»Ach, wie interessant! Kriege ich dann wieder den Hintern versohlt? Vor Melanie und Julia und so, dass es die Patienten im Wartezimmer hören können?«
»Den Hintern versohlt kriegst du sowieso noch mal, du weißt sehr genau, wofür! Und für deine Unverschämtheit gibt’s noch eine Tracht Prügel extra!«
»Entschuldigung, ich habe das nicht so gemeint, es sollte ein Witz sein!«
»Dein Benehmen zeigt mir immer klarer, dass bei dir eine konsequente Nacherziehung dringend notwendig ist. Zucht und Strenge, das ist es, was bei dir bisher gefehlt hat. Also, denk an alles, was ich dir gesagt habe! Die Striemen auf deinem Po werden dich daran erinnern. Am Montag bist du um sieben in der Praxis, pünktlich! Klar?«
»Ja, Helga.«
Sie sagte das, obwohl alles in ihr danach schrie, lautstark zu protestieren.
»Bis dann, mein Mädchen, schönes Wochenende!«
»Wünsche ich dir auch, Helga!«
Auf dem Rückweg sprach Yvonne voller Zorn in Gedanken zu Helga: Was glaubst du eigentlich, wer du bist! Du verfügst über meine Zeit und meinen Körper, als sei ich deine Leibeigene!
Jedoch – das Gefühl der Entrüstung hielt nicht lange an. Vielmehr wurde es Yvonne mit erschreckender Deutlichkeit bewusst, wie sehr sie bereits unter der Fuchtel ihrer neuen Chefin stand. Die Autorität und Dominanz dieser Frau bewirkten, dass Yvonne sich oft wie gelähmt fühlte. Sie brachte nicht die Kraft auf, zu widersprechen. Und doch tat es ihr auch gut, dass Helga sich für sie interessierte, dass sie in solch umfangreicher Weise für sie sorgen wollte, Pläne schmiedete und ihr offenbar auch sehr viel zutraute. Das vorherrschende Gefühl war die warme, mütterliche Zuwendung, die ihr Helga zugleich mit der rigorosen Strenge zuteilwerden ließ. Dieses Gefühl hatte es ihr überhaupt nur ermöglicht, die Züchtigung durchzustehen. Hinzu kam die körperliche Erregung, die immer noch nicht ganz abgeklungen war. Das war neu und spannend, und sie wollte es wieder erleben. Gemocht zu werden, für jemanden wichtig zu sein, das war etwas, wonach sie regelrecht hungerte. Sie war von ihren Eltern perfekt materiell versorgt worden, sie war das typische verwöhnte Einzelkind. Dennoch fühlte sie sich immer »emotionell verwahrlost«, wie sie sich ausdrückte. Auch ihre bisherigen Männerbekanntschaften waren in dieser Hinsicht unbefriedigend gewesen. Und deshalb fasste sie den Entschluss, sich allen Forderungen Helgas zu unterwerfen.
***
Am Montag, Yvonnes erstem Arbeitstag, gab sie sich alle nur erdenkliche Mühe, ihre neue Chefin nicht zu enttäuschen. Es klappte auch alles wunderbar. Yvonnes Lernfähigkeit und schnelle Auffassungsgabe erleichterten es ihr, die Aufgaben ohne große Anstrengung zu erfüllen. Die Striemen auf ihrem Po spürte sie allerdings noch unangenehm deutlich. Das Arbeitsklima war ausgezeichnet, ihre Kolleginnen Melanie und Julia erwiesen sich als ausgesprochen nett und hilfsbereit, mit Melanie freundete sie sich schnell an und beide wurden nach kurzer Zeit sogar beste Freundinnen. Bald stellte sich auch heraus, dass sie bei den Patienten – speziell bei den männlichen – sehr gut ankam, ihre Attraktivität und Freundlichkeit brachten ihr immer wieder Komplimente ein. Das tat ihr in tiefster Seele richtig gut, sie brauchte das »wie der Hirsch das Wasser«, so heißt es in einem Psalm der Bibel, und so drückte sie es auch aus.
Am Montagabend zog sie bei Helga ein, das Gästezimmer war nun ihr Zimmer und sie richtete es ein, wie es zu einem Teen-Girl passte: Bilder von Filmschauspielern und Poster mit Rock-Gitarristen an den Wänden.
Es war zwar gewöhnungsbedürftig für Yvonne, dass sie nun rund um die Uhr – außer am Wochenende – unter Helgas Kontrolle stand, doch sie akzeptierte es und stellte sogar fest, dass sich dies positiv auf sie auswirkte. Und von Tag zu Tag verstärkte sich das Gefühl der emotionalen Bindung zu Helga, was Yvonne als beunruhigend, aber auch sehr schön empfand. Wenn Helga in ausgeglichener Stimmung war, behandelte sie Yvonne stets fürsorglich und sehr liebevoll. Sie sprach mit sanfter und melodischer Stimme zu ihr, und diese intensive Zuwendung wirkte auf Yvonne wie eine wohltuende »Seelenmassage«.
Bereits am Mittwochnachmittag begann Helga jedoch mit dem angekündigten Fitnessprogramm, dieses hasste Yvonne bereits nach dem ersten Mal abgrundtief, weil es sich als wahrhafte Schinderei herausstellte. Es begann immer damit, dass Yvonne sich ausziehen musste; sie hatte bei den Übungen grundsätzlich splitternackt zu sein. »So kann ich deinen Körper am besten kennenlernen«, lautete Helgas Erklärung dazu. »Ich will jeden Muskel kontrollieren und seine Entwicklung verfolgen.« Hierauf folgte die Gewichtskontrolle, Yvonne musste auf die Waage, wo sich herausstellte, dass die geplante Gewichtsabnahme mit Erfolg voranging. Dann ging’s los, mit lauter Stimme bekam Yvonne Befehle erteilt, die sie präzise und mit äußerster Konzentration befolgen musste. Dabei hielt Helga stets eine Reitpeitsche in der Hand, und an einem Band um den Hals hing eine Trillerpfeife. Mit der Peitsche erteilte sie Straf- oder Korrekturhiebe, sie behandelte Yvonne, als sei sie ein Dressurpferd. Das Programm bestand aus zahlreichen Dehn- und Spreizübungen und speziellen Körperpositionen, in denen Yvonne verharren musste, dabei durfte sie nicht wackeln oder zittern. Zudem wurden Kniebeugen und Liegestütze gefordert, außerdem das ermüdende Hüpfen in der Hocke mit im Nacken verschränkten Händen. Die Übungen waren enorm belastend, vor allem für die Beinmuskulatur, Yvonne hatte anfänglich danach mehrere Tage lang starken Muskelkater. Es folgte das Laufen auf der Stelle auf Zehen, dabei musste bei sehr langsamer Schrittfolge so weit wie möglich vom Boden abgehoben werden. Das Tempo gab Helga mit der Trillerpfeife vor, es konnte vorkommen, dass Yvonne jeweils mehrere Sekunden lang auf einem Bein auf Zehen stehen musste, während das andere stark angezogen war. Für jeden Fehler bekam sie die Peitsche zu spüren, einmal oder mehrmals hintereinander. Diese mit voller Wucht über den nackten Rücken gezogenen »Strafhiebe« waren grausam schmerzhaft, Yvonne reagierte jedes Mal mit einem lauten Schrei. Sanftere »Korrekturhiebe« – oft nur angedeutet – gab es auf den Po, auf die Schenkel und auf die Waden. Immer wieder musste sie die Demutsstellung einnehmen, sich also mit gespreizten und gestreckten Beinen bücken und mit den Händen am Boden abstützen, was sie nach kurzer Zeit perfekt und ohne Spannungsgefühl beherrschte. Helga liebte Yvonnes Rückansicht in dieser Stellung, es war ja auch die Strafstellung für die Rohrstockzüchtigung. Sie musste minutenlang so ausharren, und mit Vorliebe ließ Helga das gezwirbelte Peitschenende dann einige Male auf Yvonnes Kniekehlen zischen. Das musste sie aushalten, ohne mit den Beinen einzuknicken. Oft ließ Helga die Peitsche auch nur scharf durch die Luft pfeifen und erfreute sich am reflexartigen Zucken von Yvonnes Muskulatur.
Den Abschluss des Trainings bildete stets das »Pobacken-Menuett«; hierzu musste Yvonne sich in einen Sessel knien, mit den Händen auf der Lehne abstützen und das Kreuz stark durchdrücken. Im Menuett-Rhythmus – also im Dreier-Takt – musste sie nun die Pobacken anspannen und sofort wieder entspannen, und das in einer genau festgelegten Reihenfolge: auf »Eins« beide Backen gleichzeitig, auf »Zwei« und »Drei« die linke oder rechte zweimal hintereinander, dann wieder gleichzeitig und hierauf abwechselnd. Die Reihenfolge der Muskelkontraktionen war über zwölf Takte genau festgelegt und wiederholte sich bis zu dreißigmal. Das Tempo gab Helga hierbei vor, indem sie laut zählte und die Peitsche immer bei »Eins« leicht auf den oberen Ansatz von Yvonnes Hintern klatschen ließ. Das Pobacken-Menuett verlangte von Yvonne eine ungeheure Konzentration – und das unter ständiger Angst vor den Strafhieben.
»So halte ich deinen Po in Form!«, bemerkte Helga immer wieder gerne zu dieser Übung.
Nach