Eine Falle für Null. Джек Марс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Джек Марс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия:
Жанр произведения: Шпионские детективы
Год издания: 0
isbn: 9781094310992
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blickte scharf zu ihrer Schwester herüber. „Echt?”

      Maya rollte mit den Augen. „Danke, dass du mich verraten hast, Papa.”

      Sara blickte zu ihm. „Ich will lernen, wie man eine Waffe schießt.”

      „Heeee.” Reid hielt eine Hand hoch. „Tret mal auf die Bremse, Kleine. Das ist eine ganz schön ernste Bitte...”

      „Warum nicht?” stimmte Maya zu. „Glaubst du, wir haben nicht genügend Verantwortungsbewusstsein?”

      „Doch, natürlich glaube ich das”, gab er gerade zurück, „ich denke nur -”

      „Du hast gesagt, wir sollen auch auf uns selbst aufpassen”, fügte Sara hinzu.

      „Das habe ich gesagt, aber es gibt auch andere Wege, um -”

      „Mein Freund Brent geht seit er zwölf ist mit seinem Vater auf die Jagd”, unterbrach ihn Maya.

      „Er weiß, wie man eine Waffe schießt. Warum sollten wir es nicht lernen?”

      „Weil das was anderes ist”, gab Reid streng zurück. „Und hört auf, euch gegen mich zusammenzuschließen. Das ist unfair.”

      Bis dahin hatte er gedacht, dass dieses Gespräch ganz gut lief, doch jetzt verwendeten sie seine eigenen Worte gegen ihn. Er zeigte auf Sara. „Du willst lernen, wie man schießt. In Ordnung. Aber nur mit mir. Und zuerst will ich, dass du wieder zur Schule gehst und ich will positive Berichte von Dr. Branson. Und du.” Er zeigte auf Maya. „Kein geheimer Selbstverteidigungsunterricht mehr, OK? Ich weiß nicht, was der Typ euch beibringt. Wenn du lernen willst, wie man kämpft, wie man sich selbst verteidigt, dann frag mich.”

      „Echt? Du bringst es mir bei?” Maya schien sich darüber zu freuen.

      „Ja. Das mache ich.” Er hob seine Speisekarte an und öffnete sie. „Wenn ihr noch mehr Fragen habt, dann werde ich sie beantworten. Aber ich glaube, für heute Abend reicht es, oder?”

      Er fand, er hatte Glück, dass Sara ihn nichts gefragt hatte, das er nicht beantworten konnte. Er wollte nicht den Gedächtnishemmer erklären müssen - das hätte die Dinge noch komplizierter gemacht und weitere Zweifel darüber, wer er war, aufbringen können - doch er wollte ebenfalls nicht antworten müssen, dass er etwas nicht wusste. Sie würden sofort vermuten, dass er ihnen etwas verschwiege.

      So ist es perfekt, dachte er. Er musste es machen lassen, und bald schon. Kein weiteres Abwarten und keine Ausreden mehr.

      „Hey”, schlug er über seine Speisekarte vor, „was haltet ihr davon, wenn wir morgen nach Zürich fahren? Das ist eine schöne Stadt. Eine Menge Geschichte, Shopping und Kultur.”

      „Ja klar”, stimmte Maya zu. Doch Sara sagte nichts. Als Reid wieder über seine Speisekarte blickte, war ihr Gesicht zu einem nachdenklichen Stirnrunzeln verzogen. „Sara?” fragte er.

      Sie sah ihn an. „Wusste Mama es?”

      Die Frage war schon mal schwierig zu beantworten, als Maya sie nicht mal einen Monat zuvor stellte, und er war überrascht, sie erneut von Sara zu hören.

      Er schüttelte den Kopf. „Nein. Sie wusste es nicht.”

      „Ist das nicht...” sie zögerte, doch dann atmete sie tief ein und fragte: „Ist das nicht wie eine Lüge?”

      Reid schloss seine Speisekarte und legte sie auf den Tisch. Plötzlich war er nicht mehr besonders hungrig. „Ja, mein Schatz. Das ist genau wie eine Lüge.”

      *

      Am nächsten Morgen nahmen Reid und die Mädchen den Zug in Richtung Norden von Engelberg nach Zürich. Sie redeten nicht weiter über seine Vergangenheit oder über den Vorfall. Falls Sara weitere Fragen hatte, so hielt sie diese zurück, zumindest für den Moment.

      Stattdessen genossen sie die Sicht über die Schweizer Alpen während der zweistündigen Zugfahrt und schossen Fotos durch das Fenster. Sie verbrachten den späten Morgen damit, die atemberaubende Architektur der Altstadt zu bewundern und liefen am Ufer des Limmat entlang. Auch wenn sie vorgaben, Geschichte nicht so sehr zu mögen wie er, so waren beide Mädchen dennoch erstaunt über den Anmut des Großmünsters aus dem zwölften Jahrhundert. Sie stöhnten allerdings schon, als Reid begann, sie über Huldrych Zwingli und seine religiösen Reformen im sechzehnten Jahrhundert, die dort stattfanden, zu lehren.

      Obwohl Reid sich prächtig mit seinen Töchtern amüsierte, war sein Lächeln zumindest teilweise forciert. Er war nervös wegen dem, was auf ihn zukam.

      „Was kommt als Nächstes?” wollte Maya nach dem Mittagessen in einem kleinen Caféhaus mit Blick auf den Fluss wissen.

      „Wisst ihr, was so richtig toll wäre, nach einer Mahlzeit wie dieser?” schlug Reid vor. „Ein Film.”

      „Ein Film”, wiederholte seine älteste Tochter unbeeindruckt. „Na klar, wir müssen unbedingt bis in die Schweiz reisen, um etwas zu erleben, was wir auch zu Hause haben können.”

      Reid grinste. „Nicht irgendein Film. Das schweizer Nationalmuseum ist nicht weit von hier und die zeigen einen Dokumentarfilm über die Geschichte von Zürich vom Mittelalter bis heute. Klingt das nicht toll?”

      „Nein”, erwiderte Maya.

      „Nicht wirklich”, stimmte Sara ihr zu.

      „Ha. Naja, ich bin aber der Vater, und ich sage, dass wir uns den anschauen. Danach können wir tun, was auch immer ihr zwei wollt und ich beschwere mich nicht. Versprochen.”

      Maya seufzte. „Das ist fair. Führ uns hin.”

      Weniger als zehn Minuten später kamen sie am schweizer Nationalmuseum an, das tatsächlich einen Dokumentarfilm über die Geschichte Zürichs zeigte. Und Reid wollte ihn wirklich auch sehen. Doch obwohl er drei Tickets kaufte, hatte er vor, nur zwei von ihnen zu verwenden.

      „Sara, musst du nochmal auf die Toilette, bevor wir reingehen?” fragte er.

      „Gute Idee.” Sie verschwand im WC. Maya wollte ihr folgen, doch Reid hielt sie schnell am Arm fest.

      „Warte. Maya... ich muss weg.”

      Sie blickte ihn ungläubig an. „Was?”

      „Es gibt da was, das ich tun muss”, erklärte er schnell. „Ich habe einen Termin.”

      Maya hob besorgt eine Augenbraue an. „Wofür?”

      „Das hat nichts mit der CIA zu tun. Zumindest nicht direkt.”

      Sie schnaubte. „Ich kann es nicht fassen.”

       Maya bitte”, drängte er. „Das ist mir wichtig. Ich verspreche dir, ich schwöre, es ist kein Einsatz oder etwas Gefährliches. Ich muss nur mit jemandem sprechen. Allein.”

      Die Nasenflügel seiner Tochter blähten sich auf. Ihr gefiel das überhaupt nicht. Noch schlimmer, sie glaubte ihm nicht wirklich. „Und was sage ich Sara?”

      Reid hatte schon darüber nachgedacht. „Sag ihr, dass es ein Problem mit meiner Kreditkarte gab. Jemand zu Hause hat versucht, sie zu benutzen und ich muss mich darum kümmern, damit wir nicht die Skihütte verlassen müssen. Sag ihr, dass ich draußen bin, Anrufe tätige.”

      „Ach so, jaaaa”, gab Maya höhnisch zurück. „Du willst, dass ich sie anlüge.”

      „Maya...” Reid stöhnte. Sara käme gleich aus der Toilette. „Ich verspreche dir, dass ich euch hinterher alles erkläre, doch jetzt habe ich gerade nicht die Zeit dafür. Bitte, geh da rein, setz dich und schau dir den Film mit ihr an. Ich komme zurück, bevor er vorbei ist.”

      „In