und aufschlußreich, daß beide hinauf zum Felsgrat schauten. Rechneten sie mit einem weiteren Felsklotz …!?

      Sie standen gerade in der großen Wohndiele, als das Telefon klingelte.

      „Clemetti“, meldete sich der Gangsterboß von Las Vegas, „wer spricht da? Parker …? Soll das ein Witz sein …!? Was wollen Sie …?“

      Während er redete, winkte er Hartley an den Wandtisch heran und deutete mit der freien Hand auf einen Zweithörer, den Hartley sofort in die Hand nahm.

      „Ich möchte auf keinen Fall lästig werden“, sagte Parkers Stimme würdevoll und gemessen, „aber aus Gründen der Menschlichkeit fühle ich mich verpflichtet, Sie eindringlich zu warnen.“

      „Vor was …?“ fragte Clemetti kurz und knapp zurück.

      „Vor einem gewissen Mr. Hartley“, kam die prompte Antwort, „dieser Herr wird Ihnen ja sicher bekannt sein, wie ich wohl vermuten darf.“

      „Selbst wenn …!“

      „Nach meinen sehr privaten Vermutungen plant Mr. Hartley, den ich gerade erwähnte, einen Coup besonderer Art … Er möchte Sie und einen gewissen Mr. Vance unschädlich machen, um sich das Erbe eines gewissen Mr. Portland allein anzueignen …!“

      Hartley verlor die Nerven.

      Er riß Clemetti den Hörer aus der Hand.

      „Sie verdammter Lügner …!“ brüllte er dann in den Hörer hinein, „einen Dreck will ich …! Was Sie da sagen, haben Sie sich doch aus den Fingern gesogen …!“

      „In der Tat“, antwortete Parker gemessen und höflich, „aber das sollte im Augenblick nicht besonders wichtig sein. Sind Sie sicher, Mr. Hartley, daß Mr. Clemetti nicht ebenfalls so denkt wie Sie …? Portlands Erbe ist schon einen kleinen Verrat wert, finden Sie nicht auch …?“

      Da Clemetti inzwischen den Zweithörer am Ohr hielt, bekam er jedes Wort mit.

      Er sah Hartley wütend an. Hartley erwiderte diesen Blick mit Grimm und Zorn. Die beiden Gangsterbosse fühlten sich durchschaut.

      „Es kann natürlich sein, daß ich mich irre, wofür ich mich dann aber schon jetzt und an dieser Stelle entschuldigen möchte“, redete Josuah Parker inzwischen weiter, „es liegt im Bereich der Möglichkeit, daß meine herben Vermutungen nur auf Mr. Vance allein zutreffen. Ihm wäre solch ein Plan durchaus zuzutrauen, finden Sie nicht auch …?“

      „Hören Sie jetzt mal genau zu“, sagte Hartley und zwang sich zur Ruhe, „wenn Sie glauben, uns gegenseitig hochbringen zu können, dann befinden Sie sich auf dem Holzweg …! Uns bringen Sie nicht auseinander, darauf können Sie Gift nehmen.“

      „Die Götter, wenn ich mich so ausdrücken darf, mögen Ihnen Ihre optimistische Grundeinschätzung erhalten“, kam Parkers prompte Antwort, „doch an Ihrer Stelle würde ich noch nicht einmal meinem Schatten trauen … Ich bedanke mich für dieses interessante und aufschlußreiche Gespräch …!“

      Es knackte in der Leitung, dann war sie tot.

      Hartley und Clemetti sahen sich reichlich finster an.

      „Er will uns aufeinanderhetzen“, sagte Clemetti wegwerfend.

      „Möglich“, gab Hartley nachdenklich zurück, „aber auf Vance sollten wir doch ein Auge halten, finden Sie nicht auch?“

      *

      „Die schuften ganz schön“, stellte Mike Rander fest. Er lag zusammen mit seinem Butler in einem freundlichen, vor allen Dingen schattigen Versteck und beobachtete die beiden Gangster Steve und Clive, die den Ford freischaufelten.

      Gangsterboß Vance beaufsichtigte die Arbeiten und sparte nicht mit Kommentaren. Damit brachte er Steve und Clive langsam aber sicher auf die bewußte Palme, doch er merkte es nicht.

      „Wie haben Clemetti und Hartley auf den Anruf reagiert?“ stellte Rander seine nächste Frage.

      „Wie erwartet, Sir …! Die Saat des Mißtrauens wird mit einiger Sicherheit aufgehen … Meiner bescheidenen Ansicht nach kann es nicht mehr lange dauern, bis die Gangsterbosse sich in gegenseitiger Unfreundlichkeit ergehen.“

      „Ich frage mich die ganze Zeit, ob wir die Behörden von Las Vegas nicht informieren sollten“, redete Rander weiter, „zumindest sollten wir der Zentrale einen kleinen Wink geben … Von wo aus haben Sie eben angerufen?“

      „Ich nahm mir die Freiheit, mich in den unmittelbaren Draht zur Clemetti-Ranch einzuschalten, Sir … Entsprechende Gerätschaften befinden sich in meinem kleinen Spezialkoffer …!“

      „Dann könnten Sie doch auch Las Vegas erreichen, oder?“

      „Bestehen Sie unbedingt darauf, Sir? Wenn ich mir einen kleinen Ratschlag erlauben darf, so würde ich die Auseinandersetzung mit den drei Herren allein abwickeln. Behördenvertreter würden nur stören und die Gangsterbosse zu nicht geplanten Aktionen verleiten.“

      „Glauben Sie immer noch, daß sie auf der Ranch bleiben werden?“

      „Gewiß, Sir, falls es Ihnen und meiner bescheidenen Wenigkeit nach wie vor gelingt, gewisse Illusionen zu erwecken.“

      „Illusionen welcher Art?“

      „Die Herren Clemetti, Vance und Hartley müssen stets glauben, daß es nur noch eine Frage von Sekunden ist, bis es ihnen gelingt, Sie und meine Person auszuschalten …

      „Wir bleiben also der Köder, der kurz vor ihren zuschnappenden Mäulern hängt, wie?“

      „Ein plastisches Bild, Sir, dem ich nichts hinzuzufügen habe … Wenn Sie mich jetzt für wenige Minuten entschuldigen wollen. Ich fürchte, der Wagen ist fast freigeschaufelt …!“

      *

      „Na, also …!“ Vance nickte versöhnt, „geht doch, wenn ihr nur wollt. Fahren wir zurück zur Straße …!“

      „Soll ich nicht lieber fahren?“ schlug Clive vor.

      „Wohl wahnsinnig geworden, wie?“ Vance sah seinen Leibwächter empört an, „damit wir uns wieder festfahren, wie …? Los, einsteigen, bei Clemetti gibt es was Kaltes zu trinken …! Wir sollten nicht unnötig Zeit verlieren.“

      Weder er noch Clive oder Steve dachten andeutungsweise daran, den Reifenspuren des hochbeinigen Monstrums zu folgen. Sie hatten, um es ganz deutlich zu sagen, die Nase gründlich voll. Sie sehnten sich nach kalten Getränken und nach Räumen, die von einer Klimaanlage temperiert wurden.

      Da wegen der herrschenden Hitze sämtliche Wagenfenster heruntergelassen waren, hatte es ein kleines seltsames Geschoß nicht sonderlich schwer, das Wageninnere zu erreichen.

      „Ein … ein Pfeil …!“ brüllte Clive plötzlich in schrillem Diskant, „Indianer! Überfall! Volle Deckung!“

      „Sind Sie verrückt