Die unerhörte Korrektheit dieser Handlungsweise wirkte wie Feuer auf das Hirn des gräflichen Sonderlings. Er schwor, er sei Diogenes, der lange nach einem ehrlichen Menschen gesucht und ihn endlich gefunden habe. Er machte ein neues Testament, welches ich eingesehen habe. Er nahm den sklavisch getreuen Burschen in sein mächtiges, vernachlässigtes Haus und zog ihn zu seinem Diener heran und – nach Art der Sonderlinge – auch zu seinem Erben. Und wie wenig auch immer dieses eigentümliche Geschöpf begreifen mochte, die beiden fixen Ideen seines Herrn begriff es vollständig. Erstens, daß der Buchstabe des Rechtes über alles geht, und zweitens, daß ihm selbst alles Gold von Glengyle zukomme. Das ist alles und sonst ist nichts daran. Er hat das Haus von allem Golde entblößt und nicht ein Stückchen genommen, das nicht Gold war, auch nicht einmal ein Stäubchen Schnupftabak. Er hob die Goldblättchen aus den alten Handmalereien, ganz befriedigt, all das übrige unberührt gelassen zu haben. Das alles begriff ich, aber die Geschichte mit dem Totenschädel konnte ich nicht begreifen. Ich war wirklich in Unruhe über diesen menschlichen, unter Kartoffeln begrabenen Kopf. Es verstimmte mich – bis Flambeau das Wort sprach.«
»Es wird wieder alles in Ordnung kommen. Er wird den Schädel in das Grab zurückbringen, sobald er das Gold aus dem Zahn genommen haben wird.«
Und tatsächlich, als Flambeau an jenem Morgen über den Hügel wanderte, sah er jenes seltsame Wesen, den gerechten, armen Teufel an dem entweihten Grabe arbeiten, das bunte Halstuch im Bergwinde flatternd und auf dem Kopfe den schlichten Zylinder.
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