Er hat behauptet, er begehre die andere schon lange nicht mehr und ich habe falsche Schlüsse gezogen und mir eingeredet, ihr sogar einen Gefallen zu tun, indem ich dafür Sorge, dass diese lieblose Ehe endet. Albert hat uns beide verarscht – auch wenn sie vermutlich nichts davon weiß, dass ihr treu sorgender Ehemann ein notgeiler Bock ist, der seiner Sekretärin bei jeder Gelegenheit an die Wäsche geht. Sogar heute, nachdem auch ihm klar geworden sein müsste, dass meine Kündigung eben kein Manipulationsversuch sein sollte, hat er versucht, mich ein letztes Mal zu vernaschen.
Schon bei der Erinnerung daran, wie er mich gegen die Platte seines Schreibtisches gedrückt hat, nachdem er mich unter dem Vorwand, mir den Scheck für den mir versprochenen Abschiedsbonus geben zu wollen, in sein Büro gelockt hat, spüre ich zu meiner Schande, wie es zwischen meinen Schenkeln heftig zu kribbeln beginnt und ich feucht werde. Er war dominant wie nie zuvor, hat mich am Nacken gepackt und vornübergebeugt. Vor Überraschung habe ich laut gestöhnt, als er meinen Rock ganz einfach über meine Hüften nach oben geschoben und seinen harten Schwanz an meiner Scham gerieben hat. Schon bei der Vorstellung, dass meine Kollegen – jetzt zum Glück Ex-Kollegen –, die im Vorraum bei Kuchen und Verabschiedungssekt allesamt versammelt gewesen waren, mein Stöhnen vermutlich gehört haben, schießt mir Schamesröte in die Wangen. Albert hat sich nicht daran gestört, hat einfach weitergemacht. Vielleicht dachte er, dass ich es mir mit der Kündigung doch noch anders überlegen würde, wenn er es mir diesmal besonders gründlich besorgt, denn anstatt sofort seinen Hosenladen zu öffnen und in mich zu stoßen, hat er mir seine Hand zwischen die Schenkel geschoben und mich abwechselnd mit seinen Fingern und seinem Mund verwöhnt. Und ich war so überrumpelt und scharf durch diese Behandlung, dass ich mich nicht dagegen gewehrt habe. Erst als ich heftig auf seiner Hand gekommen bin, konnte ich zumindest wieder so klar denken, dass ich ihm nicht vollständig nachgegeben habe – das wäre dann wohl der mir versprochene Bonus gewesen, denn danach hat Albert mir nicht sein Scheckheft, sondern nur noch die kalte Schulter gezeigt.
Es war der Horror, mir noch ein Stück Torte hinunterzuwürgen und mit meinen Kollegen über belangloses Zeug und meine glänzende Zukunft als Rechtspflegerin zu plaudern. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, in der Schwüle der Nachmittagshitze, die sich unangenehm in den Büroräumen aufgestaut hatte, zu ersticken. Auch jetzt, obwohl ich auf meinem Balkon im achten Stock, hoch über Los Angeles sitze und die erfrischende Abendluft genieße, habe ich das Empfinden, mich noch weiter befreien zu müssen.
Ich atme bewusst tief durch und knöpfe die blütenweiße Bluse bis zum Ansatz meiner Brüste auf. Meine Handflächen reiben dabei leicht über meine Nippel, die sich bei der beschämenden Erinnerung an mein letztes, heißes Büroerlebnis automatisch aufgerichtet haben und nach stimulierenden Berührungen gieren. Ich widerstehe. Mein nächster Orgasmus soll ganz und gar nichts mit Albert zu tun haben, selbst wenn es nur die Erinnerung an ihn ist, die mich scharfmacht. Nie wieder lasse ich mich derart ausnutzen!
Ich presse die Schenkel zusammen, um das dumpfe Pochen in meinem Kitzler zu besänftigen, und streiche mit den Zehen meines rechten Fußes über den Knöchel meines linken, um mich auf eine andere Empfindung zu konzentrieren. Es funktioniert nur leidlich, denn schon beim Gedanken an einen weiteren Höhepunkt beschleunigt sich mein Atem so sehr, dass sich meine Brüste heben und senken und sich prall meinen Händen entgegendrängen, die immer noch an der Knopfleiste meiner Bluse verharren. Ich könnte es tun, gleich jetzt und hier! Ich wohne im obersten Stockwerk an der linken Ecke, die Wohnung neben mir steht frei, auf dem Balkon der danebenliegenden hat Gary einen Sichtschutz aufgestellt. Ich vermisse Mrs. Gellini, die nette alte Lady, die bis vor Kurzem nebenan gewohnt hat, aber für die kommenden Wochen und vor allem in diesem Moment bin ich froh um die Freiräume, die ihr Auszug mir gewährt. Keiner würde bemerken, dass ich mich hier in der Abendsonne, ein unangetastetes Glas Wein neben mir, selbst befriedige.
Wie von selbst gleitet eine Hand tiefer, über meine Taille und über meinen Oberschenkel, um unter meinen Rock zu schlüpfen. Mit der anderen Hand greife ich nach dem Weinglas, um einen Schluck zu nehmen. Ich will es mir nicht gierig und hastig machen, sondern langsam und lasziv – sexy. Auf eine Weise, die diesen Tag zumindest würdevoll abschließt – mit dem sinnlich fruchtigen Geschmack des teuren Rotweins auf der Zunge, den meine Kollegen mir zum Abschied spendiert haben. Ich nehme einen Schluck und lasse meine Geschmacksnerven von der süßen Note betören. Mit den Fingern fahre ich an der Innenseite von einem meiner Oberschenkel empor, gleite unter meinen Slip und reibe aufreizend langsam über meine feuchten Schamlippen.
»Oh ja, Baby, genieß das Dolce Vita! Wenn du noch ein bisschen so weitermachst, dann komme ich!«
Ich fahre so heftig zusammen, dass mir ein Schwall Wein über die Hand läuft. Wer zum Teufel …? Wer auch immer mich angesprochen hat, muss eine ziemlich gute Aussicht auf mich haben. Hastig ziehe ich meine Finger unter dem Rock hervor und reiße die Augen auf.
»Sag mal, übst du heimlich, dir die Strümpfe so lasziv auszuziehen oder hast du das extra für mich gemacht?«
Ich klappe empört den Mund auf, doch ich bin so überrascht von dem Kerl, der grinsend am Geländer des Nachbarbalkons lehnt, dass ich kein Wort herausbekomme.
»Was ist – ist dir etwa die Lust vergangen?«, fragt er. Sein Blick gleitet bedauernd über meine nackten Beine und bleibt an meiner Hand hängen, die sich gerade noch unter meinem Rock befunden hat. Ich spüre regelrecht, wie mir das Blut in die Wangen schießt. Nicht nur, dass immer noch unbefriedigtes Verlangen durch meinen Unterkörper pulsiert – ich hätte es mir beinahe vor den Augen dieses unverschämten Kerls selbst gemacht! Und jetzt starrt er mich einfach nur grinsend an, anstatt den Anstand zu besitzen, mich mit meiner Scham alleine zu lassen. Im Gegensatz zu mir scheint er sich gerade ziemlich wohlzufühlen.
Bequem lehnt er sich über die Brüstung seines Balkons und wartet ab. Und ich muss zugeben, dass ich den Kerl – wäre er nicht so unverfroren gewesen, mich in diese peinliche Lage zu bringen – durchaus anziehend fände. Auf dem Kopf trägt er eine Baseballmütze, deren Schild er sich in den Nacken geschoben hat, darunter schaut ein Büschel dunkelblondes, verwuscheltes Haar hervor. Sein Muscle Shirt gibt großzügig den Blick auf seine gebräunte Haut und seine Oberarme frei und schmiegt sich eng um seine schlanke Taille. Er ist nicht besonders muskulös, aber ich mag überraschenderweise diesen College-Jungen-Look: sportlich, ein wenig schlampig und irgendwie sexy – dabei stehe ich doch eigentlich total auf den Typ stilvoller Anzugträger! Vermutlich liegt es an seinen Augen, dass ich derart auf ihn anspringe.
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