Butler Parker Staffel 4 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740919917
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hat was mit Funk oder so zu tun, oder?«

      Mike Rander und sein Butler befanden sich wieder in der Dachgartenwohnung. Sie schienen das Abenteuer auf dem Wasser bereits vergessen zu haben.

      »Es handelt sich tatsächlich um einen kleinen Miniatursender«, erklärte Parker höflich. »Wenn Sie gestatten, Sir, äußere ich mich näher dazu.«

      »Lassen Sie sich nur nicht aufhalten, Parker.«

      »Dieser kleine Sender, Sir, ist m der Lage, mittels eines hochempfindlichen Mikrofons Gespräche aufzunehmen und gleichzeitig auszustrahlen. Falls man über die entsprechende Gegenstation, also über den Sender, verfügt, ist man in der Lage, solche Gespräche aufzunehmen. Ich möchte betonen, Sir, daß es sich bei diesem Miniatursender um das handelt, was man gemeinhin den letzten Sehren nennt. Im normalen Fachhandel ist solch ein Kleinstsender noch nicht zu erhalten.«

      »Schön, Parker, was soll’s aber? Warum mag Roberts solch ein Gerät mit sich herumgeschleppt haben? Er könnte es gestohlen haben.«

      »In der Tat, Sir, zumal Mister Cliff Roberts ja Elektromonteur der Bell Company gewesen ist. Er dürfte Zugang zu solchen und ähnlichen Geräten gehabt haben.«

      »Mit anderen Worten, ich soll Erkundigungen einziehen. So muß ich Sie doch verstehen, ja?«

      »Es wäre interessant zu erfahren, Sir, ob die Bell Company mit solchen Geräten arbeitet. Ich kann mir – Irrtümer immer vorausgesetzt – kaum vorstellen, wozu diese Telefongesellschaft diese kleinen Sender braucht.«

      »Gut, ich werde morgen nachfragen, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen.«

      »Ich habe allerdings erst vor wenigen Wochen über den Einsatz solcher Kleinstsender gelesen«, redete Parker hartnäckig weiter. »Es handelte sich um eine Spionageserie, Sir. Der Agent in dieser Serie war darauf angesetzt, gewisse Gespräche abzuhören. Er baute solch einen Kleinstsender in den Büroräumen seiner Gegner ein und konnte wenig später quasi vom Lehnstuhl aus alle Gespräche mitschneiden, die in den betreffenden Büros geführt wurden.«

      »Sie denken an Spionage, Parker?«

      »Möglich wäre so etwas durchaus, Sir. Darf ich Sie in diesem Zusammenhang an die ungewöhnliche Brutalität der Gangster erinnern? Sie ermordeten eine Frau. Die Gründe hierfür sind mir leider unbekannt. Diese Gangster aber beabsichtigten ernsthaft, auch Sie und meine Wenigkeit umzubringen. Von Cliff Roberts ganz zu schweigen. Es scheint sich demnach nicht um einen durchschnittlichen Kriminalfall zu handeln.«

      »Man müßte wissen, welchen Beruf Miss Dalby ausübte«, überlegte Mike Rander laut. »Ob es da eine Querverbindung zwischen ihm und Miss Dalby gibt? Na ja, die Morgenzeitungen werden uns weiterbringen, Parker. Zerbrechen wir uns nicht unnötig die Köpfe.«

      »Zumal wichtigere Dinge anstehen, Sir.«

      »Noch etwas?« Mike Rander sah seinen Butler überrascht an.

      »Die Alarmanlage hat angesprochen, Sir.«

      »Und das sagen Sie erst jetzt?« Mike Rander stand schnell auf. »Parker, Drahtseile sind gegen Ihre Nerven nur schwache Zwirnsfäden.«

      »Ich habe das Gerät bereits eingeschaltet, Sir. Wenn Sie sich vielleicht informieren wollen …«

      Josuah Parker trat vor die lange Bücherwand, die links und rechts vom Kamin angebracht war. Er griff nach zwei Büchern, holte sie aus dem Regal und schaltete dann ein Relais ein.

      Ein viereckiger Wandteil in der Größe eines Fernsehschirms klappte aus der Bücherwand heraus und schwenkte zur Seite. Der Blick auf einen Bildschirm wurde frei.

      »Die beiden Herren, die sich erfrechten, Sie und meine Wenigkeit aus der Tiefgarage zu entführen«, erklärte Josuah Parker und deutete auf den Bildschirm.

      Die beiden Männer waren scharf und gut zu erkennen. Sie standen in einem viereckigen Korridor und mußten einem Lift entstiegen sein, der im Hintergrund zu sehen war. Diese beiden Gangster hantierten an einer harmlos aussehenden Tür herum, die hinauf zu Mike Randers Dachgartenwohnung führte.

      Daß diese Tür aus erstklassigem Stahl bestand, auf den man Holzfurniere geklebt hatte, wußten sie noch nicht. Sie beschäftigten sich kunst- und fachgerecht mit dem Schlüsselloch. Sie benutzten ein erstaunlich großes Sortiment von Nachschlüsseln.

      Sie konnten nicht wissen, daß dieses Schlüsselloch blind war. Mit anderen Worten, es hatte keine Funktion. Es hielt nur auf und kostete Zeit.

      Die im Korridor angebrachte Fernsehkamera gab einen sehr guten Überblick.

      Sie zeichnete die dicken Schweißperlen auf den Stirnen der beiden Gangster auf, sie zeigte die zusammengepreßten Lippen und die geschickten Hände. Die beiden Gangster waren sehr beschäftigt. Sie ahnten nicht, daß sie beobachtet wurden.

      »Wünschen Sie den dazugehörigen Ton?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Wäre zur Unterhaltung ganz angebracht«, erwiderte Rander lächelnd. Er wies auf den Bildschirm. »Ich hätte nicht gedacht, daß die Anlage sich eines Tages mal bezahlt machen würde, Parker.«

      Parker verbeugte sich dankend und schaltete dann den Ton ein. Sofort war die Unterhaltung der beiden Gangster zu hören.

      »Verdammt, ist das Ding kompliziert«, schimpfte der Mann, der am Türschloß werkte. »Reich mir mal die nächsten Schlüssel rüber, Haie.«

      »Ist doch sinnlos …«

      »Los, mach schon. Du weißt, was Landers gesagt hat. Wir müssen rein und die beiden Kerle erledigen.«

      Das nächste Bund mit den Nachschlüsseln kam an die Reihe. Weder das hartnäckige Herumbasteln am Türschloß, hinter dem sich überhaupt kein Zuhalteschloß befand.

      »Ich glaube, wir versuchend mit dem Brecheisen, Larry.«

      »In Ordnung. Ist mir jetzt egal, ob die das im Penthouse merken oder nicht. Kommen sie runter, dann erledigen wir sie mit der Maschinenpistole.«

      Parker schaltete den Ton ab.

      Er wandte sich an seinen jungen Herrn. Sein fragender Blick sagte mehr als lange und verschlungene Redewendungen.

      »Es wäre tatsächlich schade um das Holzfurnier«, meinte Anwalt Rander lächelnd. »Von mir aus können Sie etwas dagegen tun, Parker.«

      Josuah Parker verbeugte sich dankbar.

      Schließlich brannte er darauf, den beiden Gangstern Larry und Haie eine Lektion zu erteilen …

      *

      Die beiden ahnten nichts.

      Sie fühlten sich unbeobachtet und hantierten an der Tür herum. Larry hielt bereits ein kleines Brecheisen in den Händen. Damit hoffte er die Tür bezwingen zu können.

      »Was ist los?« erkundigte sich Haie, als sein Partner plötzlich lauthals gähnte und das Brecheisen sinken ließ.

      »Mann …, bin … ich müde …!« Larry gähnte noch einmal und wischte sich anschließend einige Tränen aus den Augenwinkeln.

      »Gib her …! Wir müssen fertig werden.«

      Haie gab sich ungemein energisch. Er riß Larry das Brecheisen aus der Hand und baute sich breitbeinig vor der Tür auf. Bevor er sich aber betätigen konnte, mußte auch er gähnen.

      »Komischer Geruch, was?« Er wandte sich um und sah seinen Partner Larry aufmerksam an.

      »Geruch …?«

      »Ja doch! Es riecht so komisch.«

      »Mann, das ist Gas …!«

      Die beiden Gangster handelten erstaunlich reaktionsschnell. Das Brecheisen wurde zu Boden geworfen. Dann rannten die beiden hartgesottenen Burschen zurück zum Lift. Für sie war es klar, daß sie mit Gas behandelt wurden. Sie wollten sich im Lift in tiefere Stockwerke flüchten.

      Schnarrend schloß sich die Schiebetür hinter