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Die Stieftochter | Erotische Geschichte
von Allegra Bellmont
Allegra Bellmont ist das Pseudonym der Autorin Denise R. Leitner. Sie wurde 1975 geboren und wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der sonnigen Weststeiermark, eine halbe Autostunde von Graz entfernt.Schon in früher Jugend lernte sie: Die verbotenen Früchte schmecken am süßesten.Neben Familie und Beruf widmet sie sich dem Schreiben und versucht das im Schlafzimmer Erlebte bei einem Gläschen Wein in passende Worte zu kleiden.Zu ihren Hobbys zählen Wandern in den steirischen Bergen, Wasserskifahren und vor allem ihr Mann, der ihr unvergessliche, leidenschaftliche Stunden schenkt.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: GlobalStock @ istock.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862775132
www.blue-panther-books.de
Die Stieftochter von Allegra Bellmont
Mit einem kastanienroten Haar – damit fing alles an. Vor einigen Wochen, als Bill es im Badezimmer gefunden hatte – ein langes Frauenhaar, das nicht seiner Frau Cheryl gehörte, sondern Vanessa. Es besaß dieselbe Länge und auch dieselbe feurige Farbe wie die hüftlange Mähne seiner Tochter. Und ohne groß darüber nachzudenken, hatte er an ihm gerochen und den süßen blumigen Duft eingeatmet. Seither ging ihm sein kleiner Schatz nicht mehr aus dem Kopf.
Und jetzt stand Bill am Wohnzimmerfenster und glotzte wie ein Spanner zur Straße hinaus. Beobachtete den Wagen, der in seiner Einfahrt parkte, und die zwei Schatten, die sich eng umschlungen aneinanderdrückten. Sich aneinander rieben.
Eine Stunde.
Eine Stunde saßen die beiden bereits da draußen im Auto und knutschten sich die Lippen wund. Vanessa und dieser stahlharte Kerl aus der Footballmannschaft. Wahrscheinlich war er der Runningback und keiner hatte so viele Touchdowns für die Mannschaft erzielt wie er. Und dieser Kerl steckte seiner kleinen Vanessa die Zunge hinein. Bis in den Hals – nein, bis zu ihrem Bauchnabel und ... noch tiefer.
»Jetzt könnte sie aber bald mal reinkommen, oder?«, brummte er und sah zu seiner Frau. Cheryl lag ausgestreckt auf der Couch und spielte mit ihrem iPhone.
»Ach lass sie doch ... Sie sind jung. Verliebt.« Sie gluckste und seufzte, seufzte wie eine Frau, die um all diese ersten Erfahrungen wusste.
Und zum Teufel ja, er hätte das alles auch zu gern noch einmal erlebt. Erlebt, wie es sich anfühlte, ins Abschlussjahr der Highschool zu gehen und das Mädchen seiner Träume in der Schulaula zu küssen ... vor allen Leuten ... am Strand ... an einem Campfeuer .... bei der Schulabschlussfeier – und dann mit ihr in einem Zelt, im Wagen oder gleich irgendwo im Freien rumzumachen. Und sich einen Vorgeschmack auf die wilde Collegezeit zu holen.
»Findest du nicht ...«, versuchte er es noch einmal.
Cheryl lächelte und zuckte mit den Schultern. »Morgen ist Samstag, Bill. Sie kann ausschlafen.«
Er sah seiner Frau in die Augen.
»Ihre Schulnoten werden deswegen schon nicht ins Bodenlose abstürzen.«
»Deswegen mache ich mir keine Sorgen ...« Vanessa hatte noch nie eine Arbeit schlechter als C Minus nach Hause gebracht.
»Was dann?«
»Na ja ...« Er wusste selbst nicht, was ihn störte. »Dass sie ... dass sie ...«
»Ihre Unschuld in einem Wagen in der Auffahrt zu unserem Haus verlieren könnte?« Cheryl lachte glockenhell.
Er hatte bisher nie darüber nachgedacht, ob Vanessa noch Jungfrau war. In seiner Vorstellung war sie immer noch das kleine siebenjährige Mädchen von damals.
Ihr erstes Mal sollte etwas Besonderes sein – ein romantisches Wochenende, verbunden mit Baden, ausgiebig Entspannen und jeder Menge Spaß – und sicher nicht da draußen geschehen, in einer Singlekarre mit umgelegten Sitzen.
Er empfand Wut bei dem Gedanken, dass sich der Kerl nicht mehr einfallen ließ. Nicht mehr Phantasie aufbrachte. Schließlich war das nicht irgendein Mädchen da bei ihm im Wagen, sondern seine Tochter. Seine Tochter!
»Jetzt geh endlich vom Fenster weg, Bill«, trug Cheryl ihm auf. »Du verunsicherst die beiden nur.«
Brummig schob er den Vorhang vor, obwohl das sicher nichts brachte. Man sah ihn trotzdem durch den dünnen Stoff hindurch.
»Du willst doch nicht, dass sie sich für uns geniert?!«
Genieren?! Das tat sie doch schon seitdem sie acht war. Seit der dritten Klasse hatte er immer mindestens sieben Punkte auf ihrer zehnteiligen Peinlichkeitsskala erreicht. Manchmal auch mehr als zehn Punkte – denn an sich war die Skala nach oben hin offen.
Er kommentierte Cheryls Einwurf mit einem unwirschen Zischen und warf ihr einen langen Blick zu. Für eine Frau Anfang vierzig war sie noch immer wunderschön. An den Hüften hatte sie zwar ein wenig zugelegt, ihre Brüste dafür auch – was nicht unbedingt ein Nachteil war. Aber leider hatten sie auch etwas an Schwung und Elastizität eingebüßt. Und unterhalb ihrer Mundpartie war bereits der hauchzarte Ansatz eines Doppelkinns zu erkennen. Ihre Wangen waren auch nicht mehr so straff wie vor zehn Jahren. Aber eigentlich sah sie fantastisch aus. Nicht nur als Mutter, sondern auch als Frau.
Nur schade, dass sein Schwanz das nicht ebenfalls so sah. Selbst wenn sie ihn jetzt an die Hand genommen und ins Schlafzimmer geführt hätte, wäre sein Zauberstab nicht magisch angesprungen. Sex mit ihr war in den letzten Monaten und Jahren mehr und mehr zu einer lästigen Pflicht geworden, anstelle eines gegenseitigen Vergnügens.
Er atmete unzufrieden aus. Er wollte nicht, dass es so war, aber was sollte er tun, wenn er so empfand?
Cheryl starrte auf das Display ihres iPhones und wirkte weit weg, fremd wie ein zeitloses Kameegesicht auf einer alten Fotografie. Und er wusste plötzlich – sie hatten sich voneinander entfernt. Nicht als Familie ... nicht als Menschen, die zusammen lebten ... aber als Mann und Frau.
Er hörte eine Autotür.
Endlich – endlich! – schwang die Beifahrertür auf und Vanessa stieg aus. Ihr naturgewelltes rotbraunes Haar war zerzaust. Ihr Kleidchen sah aus, als hätte sie darin geschlafen – und überhaupt, sie stolperte dahin, als müsste sie erst wieder gehen lernen. Als hätte der Typ ihre Beine so weit auseinandergedrückt, dass nun jede Sehne und jeder Muskel ihres Schrittes beleidigt protestierte. Und das, obwohl sie eine hervorragende Cheerleaderin war und es ihr nicht sonderlich schwerfiel, ihre Schenkel endlos weit zu spreizen.
Die Haustür öffnete sich und sie schwebte zum Flur herein. Er unterdrückte den Impuls, sie dort begrüßen zu wollen. Unverhofft blieb sie bei der offenen Wohnzimmertür stehen.
»Bin wieder Zuhause.«
Ja, das war sie. Seit fast eineinhalb Stunden ...
Sie sah ihn an. Starrte ihm tief in die Augen und ein Lächeln umspielte ihre Lippen – ein Lächeln, für das sie noch viel zu jung war. Ein Lächeln, das ihn wünschen ließ, dass er der gut gebaute Footballhengst da draußen im Wagen gewesen wäre, der ihre Lippen wundküssen durfte. Ein Lächeln, das ihm sagte, dass sie schon lange nicht mehr sieben war. Aber immer noch Daddys kleiner Liebling. Vielleicht.
»Ich gehe ins Bett. Gute Nacht.«
»Gute Nacht«, echoten er und Cheryl wie aus einem Mund und er sah seiner Kleinen nach, wie sie mit wiegenden Hüften die Stufen hinauf ins Obergeschoß verschwand. Das Bild, wie sich ihre sportlichen Pobacken unter ihrem luftigen Kleidchen abzeichneten, ging ihm die ganze Nacht nicht mehr aus dem Kopf.
***
Dabei hatte alles ganz harmlos begonnen – mit ein paar Blicken. Mit diesen Blicken, die sie ihm hier und