Gesammelte Erzählungen von Rudyard Kipling (116 Titel in einem Band). Rudyard 1865-1936 Kipling. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rudyard 1865-1936 Kipling
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9788027209729
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verbergt! Erweist ihm Ehre, meine Gebieter! Salaam Karo, meine Kinder! Grüßt Toomai, euren Liebling, in eurer eigenen Weise! Gunga Pershad, ahaa! Hira Guj, Birchi Guj, Kutta Guj, ahaa! Pudmini, du hast ihn beim Tanz gesehen, und auch du, Kala Nag, du Perle unter den Elefanten. Ahaa! Alle zusammen! Heil unserem Toomai, dem Liebling der Elefanten! Barrao!«

      Und bei diesem letzten wilden Schrei warf die ganze Reihe der Elefanten den Rüssel in die Höhe, bis die Spitze über dem Kopf schwebte, und sie alle brachen aus in das laute Huldigungsgeschrei, den schmetternden Trompetenruf, den sonst nur der Vizekönig von Indien hört – das Salaamut der Keddah.

      Und das alles geschah zu Ehren des kleinen Toomai, der geschaut hatte, was nie vorher einem Menschen zu sehen vergönnt war: den Tanz der Elefanten mitten in der Nacht und tief im Herzen der Garo-Berge! –

      Schiwa und die Heuschrecke

       Inhaltsverzeichnis

      Der Sang, den Toomais Mutter ihrem Söhnlein sang

      Schiw, der uns die Ernte gab und den Wind schuf weit und breit,

       Saß am Tor des Jüngsten Tags – oh! vor langer, langer Zeit! –

       Jedem händigt er sein Teil, Nahrung, Arbeit, Freud und Leid,

      Und das Schicksal, das er schon einem jeden auserkor,

       Gab’s dem König auf dem Thron und dem Bettler vor dem Tor.

       Also schuf er jedes Ding, Schiw, der Allerhalter,

       Mahadeo! Mahadeo! Schiw, der Allgestalter!

       Dornenbusch für das Kamel, schuf das Gras dem Rinde,

       Schuf das treue Mutterherz meinem kleinen Kinde!

      Weizen schuf dem Reichen Schiw, Hirse für den Armen,

       Für den heiligen Bettelmann Krumen und Erbarmen,

       Beute gab dem Tiger Schiw, gab dem Geier Leichen,

       Knochen gab den Wölfen Schiw, die das Dorf umschleichen.

       Keiner war dem Gott zu klein, keiner zu erhaben,

       Und er teilte sorgsam ein des Geschickes Gaben.

      Doch Parbati, Schiwas Weib, sah die Wesen alle,

       Legt dem Gatten voller List forschend eine Falle.

       Wollte ein ganz kleines Ding unbemerkt verstecken,

       Um den großen Geber Schiw zweifelsvoll zu necken.

       Und sie stahl ein Heuschrecklein, barg es dicht am Herzen,

       Also wollte sie mit Schiw, dem Erhalter, scherzen.

       Mahadeo! Mahadeo! Söhnlein, schau umher!

       Groß sind die Kamele, und das Rind ist schwer!

       Doch von allen Dingen, die in der Dschungel sind,

       Nahm sie sich das kleinste, du mein kleines Kind!

      Als der Streich gelungen, sprach sie halb voll Hohn:

       »Herr, du hast gefüttert eine Million!

       Doch du ließest einen, scheint mir, außer acht!«–

       Schiw erwidert lächelnd: »Alle sind bedacht!

       – Auch dem kleinen Wesen, das du mir versteckt,

       Hab ich, Schiw, der Geber, seinen Tisch gedeckt!« –

      Als Parbati staunend ihre Beute schaut,

       Hat an einem Blatte froh das Tier gekaut,

       Frisch war es gewachsen!… Und Parbati graut!

       Wundert sich und preiset Schiw, den Herrn der Welt,

       Der die Wesen alle füttert und erhält!

       … Schiwa schuf ein jedes Ding, Schiw, der Allerhalter,

       Mahadeo! Mahadeo! Schiw, der Allgestalter!

       Dornenbusch für das Kamel, schuf das Gras dem Rinde,

       Und das treue Mutterherz schuf er meinem Kinde!

       Inhaltsverzeichnis

       Wie Angst kam

       Das Gesetz der Dschungel

       Das Wunder des Purun Baghat

       Ein Sang des Kabir

       Die Dschungel los!

       Moglis Gesang wider die Menschen

       Die Leichenbestatter

       Lied der Welle

       Des Königs Ankus

       Gesang des kleinen Jägers

       Quiquern

       Angutivun Tina

       Rothund

       Tschils Gesang

       Der Frühlingslauf

       Der Abgesang

       Im Rukh

      Wie Angst kam

       Inhaltsverzeichnis

      Der Pfuhl verschrumpft, der Strom entwich,

       Nun sind wir Brüder, du und ich,

       Die Flanke matt, der Schlund verbrannt,

       Wir drängen uns zum Uferrand.

       Vom Schreck der Dürre stillgemacht,

       Schweigt das Gelüst nach Mord und Jagd.

       Das Rehkalb unterm Reh nicht schreckt

       Der hagre Wolf, nah hingestreckt,

       Der Hirsch scheut nicht das Mordgebiß,

       Das seines Vaters Brust zerriß.

       Der Pfuhl verschrumpft, der Strom entwich,

       Gefährten sind wir, du und ich.

       Doch birst die Wolke, strömt der Guß –

       Gut’ Jagd und Wasserfriedens Schluß!

      Das Dschungelgesetz – bei weitem das älteste