Anfangs sind auf dem Tafelbild verschiedene Kästchen, Formen, Flächen und Striche zu sehen. Sie wecken die Neugier der Zuhörer und Zuhörerinnen, was daraus wohl entstehen wird. Vom eigentlichen Bild lässt sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht viel erkennen. Die vorbereiteten Elemente auf dem Tafelbild ermöglichen es dem Verkündiger / der Verkündigerin, durch einfache Pinselstriche Dinge auf dem Tafelbild erscheinen zu lassen. So wird während des Erzählens das vorbereitete Bild Stück für Stück zu einem fertigen Gesamtbild. Ein besonderes Erkennungsmerkmal des Sketchboardpainting ist die sogenannte Negativschrift. In vorbereiteten Kästchen entstehen durch wenige Striche Buchstaben. Sie ist ein zentrales Element in jedem fertigen Bild und bringt den Inhalt der Botschaft nochmals auf den Punkt. Alles, was man für eine solche Tafelbotschaft braucht, sind eine Tafel, Pinsel, Farben, ein bisschen Kreativität und ein Herz für die Verkündigung.
So ist das Tafelzeichnen immer ein großes Highlight, da viele es noch nicht kennen oder zumindest noch nicht oft gesehen haben. Aber auch bei einer regelmäßigen Anwendung in einer Gruppe wird diese Methode durch die Vielzahl an Möglichkeiten nicht langweilig.
Verkündigung mit dem Sketchboard
Das Tafelzeichnen eignet sich optimal, um Kindern auf kreative Weise von Gott, Jesus und der Bibel zu erzählen. Dabei ist natürlich wichtig, dass die Botschaft, das Evangelium, im Mittelpunkt steht. Das Tafelbild soll nur ein Hilfsmittel sein, um die beste Botschaft der Welt in das Leben und den Alltag der Kinder zu transportieren.
Da sich die Methode vor allem für die Arbeit mit Kindern eignet, sprechen wir im Folgenden nur noch von Kindern als Zuhörern – grundsätzlich lassen sich die Erklärungen aber natürlich auch auf andere Altersgruppen übertragen.
Fünf Vorteile der Verkündigung mit einem Tafelbild auf einen Blick:
Neugier: Das vorbereitete Tafelbild an sich weckt die Neugier der Kinder schon, bevor es überhaupt losgeht. Alle wollen wissen, was aus dem angefangenen Bild entsteht, und sind sicher bis zum letzten Pinselstrich gespannt dabei, wenn dieses Geheimnis gelüftet wird.
Hören und Sehen: Durch die Kombination aus Hören und Sehen können die Kinder der Geschichte einfacher folgen. Außerdem prägen sich Zielgedanke und die wesentlichen Elemente der Erzählung nicht nur über das Gehör, sondern auch bildlich ein.
Für große Gruppen: Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass sie sich auch sehr gut für große Gruppen eignet. Das Tafelbild ist noch auf eine weite Distanz gut erkennbar. Es wirkt sogar erst richtig, wenn die Kinder eine gewisse Entfernung zum Bild haben.
Nicht nur für Kinder: Es ist immer wieder erstaunlich, wie begeistert auch Erwachsene auf die Methode reagieren. Auch sie sind für eine lebendige und klare Botschaft leichter zu begeistern als für eine komplizierte theologische Botschaft. Deshalb eignet sich diese Methode bestens für Familiengottesdienste oder als niederschwellige Methode, um z. B. Sprachbarrieren zu überwinden (Arbeit unter Flüchtlingen und Asylanten, Arbeit mit Menschen mit Behinderungen usw.).
Gerüst zum Erzählen: Du selbst hast mit dem Tafelbild ein sehr gutes Gerüst, an dem du dich bei deiner Erzählung „entlanghangeln“ kannst. Wenn du dir gut einprägst, was wann gemalt wird, ist das Tafelbild besser als jeder Stichwortzettel und du kannst ganz ohne Zettel verkündigen.
Ursprung des Sketchboardpainting
Das klassische Sketchboardpainting kommt aus Australien und wurde ursprünglich für Straßenevangelisationen entwickelt, da die Methode vorbeilaufende Menschen neugierig machte. Die Idee für die Negativschrift bekamen zwei australische Evangelisten, als sie beobachteten, wie ein Künstler mit dieser Schrift Werbung für „Icecream“ machte. Sie waren so beeindruckt von dieser einfachen und doch sehr wirkungsvollen Methode, dass sie die Negativschrift in ihre Tafelbilder integrierten. Durch die Missionsgesellschaft „Open Air Campaigners“ (OAC) wurde das Sketchboardpainting auch in Deutschland bekannt. (Weitere Infos zu OAC siehe Anhang.)
Die von uns beschriebene Art des Tafelzeichnens weicht in einigen Punkten sicher von dem Stil der durch OAC bekannten Bilder ab. Dies liegt daran, dass wir die Methode speziell auf die Verkündigung unter Kindern angepasst haben. Zum Beispiel legen wir großen Wert auf einfache und kindgerechte Wörter und Zielgedanken. Wir arbeiten mit Bildern und einfachen Symbolen. Auch auf liebevolle Details, die die Kinder in besonderer Weise ansprechen, legen wir Wert. Außerdem haben wir das klassische Malen durch viele kreative und überraschende Effekte ergänzt, sodass die Kinder immer wieder neu ins Staunen über die Entwicklung eines Tafelbildes kommen. Und last but not least gilt auch beim Tafelzeichnen: Jeder hat seinen Stil! Das gilt auch für uns. Wir malen unsere Tafelbilder so, wie wir es können und wie es uns Spaß macht.
Lust bekommen? Dann findest du im Folgenden alles, was du brauchst, um die Grundlagen des Sketchboardpaintings zu lernen und deinen persönlichen Stil zu entwickeln. Außerdem gibt es elf Beispielgeschichten zum Ausprobieren sowie eine große Sammlung an kreativen Ideen, wie ganz besondere Highlights in das Tafelbild eingebaut werden können.
Die Chance dieser Form kreativer Verkündigung
(CW) Der Wunsch jedes Verkündigers / jeder Verkündigerin ist, dass die Botschaft bei den Kindern auch wirklich ankommt. Aber wie gelingt das am besten?
Durch visuelles Lernen wirkungsvoll verkündigen
Ein Mensch kann immer nur einen gewissen Teil dessen wirklich aufnehmen und abspeichern, was auf ihn einströmt. In Prozenten lässt sich das in etwa folgendermaßen aufschlüsseln:
Wir nehmen …
20% von dem auf, was wir nur hören.
30% von dem auf, was wir nur sehen.
50% von dem auf, was wir hören und sehen.
Das Sehen hat also einen sehr hohen Stellenwert. Das bedeutet: Wenn wir so verkündigen wollen, dass die Kinder möglichst viel von unserer Botschaft mitnehmen, dürfen wir uns nicht nur auf das Reden beschränken. Es ist wichtig, das Gesagte durch visuelle Elemente gezielt zu unterstützen.
Das Tafelbild bietet dafür eine optimale Möglichkeit. Bei dieser Form der Verkündigung wird das Hören und Sehen perfekt miteinander verknüpft. Die Kinder sehen, wie etwas auf dem Tafelbild erscheint, und hören gleichzeitig, wie der Verkündiger / die Verkündigerin etwas dazu sagt. So nehmen die Kinder mehr als doppelt so viel auf wie ohne visuelle Elemente während der Verkündigung.
Für unser Tafelbild bedeutet das, dass vor allem die entscheidenden Dinge visualisiert werden sollten, also die Dinge, die die Kinder verinnerlichen und sich merken sollen.
Das ist auf jeden Fall der Zielgedanke unserer Botschaft, der so kurz wie möglich mit der Negativschrift auf das Tafelbild gebracht wird.
Hier einige Beispiele für mögliche Zielgedanken auf einem Tafelbild:
– Ich vertraue Gott!
– Ich erzähle von Gott!
– Gott kann alles!
– Gott liebt mich!
– Ich lobe Gott!
– Jesus hilft mir!
– Ich liebe Jesus!
– Ich folge Jesus!
– Jesus ist mein Freund!
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