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SexParty | Erotische SM-Geschichte
von Kathy March
Die Autorin lebt in Frankfurt, hat Karriere als Bankerin gemacht und verdient ihr Geld nun als Unternehmensberaterin. Ihr Pseudonym Kathy March verkörpert ihre dunklen Begierden, all ihre „verbotenen“ sexuellen Fantasien voller Demütigung, Unterwerfung, Schmerz und Lust. Sie bewegt sich seit Jahren in der BDSM-Szene, wo sie ihre devote Seite und ihren Hunger nach Abenteuern ausleben kann. Aus ihren Erlebnissen und lustvollen Fantasien entstehen Bilder in ihrem Kopf, die sie zu Papier bringt.Ihre Geschichten sind authentisch und lebendig, hart, direkt und oft schmutzig. Sie sagt, dass es sie viel Überwindung gekostet hat, andere ihre Geschichten lesen zu lassen. „Das hat auch etwas mit Scham zu tun: Manchmal frage ich mich, ob meine Fantasien nicht zu krass oder pervers sind, um laut ausgesprochen zu werden.“ Den Normen der Gesellschaft entsprechen sie jedenfalls nicht.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: Fotoatelie @ istock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783964775443
www.blue-panther-books.de
SexParty Teil 1 von Kathy March
Wir sitzen im Zug nach London – meine Freundin Sarah und ich. Draußen wird es langsam dunkel. Unsere Köpfe, die über dem Tisch zwischen uns zusammentreffen und dann wieder auseinandergehen, wenn wir in Lachen ausbrechen, spiegeln sich in den Scheiben. Blond und Rot. Zwei junge Frauen. Die auf dem Weg nach London sind, um ein schönes Wochenende zu verbringen und um einen bestimmten Sex-Club zu besuchen. Für mich ist dieser Partybesuch keine Premiere.
Nachdem ich auf diversen Partys in Liverpool war, will ich nun endlich einmal den großen Sex-Club in London besuchen.
***
Ein Jahr zuvor ...
Auf die Partys in Liverpool hatte mich eine Affäre gebracht. Seit meiner Scheidung lehnte ich feste Beziehungen ab, stattdessen hatte ich den Casual-Sex entdeckt, unverbindlich, unter Erwachsenen, Freundschaft nicht ausgeschlossen, aber alles ohne Zwang und ohne, dass es »irgendwohin führen« muss. Irgendwann in der sexuellen Experimentierphase erwachte dann auch die Neugier auf BDSM. Nach ersten guten und auch schlechten Erfahrungen war bald klar, das war mehr, als nur eine Phase. Über ein Internetportal stieß ich auf eine Party, die regelmäßig in meiner Nähe, in Liverpool, stattfand. Eine Party für Hedonisten und sexuell aufgeschlossene Paare und Singles, das Ganze untermalt mit elektronischen Beats. Dort wollte ich hin. Aber nicht allein. Allerdings hatte ich auch gerade keine passende Begleitung unter meinen Bekannten. Aber dafür gab es ebenfalls Möglichkeiten im Internet. Ich fand Chris, beziehungsweise, er fand mich ... Er hatte BDSM-Erfahrung, eine offene Beziehung mit einer Freundin in London und war schon mehrfach auf Sex-Partys gewesen.
Wir hatten uns für unser erstes Treffen auf dem Weihnachtsmarkt verabredet. Ich schaute mich bei den Buden nach dem vereinbarten Treffpunkt um, suchte nach einem großen blonden Typen mit rasierten Seiten und einem Zopf im langen Haupthaar. Einer der hip gekleidet, tätowiert und gepierct war. Genau mein Typ also. Ich stehe auf ungewöhnliche Menschen. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und da stand er. Blonder Bart und ein Nasenring, nettes Lächeln. Er war mir sofort sympathisch. Ich trank einen Glühwein, er einen Kinderpunsch. Alkohol trank er nicht. Wir unterhielten uns. Er gefiel mir gut und ich bekam dieses Bauchgefühl, das sagte, dass ich neugierig auf Sex mit ihm war. Ich hoffte in dem Moment, dass ich ihm auch gefiel. Nicht nur wegen der Begleitung zur Party.
***
Heute ...
Für den Besuch in London habe ich nicht nach einer Begleitung suchen müssen. Sarah ist noch nie auf einer Party dieser Art gewesen und nun neugierig auf die Mischung aus Elektro, Fetisch und Swinger-Party. Wir fühlen uns sehr verrucht ... Also trinken wir uns schon im Zug nach London etwas Mut an.
Als wir ankommen, liegen zwei leere Weinflaschen im aufgeklappten Tischmülleimer. Wir nehmen unsere Koffer und steigen aus dem Zug aus. Rein äußerlich ähneln wir uns. Sarah ist etwas kleiner, dafür habe ich die größeren Brüste. Beide schwanken wir aber ganz leicht. Gut, dass wir Jeans, Pulli und Turnschuhe tragen und keine Absätze.
Durch das dunkle London fahren wir in unser Hostel, das wir absichtlich nahe am Club gewählt haben. In unserem Zweierzimmer ziehen wir uns um und stylen uns auf. Halterlose Strümpfe und hohe Schuhe natürlich. Dazu habe ich meine Ledercorsage an und einen kurzen Rock. Wenn ich mutig genug bin, will ich den nachher weglassen und nur die Stringpanty tragen. Sarah hat ein ziemlich durchsichtiges Kleidchen an. Wir sehen auf jeden Fall zum Anbeißen aus, entscheiden wir.
***
Wieder ein Jahr zuvor ...
Die Ledercorsage kaufte ich anlässlich meines ersten Besuchs der Sex-Party in Liverpool. Ein Korsett oder eine Corsage zu tragen, war ein Vorschlag von Chris. Ich hatte ihm bei unserem ersten Treffen gefallen. In der Metro nach Hause bekam ich eine Nachricht von ihm. Wir begannen, zu planen, buchten ein Hotelzimmer in Liverpool, außerdem Zugtickets. Wir verabredeten uns für einen Nachmittag, um gemeinsam ein Korsett zu kaufen, und gingen gleich in den ersten Laden – eine Mischung aus Sexshop und Lingerie. Ich probierte einige der Corsagen an. Zwischen uns prickelte es gewaltig, wenn ich den Vorhang zur Seite zog und ein neues heißes Stück präsentierte. Das ein oder andere Teil sah auch schon ganz gut aus, allerdings erfuhren wir auch, dass die Maßanfertigung der Teile eventuell ein paar Wochen dauern konnte und so viel Zeit hatten wir nicht. Wir mussten ein auf Anhieb perfekt passendes Teil finden. Der nächste Laden hieß »Sündige Mode«, eine kleine Perle mitten in der Innenstadt.
Mit drei, vier Corsagen und der sehr hübschen Verkäuferin, einer Schwarzhaarigen im Rockabilly-Stil, verschwand ich in der Kabine. Als Erstes die Ledercorsage. Ich zog mich obenrum aus und nahm Blickkontakt im Spiegel mit der hinter mir stehenden Schönen auf. Sie schlang die Corsage von hinten um mich und begann zu schnüren. Dabei drehten wir uns zum Vorhang und ich zog ihn auf. Chris Gesicht leuchtete auf. Ich fuhr mit meinen Händen an meinen Seiten auf und ab. Das fühlte sich fantastisch an! Plötzlich fuhren zwei weitere Hände über meine und über meinen Körper. Die der Rockabily-Verkäuferin. Mir wurde ganz heiß. Wir waren uns alle einig, die Corsage war es. Die anderen mussten gar nicht mehr anprobiert werden.
»Alles klar«, sagte die Verkäuferin, fasste von hinten um mich herum und öffnete mit geschickten Fingern die vorderen Schließen der Corsage.
Nach kaum fünf Sekunden stand ich mit nacktem Oberkörper vor Chris, der mir weiterhin fest in die Augen sah. Ich bedeckte meine Brüste mit den Armen und drehte mich um. Dabei traf mein Blick den der Verkäuferin hinter mir. In ihren Augen spiegelte sich Überraschung.
»Oh, ups ...«, sagte sie, »ich dachte, ihr seid ein Paar?«
»Nein, sind wir nicht«, gab ich zu. Wir waren ja noch nicht einmal miteinander im Bett gewesen ...
Das änderte sich allerdings noch vor der Party. Ich hatte Chris bei ihm zu Hause besucht. Wir sahen gemeinsam einen Film. Einen Horrorfilm natürlich. Ich gruselte mich und Chris schmunzelte darüber. Ich fragte mich, wie es zum Sex kommen sollte. Dass es passieren würde, war keine Frage, zwischen uns prickelte es und Chris hätte mich nicht zu sich nach Hause eingeladen und ich wäre nicht zu ihm nach Hause gekommen, wenn nicht ... Die einzige Frage war das Wie? Darauf war ich neugierig. Bin ich immer.
Chris nahm meine Hand, zog sie an seine Brust und hielt sie dort fest. Ich war überrascht. Chris war dominant und ich devot, allerdings noch ohne viel Erfahrung. Das sollte sich, unter anderem durch Chris, ändern. Die Romantik und Zärtlichkeit der Geste berührte mich. Das hatte ich nicht erwartet. Eine gewisse Anspannung fiel von mir ab. Bald küssten wir uns und die Kleider fielen. Chris war dominant, er packte zu, er gab den Ton an. Mir gefiel es. Mehr und mehr ließ ich mich fallen. Beim Griff in seine Hose gab es noch eine Überraschung. Bei all den Tattoos und Piercings an Chris war natürlich