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Yacht der Sünde | Erotische Geschichte
von Laura Young
Prickelnder Sex ist Lauras Lebenselixier. Ihr Kopf steckt ständig voller sinnlicher Fantasien, die sie gern mit ihren Leserinnen und Lesern teilt. Sie lebt auf dem Wasser, in den Bergen und manchmal irgendwo dazwischen, mit zwei Katern und einer riesigen elektronischen Büchersammlung. Und wenn sie gerade nicht schreibt, geht sie ihren Wünschen und Träumen nach.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2012 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © olenakucher @ fotolia.de
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862771110
www.blue-panther-books.de
Yacht der Sünde von Laura Young
Die Sonne brannte vom perfekt blauen Himmel, als Emma aus dem Wagen kletterte. Nur mühsam fand sie in ihren hochhackigen Sandaletten Halt auf dem unebenen Boden des Hafenkais.
Sie seufzte laut und warf ihrem Mann einen genervten Blick zu. »Das mache ich nur dir zuliebe«, nörgelte sie und zerrte den großen Leinenbeutel vom Beifahrersitz, in dem sie ihre wichtigsten Utensilien verstaut hatte.
Jason grinste und packte wortlos zahlreiche Taschen und Kisten aus dem Kofferraum aus.
»Brauchen wir wirklich so viel Zeug?«, fragte sie und ging um das Auto herum, um seinen Bemühungen zuzusehen.
»Darling, wir werden ein paar Tage an Bord sein, und auf dem Meer gibt es leider nur sehr wenige Einkaufsgelegenheiten«, erklärte er geduldig und schlug den Kofferraumdeckel geräuschvoll zu, sodass sie zusammenzuckte. »Und ich nehme an, Hunger wird deine Laune nicht gerade verbessern, oder?«
Er hielt ihr den schwarzen Lederkoffer hin, den sie trotz seiner Einwände mit ihren Klamotten gepackt hatte. Er würde durch das Salzwasser leiden, hatte er zu bedenken gegeben, doch sie weigerte sich, ihre teuren Kleider und Schuhe in eine alte Sporttasche zu knüllen.
Sie waren jetzt seit fünf Jahren verheiratet, und Jason hatte sich den Segeltrip im Urlaub sehr gewünscht. Nachdem sie dreimal abgelehnt hatte, weil sie sicher war, dass ihr auf dem Segelboot übel werden und sie sich ansonsten tagelang nur langweilen würde, hatte er sich über ihren Willen hinweggesetzt und das Boot einfach gemietet.
Nun stand sie hier am Kai und starrte auf die kleinen und größeren Segelboote vor sich, die im Wasser sanft schaukelten.
Auf einigen Booten herrschte Leben, es wurde geputzt und aufgeräumt, sie hörte Lachen und sah junge Frauen in kurzen Jeanshosen, die barfuß über das Deck tapsten oder in der Sonne lagen.
»Hoffentlich ist das Boot wenigstens groß genug«, sagte sie und folgte Jason, den Koffer mühsam hinter sich her schleifend. »Wenn ich nun tagelang in einer kleinen Nussschale auf dem offenen Meer umherfahren muss ...« Jason antwortete nicht, und sie war nicht sicher, ob er ihre Missfallensbekundungen überhaupt registrierte.
Yacht der Sünde von Laura Young
Der Gang über den Pier war anstrengend. In den Rissen zwischen den alten Holzplanken blieben ihre Absätze stecken, und sie verfluchte Jasons Idee zum hundertsten Mal an diesem Tag. Fast am Ende des langen, schwankenden Holzsteges blieb er endlich stehen und drehte sich mit einem strahlenden Lächeln zu ihr um.
»Na, was sagst du? Ist das nicht wunderschön?«
Emma blinzelte gegen die Sonne und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die der Wind ihr in die Augen geweht hatte. »Ganz toll«, sagte sie und bemühte sich, nicht zu ironisch zu klingen.
Sie wusste, dass sie gemein war, aber für Boote und Schiffe hatte sie noch nie etwas übrig gehabt, und der Gedanke, dass sie nun tagelang mit Jason allein auf so einem Kahn über das Meer schippern musste, ohne Kultur, Zivilisation und Einkaufsmöglichkeiten, regte sie auf.
»Komm mit«, sagte er und stellte die großen Taschen auf dem Steg ab, bevor er ihr seine Hand reichte. »Und zieh die Schuhe aus. An Bord sind Absätze nicht erlaubt.«
Schmollend streifte sie die Sandaletten von den gebräunten Füßen und umklammerte seine Hand, als sie über den schmalen Steg auf das Boot kletterte.
Es schwankte, sodass sie panisch aufschrie, aber Jason lachte nur und zog sie mit einem Ruck über die Reling an Bord, wo sie in seine Arme fiel.
»Oh Gott«, stöhnte Emma und hielt sich den Bauch. »Mir wird ja jetzt schon übel! Ist das normal, dass das so schaukelt?« Er nickte und wies mit dem Arm auf eine Tür in der Mitte des weißen Bootes, die nach innen führte.
»Nach dir«, sagte er, und noch immer missmutig kletterte sie mit eingezogenem Kopf in das Innere.
Unten staunte sie.
Die Kabine war elegant und modern eingerichtet, eine große Sitzlounge aus weißem Leder lud zum Verweilen ein, und sogar eine perfekt ausgestattete Küche gab es hier. Neugierig ging sie weiter hindurch und fand im vorderen Teil zwei Schlafkabinen mit jeweils einem schmalen Doppelbett. Der Blick hinter eine Tür offenbarte ein sehr kleines, pragmatisch eingerichtetes Bad mit Toilette, Waschbecken und einer winzigen Duschkabine aus Resopal.
»Und wo ist mein Bad?«, fragte sie bewusst zickig, als sie wieder auftauchte und sich dabei fast den Kopf stieß.
Jason seufzte. »Du wirst wohl ein paar Tage lang mit dem kleinen Bad auskommen können, oder etwa nicht? Mach doch nicht immer so ein Drama.«
Mach doch nicht immer so ein Drama! Das war mal wieder typisch. Er trat ihren Willen mit Füßen und nötigte sie dazu, sich tagelang auf See zu Tode zu langweilen, aber sie machte das Drama. Schon klar!
Genervt setzte sie ihren Rundgang durch das Boot fort, ohne Jason gegenüber zuzugeben, dass er einen wirklich schicken Kahn ausgewählt hatte.
Sie würde sich fühlen wie Jackie Kennedy auf der Yacht ihres reichen Gatten, sie könnte den ganzen Tag auf einem der bequemen Liegestühle an Deck liegen und sich die Sonne auf den nackten Körper scheinen lassen, schließlich bekäme sie außer Jason niemand zu Gesicht.
Tatsächlich freute sie sich jetzt sogar ein bisschen auf den Trip. Nur sie beide, tagelang allein auf hoher See ... Die Idee ließ aufgeregtes Kribbeln in ihr hochsteigen.
Vielleicht würden sie sich endlich einmal wieder richtig ausgiebig lieben, an Deck, oder in der kleinen Kabine unten, vielleicht sogar im Wasser, weit draußen, schwerelos. Emma schloss die Augen und genoss das sanfte Schaukeln des Bootes unter ihren Füßen.
Er hatte doch recht: Durch die viele Arbeit waren sie als Paar wirklich zu kurz gekommen, und es war vielleicht perfekt für sie, ein paar Tage in trauter Zweisamkeit zu verbringen, ohne jegliche Ablenkung, nur sie beide.
Sie ignorierte das Gefühl von Panik, das bei dem Gedanken, ihrem Mann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, in ihr hochkam. Was wäre, wenn er über Bord fiele? Sie würde ihn wohl kaum retten können, geschweige denn, wäre sie in der Lage, mutterseelenallein das Boot an Land zu steuern.
Sie würde verhungern, verdursten, inmitten der riesigen Salzwasserwüste, in der sie umherschaukelte.
»Nun hör auf mit dem Blödsinn«, schimpfte sie leise mit sich selbst und warf ihren Koffer auf das schmale Bett in einer der Kabinen. Da Jason schnarchte, schlief sie am liebsten getrennt von ihm, und sie war froh über die zweite Schlafgelegenheit.
»Bist du zufrieden mit deinem neuen Zuhause?« Jason steckte den Kopf mit den sorgfältig kurzgeschorenen Haaren durch die ovale Türöffnung und lächelte erwartungsvoll. Emma hob die Schultern und stieß die Luft durch die Nase aus.
»Ich werde es überleben«, sagte sie hochmütig und drückte sich an ihm vorbei in den Rumpf des Bootes, das plötzlich heftiger schaukelte als zuvor.
»Hast