Das ist frustrierend
Offensichtlich habe ich von Architektur gar keine Ahnung. Ich habe mich bisher ja auch für alles interessiert, nur nicht für die Schule. Niemals hätte ich an die Möglichkeit geglaubt, auch nicht im geringsten, ein Schwertkämpfer zu werden, ein Monsterzerquetscher, kurz, ein mutiger Held wie Steve.
Das Level zeigt übrigens genau an,
was wir in der Schule erreicht haben.
Das Level 1 steht für den absoluten Anfänger.
Das Level 100 bedeutet,
dass man alle Fächer perfekt beherrscht.
Ich habe Level 3 geschafft.
Das ist gar nicht so schlecht.
Mastoc hat nur Level 1, und Sara – eine Freundin – hat Level 2.
Ich hatte den Eindruck, mit Level 3 zu den Klassenbesten zu gehören.
Jedenfalls, bis Max uns das Blatt mit seiner Beurteilung zeigte.
Er hat schon Level 5.
Wow
Wann wird er jemals aufhören, mich zu nerven?
Max hat einen Blick auf mein Blatt geworfen, als ich mir seines ansah.
Er hat gelacht, was sonst.
Max
– Ich frage mich, wie sie dich nennen, wenn du Krieger wirst, sagte er zu mir. Großer ehrwürdiger Noob?
– Eher Hüter der Waschlappen, antwortete ich. Nur gut, wenn jemand Angsthasen wie dich beschützen kann.
– Ach, Quatsch!
Er gab mir mein Blatt zurück und sagte :
- Wenn ich auf Level 100 bin und du immer noch auf Level 10, dann darfst du mein Assistent sein, abgemacht? Hurrr!
Ich habe ihn gleichgültig angesehen.
– Muuuh.
Er wurde sofort rot. „ Die Abenteuer von Muh der Kuh“ ist sein Lieblingsbuch und eigentlich was für Babys. Ich habe vor zwei Wochen gesehen, wie er es las. Das war ihm richtig peinlich. Er will nicht, dass irgendjemand es weiß.
– Rrrrrrurrrrrg !
Das war alles, was er sagte, bevor er sich abwandte und ging.
Mastoc sah frustriert aus, als ich mich zu ihm umdrehte. Er sah auf seine Beurteilung. Ich warf einen Blick auf meine, allerdings nicht mehr ganz so stolz wie zuvor.
– Level 1, sagte Mastoc. Level 1!! Das Level eines Noobs! Ich bin so eine Niete wie ein Noob?!
–Stimmt doch gar nicht, antwortete ich. Du wirst uns alle noch einholen. Deine Eltern sind Bäcker, da kennst du dich schon ein wenig im Handwerk aus, nicht wahr? Und meine Eltern sind Bauern. Da können wir uns doch gegenseitig helfen!
Er schüttelte den Kopf, dann knüllte er seine Beurteilung zusammen und warf sie wütend auf den Boden.
– Vielleicht werde ich nie zu den Top 5 gehören, aber so lasse ich mich nicht behandeln, sagte er. Ich werde mindestens Level 50 erreichen!!!
So gefiel er mir schon besser. In diesem Moment habe auch ich mir ein ultimatives Ziel gesetzt: Wenn ich Level 100 erreicht habe, werde ich Max meine Beurteilung zeigen. Und dann werde ich sagen … ääh… ja, ich werde etwas Intelligentes sagen. So viel ist schon mal sicher.
Ich sollte mir vielleicht schon jetzt überlegen, was ich ihm dann sage ...
DIENSTAG
Heute: Landwirtschaftskurs Wir lernen, wie man Schafe aufzieht.
Meine Familie hatte bisher nur Kühe und Hühner, daher habe ich noch nicht gelernt, mich um Schafe zu kümmern. Doch in einer Sache sind sie wie alle anderen Tiere, die ich gut kenne: Sie kriegen alle diesen gierigen Blick, wenn man sich ihnen mit Futter in der Hand nähert.
Wie kann man ihnen etwas abschlagen?
Schließlich haben wir gelernt, sie zu scheren.
Es ist mir nie aufgefallen, aber geschorene Schafe sehen seltsam aus.
Ein bisschen ähneln sie Hunden.
Wie sehen wohl Schafe aus, die geschoren und hungrig sind? Aber in Wahrheit bin ich gar nicht sicher, ob ich das überhaupt wissen will. Hurrrrrr.
Jetzt habe ich sogar schon Angst vor Schafen. Na, super!
***
Etwas später habe ich erfahren, dass mein Kurs „Zombies täuschen“ ersetzt wurde durch „Grundlagen des Bergbaus“. Da ist Max auch drin.
Hurrrgggggurgurgurgurgurgg. Gurg..... Urgurg. Gnnnnnnnn. Gne.
„Zombies täuschen“ hörte sich außerdem so interessant an! Jedenfalls viel cooler, als eine Mine zu graben.
Lasst mich euch ganz offen sagen, dass die Arbeit mit einer Spitzhacke sicherlich die schwerste von allen ist. Ich habe nie daran gedacht, im Bergbau zu arbeiten. Nach nur einer Stunde waren meine Arme so weich wie ein toter Schleim. Aber Mastoc hatte den Kurs auch belegt. Das machte es dann erträglich. Wir mussten haufenweise Steinblöcke abbauen. So viele, dass man davon ganz krank im Kopf wird. Selbst unser Lehrer wusste nicht, wie viele genau.
Glaubst du, das sind genug?
Okay, ganz so viele braucht man nicht wirklich.
Aber bestimmt fast so viele.
Nun gut, bevor wir mit dem Abbau begannen, sprachen die Lehrer noch von dieser „Goldenen Regel“.
Ich