Die Gräfin von Charny Denkwürdigkeiten eines Arztes 4. Александр Дюма. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Александр Дюма
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
Год издания: 0
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Rechenschaft von seinen Absichten zu geben.

      Nach einigen Augenblicken schien indessen seine Erwartung befriedigt zu werden. Ein ungefähr wie er gekleideter Mann, der ein dem seinigen ähnliches Gewerbe zu treiben schien, zeigte sich oben aus der Anhöhe, welche den Horizont der Straße begrenzte.

      Dieser Mann ging schwerfällig und wie ein Reisender, der schon einen langen Weg gemacht hat.

      Je näher er kam, desto mehr konnte man seine Züge und sein Alter unterscheiden.

      Sein Alter mochte das des Unbekannten sein, das heißt, man konnte kühn behaupten, er sei aus der schlimmen Seite der Vierzig, wie die Leute vom Volke sagen.

      Was seine Züge betrifft, so waren es die eines Menschen aus dem großen Haufen mit niedrigen Neigungen, mit gemeinen Instincten.

      Das Auge des Unbekannten heftete sich neugierig aus ihn mit einem seltsamen Ausdruck, und als wollte er mit einem Blicke ermessen, was man Alles Unreines und Schlechtes aus dem Herzen dieses Menschen ziehen könne.

      Als der Arbeiter, der von der Seite von Paris kam, nur noch zwanzig Schritte von demjenigen entfernt war, welcher bei der Thüre wartete, ging dieser hinein, goß den ersten Wein aus der Flasche in eines der zwei aus dem Tische stehenden Gläser, kehrte mit diesem Glase in der Hand vor die Thüre zurück und rief:

      »He! Kamerad, das Wetter ist kalt, der Weg ist lang; trinken wir nicht ein Glas Wein, um uns zu stärken und wieder zu erwärmen?«

      Der von Paris kommende Arbeiter schaute umher, als wollte er sehen, ob die Einladung wirklich an ihn gerichtet sei.

      »Sprechen Sie mit mir?« fragte er.

      »Mit wem denn wenn’s beliebt, da Sie allein sind.«

      »Und Sie bieten mir ein Glas Wein an?«

      »Warum nicht?«

      »Ah!«

      »Ist man nicht von demselben Handwerk oder von einem ähnlichen?«

      Der Arbeiter schaute den Unbekannten zum zweiten Mal an und erwiederte:

      »Jedermann kann von demselben Handwerk sein; das wichtigste ist, zu wissen, ob man Gesell oder Meister ist.«

      »Nun! das werden wir sogleich erfahren, wenn wir zaudernd ein Glas Wein miteinander trinken.«

      »Meinetwegen!« versetzte der Arbeiter. Und er ging auf die Thüre der Schenke zu.

      Der Unbekannte zeigte ihm den Tisch und deutete aus das Glas.

      Der Arbeiter nahm das Glas, betrachtete den Wein, als ob er ein Mißtrauen gegen denselben gesaßt hätte, welches sogleich verschwand, sobald sich der Unbekannte ein zweites Glas wie das erste bis an den Rand gefüllt hatte.

      »Nun!« fragte er, »ist man zu stolz, um mit demjenigen, welchen man einladet, anzustoßen?«

      »Bei meiner Treue, nein, im Gegentheil: Aus die Nation!«

      Die grauen Augen des Arbeiters hefteten sich einen Moment auf denjenigen, welcher diesen Toast ausgebracht.

      Dann sprach er:

      »Ei! bei Gott! wohl gesagt, ja: Auf die Nation!l«

      Und er leerte den Inhalt seines Glases aus einen Zug.

      Wonach er sich die Lippen mit seinem Aermel abwischte.

      »Ah! ah!« rief er, »das ist Burgunder!«

      »Und vom alten, wie? Man hat mir die Schenke empfohlen, im Vorbeigehen bin ich eingetreten, und ich bereue es nicht. Aber setzen Sie sich doch, Kamerad; es ist noch etwas in der Flasche, und wenn nichts mehr in der Flasche ist, so wird es im Keller etwas geben.«

      »Ah!« fragte der Arbeiter, was machen Sie denn da?«

      »Sie sehen es, ich komme von Versailles, und ich erwarte den Zug, um ihn nach Paris zu begleiten.«

      »Welchen Zug?«

      »Ei! den des Königs, der Königin und des Dauphin, welche in Gesellschaft der Damen der Halle und von zwei hundert Mitgliedern der Nationalversammlung, unter dem Schutze der Nationalgarde und von Herrn von Lafayette, nach Paris, zurückkommen.«

      »Er hat sich also entschlossen, nach Paris zurückzukehren, der Bürger?«

      »Er mußte wohl.«

      »Ich habe es vermuthet, diesen Morgen um drei Uhr, als ich nach Paris abging.«

      »Ah! ah! Sie sind diesen Morgen um drei Uhr abgegangen, und Sie haben Versailles nur so verlassen, ohne daß Sie neugierig waren, zu erfahren, was dort vorgehen würde?«

      »Doch, ich hatte einige Lust, zu erfahren, wie es mit dem Bürger gehen werde, um so mehr, als das, ohne mich zu rühmen, ein Bekannter ist; doch Sie begreifen, die Arbeit vor Allem! Man hat Weib und Kind; man muß Alles dies ernähren, besonders jetzt, da es keine königliche Schmiede mehr geben wird.«

      Der Unbekannte ließ die zwei Anspielungen vorübergehen, ohne sie auszunehmen.

      »Sie hatten also ein dringendes Geschäft in Paris zu verrichten?« fragte er.

      »Bei meiner Treue, ja, wie es scheint, und gut bezahlt,« fügte der Arbeiter bei, indem er ein paar Thaler in seiner Tasche klingen ließ, »obgleich es mir ganz einfach von einem Bedienten bezahlt wurde, was nicht artig ist – und noch von einem deutschen Bedienten, – so daß man nicht einmal ein Bischen mit ihm plaudern konnte.«

      »Und Sie hassen das Plaudern nicht?«

      »Ei! wenn man nicht schlimm von den Andern spricht, so ist das eine Zerstreuung.«

      Die zwei Männer lachten, der Unbekannte, indem er weiße Zähne, der Arbeiter, indem er verdorbene Zähne zeigte.

      »Also,« sagte der Unbekannte, wie ein Mensch, der allerdings nur Schritt für Schritt vorrückt, den aber nichts vorzurücken hindern kann, Sie haben also ein dringendes und gut bezahltes Geschäft verrichtet?«

      »Ja.«

      »Gut bezahlt, weil die Arbeit ohne Zweifel schwierig war?«

      »Schwierig? ja.«

      »Ein Geheimschloß, wie?«

      »Eine unsichtbare Thüre. Stellen Sie sich ein Haus in einem Hause vor, – Jemand, der ein Interesse hätte, sich zu verbergen, nicht wahr? nun, er ist da, und er ist nicht da! Man klingelt: der Bediente öffnet die Thüre: »»Ist der Herr zu Hause?«« »»Nein.«« »»Doch, er muß zu Hause sein.«« »»So suchen Sie!«« Man sucht. Gute Nacht! ich fordere alle Welt heraus, den Herrn zu finden. Eine eiserne Thüre, verstehen Sie, welche aus das Genaueste in das Simswerk hineinpaßt. Man zieht eine Lage von altem Eichenholz über Alles dies, und es ist unmöglich, das Holz vom Eisen zu unterscheiden.«

      »Ja, doch wenn man daraus klopft?«

      »Bah! eine Lage Holz auf dem Eisen, eine Linie dünn, doch dick genug, daß der Ton überall gleich ist . . . Tak, tak, tak, tak  . . . Sehen Sie, als die Sache fertig war, täuschte ich mich selbst.«

      »Und wo Teufels haben Sie das gemacht?« »Ah! das ist es.«

      »Das wollen Sie nicht sagen?«

      »Das kann ich nicht sagen, weil ich es nicht weiß.«

      »Man hat Ihnen die Augen verbunden?«

      »Ganz richtig! Ich wurde mit einem Wagen bei der Barriere erwartet. Man fragte mich: »»Sind Sie der und der?«« Ich antwortete: »»Ja!«« »»Gut, Sie erwarten wir, steigen Sie ein,«« »»Ich soll einsteigen?«« »»ja.«« Ich stieg ein, man verband mir die Augen, der Wagen rollte ungefähr eine halbe Stunde, dann öffnete sich ein Thor – ein großes Thor; ich stieß an die erste Stufe einer Freitreppe, ich stieg zehn Stufen hinauf, ich trat in ein Vorhaus ein; hier fand ich einen deutschen Bedienten, der zu den Anderen sagte: »»Es ist gut, geht; man braucht Euch nicht mehr.«« Die Anderen entfernten sich. Er nahm mir meine Binde ab und zeigte mir, was ich zu thun hatte. Ich ging als ein guter Arbeiter an’s Geschäft. In einer Stunde war es gethan. Man bezahlte mich in schönen Louis d’or, verband mir die Augen wieder, brachte mich in den Wagen, ließ mich an derselben Stelle