Einer der Mitbewerber um die Kauffreudigkeit war der »Hadernkramer«, ein Lumpensammler und zugleich mobiler Flohmarkthändler, der mit seinem Leiterwagen laut singend durch die kleine Stadt zog und mit seinem gesungenen »Hadernkramer is do, kaft’s ma wos o« (kauft mir was ab), auch zur Müllbeseitigung beitrug. Also eilten die Leute herbei, um Gegenstände, die sie wirklich absolut nicht mehr benötigten, auf den Wagen zu legen und gleichzeitig nachzusehen, ob es da nicht etwas gab, das sie brauchen konnten. Für Abgeliefertes gab es keine finanzielle Abgeltung – »Alles Klumpert«, beschied der Hadernkramer – hingegen wurde für Neuerworbenes immer ein Preis festgelegt, um den selbstverständlich lange und umständlich gefeilscht wurde. Wenn aber dabei jemand dazustieß, der für das vormals noch als »Klumpert« Abqualifizierte, nunmehr aber plötzlich Wertvolle Geld in die Taschen des Hadernkramers wandern sah und das zu monieren wagte, maß ihn der Händler mit einem vernichtenden Blick, deutete beziehungsvoll auf einen Punkt in der Ferne, dann – eine Luftschleife ziehend – zu einem anderen unsichtbaren zu seinen Füßen und argumentierte: »Und wer hat es hierher geführt ...?«
Auch weniger nette Leute frequentierten die Schmiede. Da war ein besonders streitsüchtiger Kunde, der immer dann, wenn er schlechter Laune war, auch begann, an den Arbeiten, an der Wartezeit, besonders am Preis ..., was ihm eben so in den Sinn kam, herumzunörgeln. Da die Geduld des Schmiedes zwar groß, aber eben auch enden wollend war, ergaben sich manchmal recht hitzige Debatten. Während einer solchen ereiferte sich der Kunde einmal so sehr, dass ihm während seines Gebrülls sein falsches Gebiss herausfiel – direkt vor dem Schmied auf den Tisch.
Betretenes Schweigen folgte. Dann erhob sich der Schmied zum Zeichen, dass er das Gespräch für beendet betrachtete und sagte: »So bissig waren Sie noch nie.«
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