PetPlay | Erotischer Ratgeber. Arne Hoffmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Arne Hoffmann
Издательство: Bookwire
Серия: lebe.jetzt Ratgeber
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783964773258
Скачать книгу
Hinsicht trösten: Es liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an dir. Während inzwischen zum Beispiel etliche deutsche Städte einen »SM-Stammtisch« und andere Szenetreffs zum Kennenlernen anbieten, ist eine derartige Struktur für Petplayer längst nicht so weit entwickelt, als dass Neulinge leicht hineinfinden könnten. Leichter hat man es immer, wenn man ohnehin schon einen Fuß in einer sexuellen Subkultur hat. Als ich beispielsweise vor Jahren noch aktiver in der SM-Szene war, erfuhr ich automatisch, dass einige ihrer Mitglieder zum gemeinschaftlichen Petplay nach Dänemark reisten. Heute habe ich keine Ahnung, ob es diese Treffen überhaupt noch gibt.

      Andererseits bietet unsere Zeit Vorteile, über die frühere Generationen nicht verfügten: insbesondere das Internet und all seine Communitys. Online findest du nicht nur die wenigen Stammtische für Petplayer, die es in großen deutschen Städten gibt6; du kannst auch in Foren nach Menschen suchen, die deine Vorliebe teilen. Am geschicktesten dürfte es hier sein, wenn du das Forum einer weiter verbreiteten Spielart wie eben BDSM aufsuchst und dich dort umschaust, ob du Angebote zum Petplay findest. Auch die Kontaktanzeigen in Veröffentlichungen der SM-Szene oder auch auf allgemeinen Erotik-Portalen7 könnten dich hier weiterbringen.

      Zwei deutsche Websites, die speziell als Anlaufstelle für Petplayer dienen, sind zum einen Pets & Owners, wo man Chats, ein Forum und eine Mailingliste findet8, und zum anderen die Petplay-Community9. Über sie gelangt man zu Petplay-Abenden, die von »Quälgeist Berlin« veranstaltet werden10 sowie zu einer regelrechten »Petplay-Farm«, die den verschiedensten Tieren einigen Auslauf bietet11. Darüber hinaus empfiehlt sich das Erotik-Portal »Joyclub« als Anlaufstelle für Menschen mit Interesse am Petplay, die zueinanderfinden möchten.12 Das entsprechende Forum wirkt zwar weitgehend verwaist13, aber vielleicht kannst du dort trotzdem einen Kontakt herstellen, der dir weiterhilft. Auch über die internationale Fetisch-Website »FetLife« kann man Kontakte zu anderen Petplayern herstellen.14 Darüber hinaus empfiehlt der Petplayer »Nebaka« in einem Youtube-Video zum Thema Kontakte Facebook, da man dort ebenfalls Petplay-Gruppen finden kann. 15 Auch eine Suche bei Twitter solle man nicht vernachlässigen. Und schließlich kann auch der Kommentarbereich zu Nebakas Youtube-Videos dazu dienen, andere Petplayer kennenzulernen.

      Eine einfache Möglichkeit, herauszufinden, ob es in deiner Region Gelegenheit zum Petplay gibt, besteht darin, bei Google den Namen der größten Stadt in deiner Nähe gemeinsam mit »Petplay« einzugeben. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar groß, dass du dabei vor allem auf Dominas stößt, die solche Spiele anbieten. Aber vielleicht wäre auch das kein schlechter Weg, um erste Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, ob du Petplay in der Realität genauso erregend findest wie in deiner Fantasie und sich weitergehende Recherchen oder längere Reisen dafür überhaupt lohnen. Dabei solltest du natürlich im Hinterkopf behalten, dass Sex mit einer professionellen Dienstleisterin nicht dasselbe ist wie liebevoller Sex in einer Partnerschaft. Wenn Petplay für dich wenig mit SM zu tun hat, solltest du dich auch erst einmal schlaumachen, ob du bei der betreffenden Domina auch erhältst, was du suchst, oder ob sie zu stark auf Unterwerfung und Demütigung ausgerichtet ist.

      Zuletzt besteht die Möglichkeit, Veranstaltungen wie den Christopher Street Day oder Gay Pride zu besuchen. Dort findest du zwar in erster Linie Homosexuelle, aber auch Mitglieder verschiedener anderer sexueller Subkulturen, unter anderem auch Petplayer. Und selbst wenn du heterosexuell bist und einen homosexuellen Petplayer kennenlernst, hilft er dir vielleicht, Kontakte zu ebenfalls heterosexuellen Petplayern herzustellen.

       Welche Ausstattung macht Petplay besonders erregend?

      Kann man aufgrund der seltenen Anlaufstellen für Petplayer noch zu dem Fehlschluss gelangen, diese Praktik wäre nicht weit verbreitet, straft das reichhaltige Angebot an Accessoires, das Versandhandel und Fetischläden vorrätig halten, diesen Eindruck Lügen. Mit folgenden Dingen kannst du dich ausrüsten, um dich als Tier besonders echt zu fühlen:

       Hauben und Tiermasken: Wenn du sie über deinen Kopf gestülpt hast, siehst du einem Tier nicht nur etwas ähnlicher, sie unterbinden häufig auch deine Fähigkeit zu sprechen und deine Umgebung zu erkennen. Dadurch kannst du dich deinem Herrn noch ausgelieferter fühlen. Manche dieser Hauben und Masken behindern auch deine Atmung, was störend oder erregend sein kann.

       Knebel: Auch Knebel unterschiedlichster Art bis hin zu Pferdetrensen für Ponyplayer verhindern, dass sich ein Petplayer verständlich artikulieren kann, und tragen so zu seiner Entmenschlichung bei. Ein Maulkorb kann als Knebel dienen, wenn er dafür sorgt, dass der Mund des Trägers weitgehend geschlossen bleibt.

       Leinen: Mit dieser Bondage-Variante kannst du dich von deinem Herrn führen oder irgendwo anbinden lassen. Praktischerweise sind sie in den meisten Tierhandlungen erhältlich. Dein Partner sollte aber vorsichtig sein, wenn er dich an einer Leine hinter sich herzieht: Die menschliche Luftröhre ist leichter zu verletzen als die eines Hundes.

       Halsbänder: Es gibt sie in den unterschiedlichsten Materialien, manche von ihnen sind sogar abschließbar. Ein Halsband zeigt deutlich, dass dieser Petplayer einem anderen »gehört« – was man noch verstärken kann, wenn man daran eine Erkennungsmarke mit dem Namen des Hundebesitzers anbringt. Oft leitet das Umlegen des Halsbands ein Spiel ein und versetzt einen oder beide Petplayer schnell in die dazu passende mentale Verfassung. Einfache Halsbänder erhält man in Tiergeschäften; ein besonders großes Halsband sollte auch einem Menschen passen. Achte bei der Auswahl darauf, dass es nicht zu eng sitzt und nicht scheuert. Je höher ein Halsband ist, desto mehr schränkt es die Beweglichkeit deines Kopfes ein – was für dich vielleicht ein erwünschter, vielleicht aber auch ein unerwünschter Effekt sein kann. Lederhalsbänder liegen zwar durchaus angenehm auf der Haut, können nach längerem Tragen aber auch einen Abdruck hinterlassen.

       Mit einem Elektrohalsband kann der Herr seinem Pet, wenn es unartig war, Stromstöße verpassen, um es so zu erziehen. Lest aber besser sämtliche Sicherheitshinweise, die ihr beim Kauf eines solchen Halsbandes erhaltet, um ernsthafte Schäden zu vermeiden. Generell solltet ihr die Stromstärke nicht zu hoch einstellen: Wie junge Tierschützerinnen im Selbstversuch herausfanden, sind die Schläge, die man durch ein solches Halsband erleidet, sehr unangenehm.16

       Handschuhe ohne Finger: Wenn ein Tier keine Finger benutzen kann, wieso solltest du als Petplayer das können? Diese Handschuhe machen dich herrlich hilflos: Du kannst dich nicht losbinden und selbst einfache Dinge nicht mehr bewerkstelligen, ohne deinen Mund zu Hilfe zu nehmen oder jemand anderen um Unterstützung zu bitten. Das erhöht das Gefühl der Erniedrigung stark. Viele dieser Handschuhe können als Fessel am Arm des Pets abgeschlossen werden, sodass ein Abstreifen unmöglich ist. Ein Paar besonders gut gepolsterter Handschuhe verhindert überdies, dass beim Herumkriechen die Knöchel zu stark belastet werden.

       Knieschoner: Um das ständige Kriechen erträglicher zu machen und längerfristige Schädigungen zu vermeiden, gibt es diese Polsterungen. Sie empfehlen sich vor allem, wenn du auf hartem Boden unterwegs bist oder ohnehin schon empfindliche Knie besitzt. Du erhältst sie preisgünstig in Geschäften, die Sportartikel führen.

       Humbler: Die meisten Menschen außerhalb der SM- und Petplay-Szene dürften nicht einmal wissen, was das ist; dabei ist er für Tierrollenspiele geeignet wie kaum etwas anderes. Bei einem Humbler handelt es sich um zwei aneinandergefügte Stücke Holz, die in der Mitte eine Aussparung aufweisen. Wenn man diese Vorrichtung einem Mann, der sich mit leicht gespreizten Beinen auf allen vieren befindet, von hinten um die Hoden legt und dann zwischen seine Schenkel zurückzieht, kann er sich nicht mehr aufrichten. Bei jedem Versuch stoßen die jetzt quer liegenden Stäbe von hinten an seine Schenkel und zerren schmerzhaft an seinen Hoden. Bis er befreit wird, kann er nur noch kriechen wie ein Hund und gelangt ohne