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Deinen Schlägen ergeben | Erotische Geschichten
von Holly Rose
Ihr Name mag an eine »heilige Rose« erinnern, doch das entspricht absolut nicht Hollys Naturell. Sie ist mit ihren 24 Jahren sehr an Sexualität und sämtlichen Spielarten, die es in diesem Bereich gibt, interessiert. Entdeckt hat Holly ihre Lust bereits im zarten Alter von 13. Allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt ihr Begehren noch nicht voll ausleben, da die Jungs in ihrem Alter in dieser Hinsicht nichts mit ihr anzufangen wussten. Mit 16 Jahren kam sie mit einem fünf Jahre älteren Mann zusammen und konnte mit ihm endlich ihre sexuelle Leidenschaft ausleben. Sie gab sich mehreren Männern und ebenso Frauen hin. Die Sexintensität reichte von zartem Blümchensex bis zu harten Schlägen der Lust. Um all ihre erregenden Erlebnisse nicht zu vergessen, begann sie, diese aufzuschreiben. Mit ihren Geschichten möchte sie andere sexinteressierte Menschen ermutigen, ihre Gedanken und Wünsche auszuleben, um sich dabei selbst zu entdecken.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: g-stockstudio @ istock.com stevecoleimages @ istock.com Vesnushka @ depositphotos.com olegkrugllyak @ depositphotos.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783964770684
www.blue-panther-books.de
Klub der Züchtigung
Langsam zog Kitty die Haustür hinter sich zu. Das war’s. Sie schniefte nur einmal kurz: Sie hatte gerade für immer ihr Elternhaus verlassen. Wie oft hatte sie ihren Eltern zu erklären versucht, dass sie ein Anrecht auf ein eigenes Leben hatte – doch ihre Erzeuger waren auf diesem Ohr taub, sie wünschten sich von ihrer Tochter, dass diese Ärztin werden möge. Dafür hätten sie sie schließlich studieren lassen.
Kitty hatte mit ihren Eltern viel darüber gestritten, sie hatte sich aufgerieben, und als die Eltern nicht hatten nachgeben wollen – oder können –, hatte sie den letzten gangbaren Weg genommen, um sich nicht ganz zu verlieren. Sie war gegangen – dieser Schritt war längst überfällig gewesen.
Sie und Ärztin. Dass sie nicht lachte. Kitty hatte etwas völlig anderes im Sinn. Sie brannte seit Langem für die dunkle Seite des Sex, brannte darauf, diesen endlich frei und ungezwungen genießen zu dürfen, ohne die kleinen Kratzer vor den Eltern verstecken zu müssen.
In der nächsten Woche wurde sie zwanzig. Zwanzig Jahre! Mein Gott, wie lange sollte sie denn noch warten, bis sie ihr Leben auf die Reihe bekam.
Kittys Weg in ein neues Leben sollte sie nach Nizza führen. Sie hatte von einem High-Society-Klub gehört, der junge Frauen bis zweiundzwanzig Jahren aufnahm und sie als Subs, Dominas oder Hostessen ausbildete. Waren sie gut genug, wurden die Besten der Besten auf die elitärsten Klubs der Kette in aller Welt verteilt werden.
Das hatte sie angesprochen, und Kitty hatte sich beworben. Was sie nie für möglich gehalten hatte, war eingetreten – sie war zu einem Gespräch nach Nizza eingeladen worden.
Als Kitty die Mail auf ihrem Rechner vorgefunden hatte, hatte sie nicht sofort gewusst, ob sie lachen oder weinen sollte vor Glück. Ihr Traum würde wahr werden – endlich!
***
Nizza, im Mai 2018
Diese Maitage sollten Kittys Leben nachhaltig verändern.
Sie war vom Flughafen der Stadt direkt zu dem Klub gefahren, wo man sie freundlich und sehr zuvorkommend begrüßt hatte.
Kitty taxierte die Empfangshalle sehr genau. Das ist kein Klub im üblichen Sinn, dachte das Mädchen bei sich, der Klub erinnerte sie eher an ein Fünfsterne-Luxushotel in Monte Carlo. Sie begann, eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Klientel den Laden hier aufsuchen würde.
Kitty, die in der Glashalle wartete, vernahm plötzlich eine ihr allzu vertraute Stimme.
»Kitty, bist du’s wirklich? Ich glaub’s ja nicht. Was machst du denn hier?«
Kitty wirbelte herum. »Chrissie?«
Kitty schlug die Hände vors Gesicht, Tränen der Freude liefen über ihre Wangen.
Chrissie, ihre ehemalige Mitschülerin aus unbeschwerten Schultagen, hier in Nizza, das konnte doch nicht wahr sein? Sie hatten sich seit dem Abschlussball nicht mehr gesehen, und niemand hatte so recht gewusst, wo das Mädchen abgeblieben war – nun wusste es Kitty.
Chrissie betrachtete ihre ehemalige Freundin mit Kennerblick. »Hübsch bist du geworden. Wo ist es denn hin, das kleine, in sich gekehrte Mädchen mit den feuerroten Haaren?«
Kitty seufzte. »Das steckt leider immer noch in mir – irgendwie kann ich das auch nicht ganz ablegen. Ich musste viel wegstecken in den letzten Jahren, und letztlich ist meine Schüchternheit auch der Grund dafür, weswegen ich hier um Aufnahme bitte.«
»Hört, hört«, meinte Chrissie, »du klingst ja bereits wie eine kleine Sub? Oder irre ich mich da? Hattest du eher eine Ausbildung zur Domina angestrebt?«
Kitty lachte. »Nein, du hast schon recht. Zumindest würde ich es gern probieren – doch erzähl mal, was treibt dich in dieses Etablissement?«
Chrissie grinste sie frech an.
»Ich wäre sozusagen deine Einpeitscherin. Ich arbeite hier, und es bereitet mir jeden Tag einen Heidenspaß, mit unseren Frischlingen zu trainieren. Diese bringe ich dann auf Spur, damit sie ihren späteren Herren auch ja keine Schande bereiten.« Chrissie leckte sich über die Lippen: »Weißt du«, fuhr sie fort, »wir decken hier im Klub den kompletten Bereich des Who is Who ab. Selbst Angehörige aus bekannten Königshäusern gehören zu unserer Klientel – und nun beginnt die neue Saison. In Nizza wird immer nur von Mai bis Oktober geöffnet, das ist natürlich nur ein wirklich kleines Zeitfenster, und dementsprechend ist hier besonders viel zu tun. Du würdest es nicht glauben, wenn ich dir erzählte, wer sich hier alles zu einer Sub ausbilden lassen möchte!« Chrissie sah Kitty verschwörerisch an.
»Moment, Moment!« Kitty schnaufte einmal tief durch. »Pause! Das geht mir alles viel zu schnell. Du wärst also für mich zuständig, ist das so weit korrekt?« Und als Chrissie nickte, meinte ihre Freundin: »Das ist ja cool. Vorteile genieße ich aber dadurch sicherlich nicht, wie ich dich kenne? Und im Übrigen habe ich mir das Etablissement irgendwie anders vorgestellt – nicht so edel, nicht so …«
»Protzig?«, half Chrissie bei der Wortwahl aus. »Nun ja, alles eine Frage des Geschmacks, nicht wahr? Aber um auf deine Frage einzugehen, nein, ich würde bei der Einweisung keinen Spaß verstehen, egal, wer sich hier um eine Aufnahme bemüht. Hier wäre auch mein Job in Gefahr – ich muss meine hundert Prozent erbringen, und eine Sub muss von vornherein lernen, wo es langgeht, sie muss brennen für das, was sie anstrebt, sie muss eins werden mit dem, was da in ihrem Kopf vorgeht. Verstehst du das?« Chrissie musterte die alte Freundin von oben bis unten. »Und … Wie stehst du dazu?«
Damit hatte sie Kittys wunden Punkt getroffen.
»Ja, ich weiß noch nicht so wirklich, ob ich dazu in der Lage sein werde, doch vielleicht muss sich alles erst fügen. Wer leitet denn den Laden?«, fragte Kitty dann.
»Sascha Winter«, antwortete Chrissie, »er ist ein ganz Süßer und tut dir garantiert nichts. Der lebt nur für seinen Serge. Serge hat den ersten ›Tempel‹ dieser Art gegründet und damit jede Menge Geld gemacht. Danach hat er Sascha mit ins Boot geholt, und seitdem sind die beiden unzertrennlich.« Chrissie lächelte. »Wenn du das hier vier, fünf Jahre durchhältst, dann hast du ausgesorgt, Kitty. Dafür erwartet zwar Sascha einiges von dir – doch ohne Fleiß kein Preis, nicht wahr. Der Mann hasst Mittelmäßigkeit, und dafür bin ich da: dass das eben nicht passiert. Alles klar so weit?«
Kitty zögerte etwas, dann nickte sie. »Dann bin ich offenbar auf dem rechten Weg. Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht versage und meine Ausbildung gut überstehe. Die Schmerzen schocken mich nicht.«
Sogleich