Lucy spürte, wie sich ihr Pulsschlag im Hals erhöhte und sie senkte den Blick.
Mrs Johnson ergriff das Wort: »Mein Mann respektiert mich, ich vertraue ihm zu einhundert Prozent und ich bin überglücklich für dieses Geschenk. Unsere Beziehung hat einen neuen Level erreicht. Wir schweigen nicht mehr über unsere Wünsche, sondern wir erforschen uns. Er gibt mir den Schmerz, den ich brauche. Wir beide erleben eine neue Art der Befriedung. Eine neue Ebene der Selbstwahrnehmung. Seit wir BDSM ausleben, fühle ich mich wieder als schöne Frau. Seine Hingabe beim Spiel, meine Präsenz als Sub, zeigt mir, wie erotisch ich bin. Eines möchte ich Ihnen heute mit auf den Weg geben, was wir allzu leicht vergessen: Wir Frauen sind etwas Wunderschönes!«
Mit diesen Worten beendete die kleine Gruppe ihr erstes Gespräch und sie vereinbarten ihren nächsten Termin.
Lucy machte sich auf den Weg und ließ die Johnsons hinter sich. Aber das Verarbeiten des soeben Erfahrenen, drehte sich in ihrem Kopf und sorgte für ein leichtes Ziehen in ihrem Unterleib.
Kapitel 7
Am Abend war Lucy durch das Interview immer noch auf merkwürdige Art aufgekratzt. In ihr wurde eine nicht erwartete Neugierde geweckt. Vielleicht würde eine Dusche helfen, um wieder etwas runterzukommen. Sie lief ins Bad, zog sich aus und betrachtete sich kurz in ihren Spiegelfliesen. Sie sah eine große, schlanke Frau, die ihren Körper rein im anatomischen Sinne wahrnahm oder wahrgenommen hatte. Irgendetwas hatte sich verändert. Lucy stieg unter die Dusche und ließ das warme Nass an sich hinunterprasseln. Sie seifte sich ein, wobei sie zaghaft über ihre Brustwarzen strich, um die Reaktion ihres Körpers abzuwarten. Danach nahm sie ihren Rasierer und verteilte den Rasierschaum auf ihrem Venushügel, um die kurzen Stoppeln zu entfernen. Auch hier streichelte sie über die weiche, glatte Haut und fuhr mit ihrem Zeigefinger kurz durch ihre Spalte, um an ihrem Kitzler zu stoppen. Sie schien doch erregter zu sein, als sie dachte, da diese zaghafte Berührung bereits ein Kribbeln in ihrem Unterleib auslöste. Lucy stellte das Wasser ab, trocknete ihre Haut und stellte sich nochmals vor den Spiegel. Denn jetzt fiel ihr erst auf, dass ihre Brüste gar nicht mal so schlecht aussahen. Sie nahm sie in die Hände und spürte das Gewicht ihres C-Körbchens in jeder Handfläche. Sie fuhr langsam an der samtenen Haut entlang, bis ihre Zeigefinger und Daumen ihre Brustwarzen zwicken konnten. Lucy biss sich kurz auf die Unterlippe und wollte mehr spüren. Ihre Hände glitten an ihrem flachen Bauch hinunter, bis sie auf ihrem Hügel lagen. Wie sie zuvor erfahren hatte, waren Frauen etwas Wunderschönes und interessant, zu erforschen. Sollte sie es wagen?
Sie stellte einen Fuß auf ihren Badezimmerunterschrank und stand nun breitbeinig vor den Spiegelfliesen. Ihre Schamlippen waren bereits ein Stück geöffnet und sie spürte das Pochen ihres Kitzlers. Sie führte zwei Finger zu ihrem Mund, benetzte diese mit etwas Spucke und öffnete mit der anderen Hand ihre Scham. Ihre Augen sahen ihre Klitoris, die großen und kleinen Schamlippen und den Eingang ihrer Vagina, aber ihr Gehirn ließ sie das Bild einer Rosenknospe wahrnehmen, die von ihr gestreichelt werden wollte. Sogleich berührten ihre Fingerspitzen die bebende Knospe und rieben sie, um im nächsten Moment in ihrer Scham zu versinken. Mit vor Wonne halbgeschlossenen Augen, beobachte Lucy, wie ihr Zeige- und Mittelfinger in ihrem Körper verschwanden. Sie stieß in sich, und je feuchter ihre Scham wurde, desto mehr schwanden ihr die Sinne. Sie hörte nur noch aus der Ferne das Schmatzen ihrer Schamlippen und wagte, einen dritten Finger mit in ihr Spiel aufzunehmen. Nun war ihr das Spiegelbild völlig gleich. Sie krümmte sich leicht, um noch tiefer in sich stoßen zu können, während sie mit ihrer anderen Hand ihren Kitzler rieb und rieb, stieß und rieb. Plötzlich schien die Zeit stillzustehen. Ihr Kiefer spannte sich an und der Orgasmus ließ ihre Scheide sich um ihre Finger zusammenziehen.
Als sie sich wieder gefangen hatte, stand Lucy aufrecht vor der Spiegelwand und beobachtet das schnelle Heben und Senken ihres Brustkorbes. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Pupillen geweitet und auf ihren Fingern verteilte sich ihr eigener Saft. Leise sprach sie zu ihrem Spiegelbild: »Wir Frauen sind etwas Wunderschönes.«
Kapitel 8
Der nächste Morgen war gekommen. Lucy war gerade dabei, ihr morgendliches Ritual abzuspulen. Duschen, Zähneputzen und Haare zu einem Knoten binden. Aber heute sträubte sich etwas in ihr, ihre Baumwollunterhose, den nudefarbenen bügellosen BH und die weitgeschnittenen Kleidungsstücke anzuziehen.
»Denk nach, Lucy, denk einfach nach. Was ist die logische Schlussfolgerung, wenn du den Baumwollripp nicht mehr auf deiner glatten weichen Haut tragen willst? Sag es! Aber nein … Das kann ich doch nicht tun …!« Ihr Verstand schien mit sich zu kämpfen.
Sie blickte ein letztes Mal in ihre Unterwäscheschublade und schloss diese, ohne etwas herausgenommen zu haben. Warum hatte sie dieser eine, von Mrs Johnson dahergesprochene Satz, nur so in seinen Bann gezogen? Es lag wohl daran, dass sie bisher den IQ eines Menschen als ausreichend empfand, und nicht die Hülle des Menschen, der dahintersteckte.
Sie wusste aus Büchern über die vier Phasen eines Höhepunktes Bescheid: Erregungsphase, Plateauphase, Orgasmusphase und Rückbildungsphase. Das war ein ganz natürlicher Vorgang. Ein Urinstinkt, der ab und an die Oberhand gewann und gestillt werden musste. Danach hatte sie wieder für Wochen Ruhe. Nie hatte sie es in Verbindung mit äußeren Umständen gebracht.
Lucy sog ihre Oberlippe nachdenklich zwischen ihre Zähne, um sogleich einen Entschluss zu fassen. Sie zog ihre bequeme Hose über ihre gänzlich nackte Haut und ihr T-Shirt über ihren ebenso nackten Oberkörper. Sie spürte den Stoff an ihren Nippeln reiben und erinnerte sich kurz an den Moment unter der Dusche, als sie in ihre Spitzen kniff.
Dass sie ohne Unterwäsche das Haus verließ, gab ihr einen verwegenen Schwung. Durch ihre Gedanken huschte kurz das Wort »Spielen«, worauf sich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte.
Kapitel 9
Als Lucy mit Stella zusammen an einer Aufgabe arbeitete, wagte sie, ihre Überlegungen des Tages umzusetzen.
»Stella?«, fragte sie.
Ihre Freundin blickte hoch.
»Findest du mich anatomisch ansprechend?«
Stella verschluckte sich kurz an ihrem Speichel und antwortete: »Rein theoretisch finde ich schon, dass du etwas hermachst. Es wären zwar noch einige Tunings nötig, aber du bist schon eine süße Maus – soweit ich das als Heterofrau beurteilen kann.« Sie schaute Lucy mit hochgezogener Braue von der Seite an. »Warum fragst du?«
Lucy beugte sich etwas über den Tisch, damit sie näher an ihre Laborpartnerin herankam. Sie bemerkte, wie sich der Stoff ihrer Hose über ihren nackten Hintern spannte und die Naht ihre Schamlippen reizte. »Oh«, entfuhr es ihr überrascht. Dann sprach sie zu Stella: »Ich hatte gestern mein erstes Gespräch mit den Probanden bezüglich des Projekts über die Erforschung der unterschiedlichsten Sexualverhalten.«
»Okaaay.«
»Und nun kommt es mir vor, als ob etwas von mir Besitz ergreift. Etwas … Unanständiges.«
Stella kämpfte damit, ernst zu bleiben. »Und wie äußert sich diese Wandlung?«
»Ich trage heute keine Unterwäsche.«
Hinter ihr hörte man ein kurzes Poltern und die Stimme von Dr. Miller: »Nichts passiert! Bin heute etwas schusselig und stolpere über meine eigenen Füße.«
Lucy zog den Kopf etwas ein. »Glaubst du, er hat uns gehört?«
»Und wenn schon, er trägt schließlich einen Doktortitel vor seinem Namen, und solange er diesen nicht in Theologie gemacht hat, wird er es verkraften.« Stella grinste ihr zu.
Beide arbeiteten bis kurz vor Schluss konzentriert an ihrer Aufgabe weiter, bis Lucy sich endlich traute, ihre Hauptfrage zu stellen. »Stella, würdest du mir vielleicht etwas Geld leihen? Du bekommst es einhundert Prozent zurück! Und würdest du heute mit mir shoppen gehen?«
Ihre Laborpartnerin schaute sie überrascht