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Schlampen-Internat | Erotischer Roman
von Mandy Fox
Mandy Fox schreibt direkt und dreckig – für alle, die mit softem „Blümchensex“ nichts anfangen können, sondern die Dinge gern angehen, ohne viel zu zögern. Gerade das macht die Erotikromane von Mandy Fox für ihre Fans in aller Welt so begehrenswert. Lange hat Mandy Fox ihre deutschen Fans warten lassen – nun liegt nach „Schlampen-Internat“ mit „Labyrinth der Lust“ endlich ein neuer Roman vor, der keine Wünsche offenlässt.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2010 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © swetta @ istock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783862770519
www.blue-panther-books.de
Kapitel I
»Da haben Sie aber Glück!« Der etwas rundliche Portier in der goldbetressten Uniform griff freundlich lächelnd an das große Schlüsselbrett an der Wand hinter seiner Rezeption. »Zimmer 417, mit allem Komfort. Gerade erst frei geworden.«
»Prima«, seufzte Julie Phillips, die junge Gymnasiastin erschöpft.
Das »Imperial-Hotel« gehörte zu den ersten Häusern am Platze in Le Donnier, einem schon aus der Römerzeit bekannten Städtchen in Zentralfrankreich, das insbesondere durch seine fast tausend Jahre alte gotische Kathedrale Jahr für Jahr viele Touristen in seinen Bann zog. Etwa 250 Kilometer südlich von Paris gelegen, trafen sich hier Menschen aus aller Herren Länder – viele machten ein paar Tage Station auf der Durchreise an die Küsten des Atlantiks, zur großen Düne von Arcachon oder an die Gestade des Mittelmeeres bei Montpellier.
Wenn das imposante »Imperial« mit seiner verschnörkelten Pracht vergangener Tage auch nicht mit den modernen Nobel-Hotels in großen Städten vergleichbar war, so bot es doch allen Komfort, und seine gediegene, liebevoll-altmodische Einrichtung hatte etwas anheimelnd Gemütliches.
Dankbar, mitten in der Urlaubssaison überhaupt einen Unterschlupf gefunden zu haben, auch wenn dieser ihr Budget doch erheblich strapazierte, hob das Mädchen seine bunte Reisetasche vom Boden.
»Soll Ihnen der Boy das Gepäck hinaufbringen?«, fragte der Concierge.
»Nicht nötig«, lachte Julie und warf sich den Tragriemen über die Schulter. Sie wäre sich ausgesprochen blöd vorgekommen, wenn einer der unaufdringlich herumstehenden Hoteldiener ihr, dem sportlichen jungen Mädchen, die Reisetasche getragen hätte.
»Ärgerlich, dass wir durch diese Autopanne aufgehalten wurden. Zum Glück sagte man in der Werkstatt, dass die Reparatur nicht so lange dauern würde. Wenigstens können wir jetzt ein bisschen ausruhen und morgen hoffentlich ohne Probleme weiterreisen. Bestimmt ist es nur eine Kleinigkeit.« Clement, ihr Bruder, trabte hinterher.
Die beiden hatten sich am Morgen in Clements altem grünem, japanischem Cabrio auf den Weg gemacht, und das hatte halt manchmal so seine Eigenarten.
»Dann wünsche ich Ihnen eine angenehme Zeit in unserem Haus«, lächelte der Rundliche und reichte ihr den schweren Schlüssel über den breiten Tresen. »Dort hinten befinden sich die Aufzüge.«
Julie Phillips, deren Familie in einem großen, weißen Bungalow in einem der besseren Vororte von Paris lebte, stand in zwei Jahren das Abitur bevor; allerdings hatte sie im Sommerzeugnis ziemlich schlechte Noten bekommen. So hatten ihre Mutter und deren wohlhabender Lebensgefährte, Manager eines internationalen Konzerns, sie nun dazu verdonnert, nach den Ferien mindestens ein Jahr das vornehme Internat »Schloss Hohenstein« in der Schweiz zu besuchen.
Damit die recht lebensfrohe Tochter sich auch wirklich auf das Lernen konzentrierte und nicht etwa den Jungs schöne Augen machte, sollte ihr Bruder Clement sie begleiten – ein etwas stiller, schüchterner junger Mann, den die meisten für Julies jüngeren Bruder hielten, obwohl er mit seinen neunzehn Jahren fast ein Jahr älter und in der Schule eine Klasse weiter war als seine Schwester.
Dabei hatte Julie selbst durchaus etwas Mädchenhaftes an sich, niemand hätte geglaubt, dass sie schon die oberen Schulklassen absolvierte. Sicher trug dazu bei, dass sie mit nur einem Meter dreiundsechzig Körpergröße und einer zierlichen, fast knabenhaften Figur weit von fraulichen Rundungen entfernt war, aber auch ihre oft etwas kecke, ja sogar freche Art ließ sie erfrischend jugendlich erscheinen. Genau das war es auch, was die Jungs an ihr mochten – und Julie genoss selbstverständlich diese Aufmerksamkeit.
Ihre muskatbraune Haut tat ein Übriges – auch darin unterschied sie sich von Clement, ihrem Bruder. Denn Julie war das Ergebnis eines Seitensprungs ihrer Mutter mit einem Chauffeur aus Martinique, einem der französischen Übersee-Departements in der Karibik, und zugleich der Grund dafür, dass die Ehe ihrer Mutter mit Clements Vater damals auseinandergegangen war. Anfangs hatte ihr Bruder deswegen oft mit ihr gestritten, doch mit der Zeit waren sie gute Freunde geworden, zumal sich die Eltern nach der Scheidung kaum noch gesehen hatten. Clements Vater war bald in eine andere Stadt gezogen und hatte dort ein neues Leben begonnen. Auch wenn sie keine echten Geschwister waren, so fühlten sie doch längst wie solche, waren über all die gemeinsamen Jahre liebevoll Bruder und Schwester geworden.
Insgeheim bewunderte Clement seine Schwester – während er sich oft nichts getraute und lieber still im Hintergrund blieb, ging sie offen auf die Menschen zu und gewann schnell deren Herzen – das machte ihr im Leben vieles leichter. Manchmal, wie ihre Mutter fand, zu leicht.
Nach einem gemeinsamen Familienurlaub in Mombasa, wo der internationale Konzern des Lebensgefährten der Mutter von Julie und Clement eine luxuriöse Lodge für ihre leitenden Manager unterhielt, hieß es für die beiden Geschwister nun, wieder in den Schulalltag zurückzukehren – und ab jetzt in jenem Schweizer Internat im feinen Wallis, zu dem sie gerade unterwegs waren und dabei jetzt von den Zicken des grünen Cabrios aufgehalten wurden.
»Können wir etwas zu essen aufs Zimmer gebracht bekommen?«, fragte Julie den Rezeptionisten in der imposanten Uniform. »Nur eine Kleinigkeit. Wir sind zu müde, um uns noch groß umzuziehen und ins Restaurant zu gehen.«
Dabei dachte sie auch an ihren Bruder, der sich gewiss bei einem förmlichen Abendessen in dem vornehmen Hotel-Restaurant unter so vielen fremden Menschen äußerst unwohl gefühlt hätte.
»Selbstverständlich«, nickte der Portier und reichte die Nachtkarte des Zimmerservice über den Tresen. »Suchen Sie sich etwas aus.«
Julie und Clement hatten schnell ihre Wahl getroffen.
»Zweimal Spaghetti Carbonara, bitte«, bestellte das schlanke Mädchen mit der dunklen Löwenmähne, unter der ihre warmen, braunen Augen schelmisch hervorblickten, »ein großes Bier« – sie sah zu ihrem Bruder, der zustimmend nickte – »und eine Cola. Ach was … Cola-Whisky!«, ergänzte sie dann. »Das kann ich brauchen nach dem Stress.«
»Kommt sofort.« Der Mann hinter der Rezeption wählte die Nummer des Room-Service. »Eine gute Nacht dann.«
Das Zimmer verfügte tatsächlich über allen Komfort. Das breite Doppelbett war liebevoll aufgeschlagen, eine kleine Schokolade in Silberpapier auf jedem Kopfkissen. Im Badezimmer mit den altertümlichen Wasserhähnen duftete es gehaltvoll nach blumigen Ölen und Essenzen, die zum Duschen oder Baden gedacht und in wertvollen Glasfläschchen auf einem kleinen Bord zwischen Badewanne und Dusche aufgereiht waren.
Während Clement sich sogleich erschöpft auf die etwas ausgeleierte, weiche breite Matratze plumpsen ließ, stellte seine Schwester ihre Reisetasche ab, in welche sie in der Autowerkstatt in aller Eile nur das Notwendigste für die Nacht gepackt hatten, und inspizierte die Räumlichkeiten.
Das Zimmer ging zur lebhaften Straße – wenn man aber die Fenster und die schweren Vorhänge schloss, blieb von dem Trubel nur noch ein leises Rauschen, das keinesfalls störte. Im weitläufigen Bad edler Marmor, der auch die Wanne einfasste, dazu ein großer bronzefarbener Spiegel, welcher