Was er den Proletariern Roms damals schenkte, haben wir schon oben nach Sueton berichtet.
Von da an war Cäsars Alleinherrschaft öffentlich unbestritten, und nur noch durch Meuchelmord wagten die Republikaner zu protestieren. Cäsars Erben, Antonius und Augustus, gaben ihnen dann den Rest.
So wurde das römische Reich die Domäne, der Privatbesitz eines einzigen, des Cäsar oder Kaiser. Jedes politische Leben hörte auf. Die Verwaltung dieser Domäne wurde Privatsache ihres Besitzers. Wie jeder Besitz, fand auch dieser mannigfache Anfechtungen; Räuber, das heißt glückliche Feldherren, die eine starke Armee hinter sich hatten, bedrohten nicht selten den jeweiligen Besitzer, den mitunter seine Leibgarde selbst erschlug, um den freigewordenen Thron an den Meistbietenden zu veräußern. Aber das war ein Geldgeschäft, nicht schlimmer als viele andere, die gleichzeitig vollzogen wurden, und kein politischer Akt. Das Politische Leben hörte völlig auf, ja bald trat, zuerst bei den unteren Klassen, dann aber auch bei den oberen, nicht nur Gleichgültigkeit für den Staat, sondern Haß gegen den Staat und seine Funktionäre ein, gegen seine Richter, seine Steuerbeamten, seine Soldaten, gegen die Kaiser selbst, die schließlich ja niemand mehr schützten, die selbst für die besitzenden Klassen eine Geißel wurden, vor der diese bei den Barbaren Schutz suchten.
Nur wenige Stätten gab es im römischen Weltreich, wo sich nach Cäsars Sieg noch Reste eines politischen Lebens erhielten. Auch diese Reste wurden von den Nachfolgern Cäsars rasch ausgestampft. Am längsten erhielt sich ein kraftvolles politisches Leben in der Großstadt Palästinas, in Jerusalem. Es bedurfte der gewaltigsten Anstrengungen, um auch diese letzte Festung politischer Freiheit im römischen Reiche niederzuwerfen. Nach langer und hartnäckiger Belagerung wurde im Jahre 70 unserer Zeitrechnung Jerusalem dem Boden gleichgemacht und das jüdische Volk jeglichen Heims beraubt.
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