»Mir ist klar, dass dir das nicht gefällt, und rate mal was: Du hast nichts zu melden, was unsere Entscheidung betrifft. Da du noch ein Kind bist und unter meinem Dach wohnst, hältst du dich an meine Regeln, fertig.« Gordon sagte das kurz und bündig.
»Was für ein Quatsch!«, schimpfte Luke und stapfte davon.
»Geh dich waschen. Mom wartet mit dem Abendessen«, rief Gordon, während der Junge das Haus betrat.
Als die Tür zufiel, kehrte er sich Sanchez zu. »Danke, dass Sie sich seiner annehmen.«
»Ist doch selbstverständlich, Sir«, entgegnete der Soldat.
»Ich breche übermorgen wieder auf. Wann ich zurückkomme, weiß ich nicht genau, und Sie sind bestimmt enttäuscht, weil Sie uns nicht begleiten können, aber Ihr Platz befindet sich hier bei meiner Familie und vor allem Luke. Er hat nicht viele Freunde; wahrscheinlich könnte man Sie als seinen einzigen richtigen bezeichnen. Außerdem seien Sie sich bewusst, dass Sie diesen jungen Mann zu einem Krieger machen und darauf vorbereiten, was ihn unter den vorherrschenden Umständen auf der Welt erwartet. Dafür stehe ich auf ewig in Ihrer Schuld.«
»Es ist mir ein Vergnügen, Sir.«
»Ach, wie dem auch sei, Sie dürfen jetzt verschwinden. Bitte schauen Sie hier vorbei, und fahren Sie mit seiner Ausbildung fort, während ich weg bin«, sagte Gordon.
»Jawohl, Sir«, entgegnete Sanchez und drehte sich zum Gehen um, stockte aber und fügte hinzu: »Mr. President, danke für die Beförderung.«
»Die haben Sie nicht mir zu verdanken, sondern selbst verdient«, stellte Gordon klar.
»Trotzdem danke.« Damit brach Sanchez auf.
Gordon ging zu Lukes Schlitten hinüber und hockte sich auf den kalten Sattel. Er nahm dem Jungen ungern etwas weg, das dieser lieb gewonnen hatte, doch in diesem Fall führte kein Weg daran vorbei. Ihm fiel ein, was Samantha zuvor gesagt hatte: »Hört das denn nie auf?« Die Worte rüttelten ihn auf, weil er sich diese Frage in letzter Zeit oft selbst stellte. Angefangen mit Lukes Zorn, mit dem er sich herumschlagen musste, über das Mordkommando, das dort draußen lauerte, bis zu dem Dämpfer mit Cruz, der sich nicht bereit erklärt hatte, ihm militärische Unterstützung zu schicken, sah es ganz so aus, als folge auf eine Hürde stets eine weitere. Werden wir jemals Frieden finden? Können wir diesen Krieg gewinnen?
Nach der Lösung einer Schwierigkeit standen sie gleich vor der nächsten, und manche ergaben sich für ihn aus vorangegangenen. Dass sich Cruz aus ihrem Abkommen zurückgezogen hatte, war äußerst folgenschwer und für Gordon sowie den Rat zu einem erheblichen politischen Problem geworden. Diese eine Komplikation hatte die Mitglieder in hellen Aufruhr versetzt und erbitterten Widerstand gegen seinen Plan ausgelöst, Jacques anzugreifen. Er konnte Cruz nicht verübeln, ihm Hilfe verweigert zu haben, da die Vereinigten Staaten gegen wieder emporgekommene Separatisten in Dakota und Arizona vorgehen mussten, die Cruz politisch ins Straucheln brachten. Sein Kabinett nahm insbesondere daran Anstoß, dass er einem Gegner – Kaskadien – Waffen zur Hand geben und Beistand leisten würde.
Gordon nahm sich vor, den Präsidenten bald zur Rede zu stellen. Er musste noch einen Vorstoß wagen und die Luftwaffe der Vereinigten Staaten für sich gewinnen, doch falls ihm das nicht gelang, würde er dennoch nach Norden gehen. Morgen war ein großer Tag für ihn. Er wollte sich bemühen, eine Einigung mit Cruz zu finden, und hinterher galt es, dem Rat seine endgültige Strategie zu präsentieren.
Er war müde, nicht nur nach diesem langen Tag, sondern auch schlichtweg von den endlosen Kämpfen. Darum betete er, der bevorstehende sei sein letzter, damit seine Familie und er endlich zur Ruhe kommen konnten.
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