Der Wohlstand der Nationen. Adam Smith. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Adam Smith
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
Год издания: 0
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gemünztes Gold etwas wertvoller als eine gleiche Menge Stangengold. Wenn in den englischen Münzen das Silber nach seinem richtigen Verhältnis zum Golde ausgebracht würde, so würde der Preis des Barrensilbers wahrscheinlich schon ohne alle Umprägung der Silbermünzen unter den Münzpreis herabsinken, da sogar der Wert der jetzigen abgenutzten und verwischten Silbermünzen sich nach dem Werte der vortrefflichen Goldmünzen richtet, für die es umgetauscht werden kann.

      Ein kleiner Schlagschatz oder Aufschlag sowohl auf die Gold- wie auf die Silbermünzen würde wahrscheinlich die höhere Geltung dieser Metalle im gemünzten, als im ungeprägten Zustande noch steigern. Das Prägen würde in diesem Falle den Wert des gemünzten Metalls um diese kleine Gebühr erhöhen, aus demselben Grunde, aus dem die Façon den Wert eines Tafelgeschirrs um den Preis der Façon erhöht. Die höhere Geltung der Münzen als der Barren würde dem Einschmelzen der Münze verbeugen und von ihrer Ausfuhr abhalten. Wenn irgendein öffentliches Bedürfnis es nötig machen sollte, die Münzen auszuführen, so würde der größte Teil von ihnen bald von selbst wieder zurückkehren. Im Auslande könnte sie nur nach ihrem Barrengewicht verkauft werden; im Lande dagegen gilt sie mehr als dies Gewicht, und es wäre daher vorteilhaft, sie wieder nach Hause zu bringen. In Frankreich wird ein Schlagschatz von etwa acht Prozent vom Prägen erhoben, und die französische Münze soll, wenn sie ausgeführt war, von selbst ins Land zurückkehren.

      Die gelegentlichen Schwankungen im Marktpreise der Gold- und Silberbarren entstehen aus denselben Ursachen wie die gleichen Schwankungen im Preise aller andern Waren. Das häufige Verlorengehen dieser Metalle bei Unfällen zur See und zu Lande, ihr fortwährender Abgang durch Vergolden und Plattieren, in Borten und Stickereien, durch Abnutzung des Geldes und Geschirrs erfordert in allen Ländern, die keine eigenen Minen besitzen, zum Ersatz dieses Verlustes und Abganges eine beständige Einfuhr. Die Importeure werden, wie alle anderen Kaufleute, ihre gelegentlichen Einfuhren wahrscheinlich der mutmaßlichen Nachfrage anzupassen suchen. Doch tun sie darin trotz all ihrer Aufmerksamkeit manchmal zu viel und manchmal zu wenig. Wenn sie mehr Barren einführen, als begehrt werden, so verkaufen sie bisweilen, um nur nicht die Gefahr und Mühe der Wiederausfuhr zu haben, einen Teil von ihnen etwas unter dem gewöhnlichen oder Durchschnittspreise. Haben sie dagegen weniger eingeführt als gebraucht wird, so nehmen sie etwas mehr als diesen Preis. Hält aber unter all diesen zufälligen Schwankungen der Marktpreis der Gold- oder Silberbarren mehrere Jahre hindurch stetig und ununterbrochen sich entweder über oder unter dem Münzpreise, so können wir sicher sein, dass diese feste Beständigkeit des höheren oder niedrigeren Preises durch etwas in dem Zustande der Münze bewirkt sei, was dermalen einer bestimmten Münzmenge entweder mehr oder weniger Wert gibt als der genauen Menge Metall, die sie enthalten sollte. Die Beständigkeit und Stetigkeit der Wirkung setzt eine gleiche Beständigkeit und Stetigkeit in der Ursache voraus.

      Das Geld eines Landes ist zu bestimmter Zeit und an bestimmtem Orte ein mehr oder weniger genauer Wertmesser, je nachdem die umlaufenden Münzen mehr oder weniger vollwichtig sind, oder mehr oder weniger genau die Quantität reinen Goldes oder Silbers enthalten, die sie enthalten sollen. Enthielten z. B. in England vierundvierzig und eine halbe Guinee genau ein Pfund vollwichtigen Goldes, oder elf Unzen feines Gold und eine Unze Zusatz, so würde die englische Goldmünze ein so genauer Maßstab für den jeweiligen Wert der Waren sein als die Natur der Dinge dies überhaupt zulässt. Wenn aber vierundvierzig und eine halbe Guinee infolge der Abnutzung im Allgemeinen weniger als ein Pfund vollwichtiges Gold enthalten, wobei jedoch die Verminderung in einigen Stücken größer ist als in anderen, so unterliegt der Wertmesser demselben Lose der Unzuverlässigkeit, dem alle anderen Gewichte und Maße gewöhnlich ausgesetzt sind. Da diese selten genau mit ihrem Original übereinstimmen, so bestimmt der Kaufmann nicht nach dem, was diese Gewichte und Maße sein sollten, sondern nach dem, was sie nach seiner Erfahrung im Durchschnitt wirklich sind, so gut er kann, den Preis seiner Waren. Auf dieselbe Weise wird infolge einer gleichen Verwirrung in der Münze der Preis der Güter nicht nach der Menge reinen Goldes oder Silbers bestimmt, welche das Geld enthalten sollte, sondern nach der, die es erfahrungsmäßig im Durchschnitt wirklich enthält.

      Unter dem Geldpreise der Güter verstehe ich, was zu beachten ist, stets die Menge reinen Goldes oder Silbers, für welche sie verkauft werden, ohne alle Rücksicht auf die Benennung der Münze. Sechs Schillinge und acht Pence zur Zeit Eduards I. sehe ich z. B. als gleichwertig mit einem Pfund Sterling in unserer Zeit an, weil sie, soweit wir darüber urteilen können, dieselbe Menge reinen Silbers enthielten.

       Sechstes Kapitel

      Die Bestandteile des Warenpreises

      In dem ersten rohen Zustande der Gesellschaft, der der Kapitalanhäufung und Landaneignung vorhergeht, scheint das Verhältnis zwischen den Arbeitsmengen, die zur Erlangung der verschiedenen Gegenstände notwendig sind, der einzige Umstand zu sein, der einen Maßstab für den Tausch des einen gegen den anderen bilden kann. Wenn es z. B. unter einem Jägervolke in der Regel zweimal so viel Arbeit kostet, einen Biber zu erlegen als ein Reh, so müsste naturgemäß ein Biber zwei Rehe wert sein. Es ist begreiflich, dass das, was gewöhnlich das Produkt zweier Tage oder zweier Stunden Arbeit ist, doppelt so viel wert sein muss als das, was das Produkt von einer eintägigen oder einstündigen Arbeit zu sein pflegt.

      Ist die eine Art der Arbeit anstrengender als die andere, so wird natürlich eine Vergütung für die größere Mühe zugestanden werden, und das Produkt einer einstündigen schwereren Arbeit kann oft dem Produkt einer zweistündigen leichteren Arbeit im Tausch gleich gelten.

      Oder wenn die eine Art Arbeit einen ungewöhnlichen Grad von Geschicklichkeit und Talent erfordert, so wird die Achtung, die man für solche Talente hat, ihrem Produkte einen höheren Wert geben als den, der nur der aufgewendeten Zeit gebührt. Solche Talente können selten ohne langjährige Übung erworben werden, und der höhere Wert ihres Produkts kann oft nichts weiter sein als ein billiger Ersatz für die Zeit und Arbeit, welche ihrer Erwerbung gewidmet wurden. In dem vorgerückten Stande der Gesellschaft werden derartige Zugeständnisse für größere Mühe und Geschicklichkeit gewöhnlich im Arbeitslohn gemacht; und etwas Ähnliches muss wahrscheinlich auch im ersten rohen Gesellschaftszustande platzgegriffen haben.

      In diesem Stadium der Dinge gehört das ganze Arbeitsprodukt dem Arbeiter; und die zur Beschaffung oder Hervorbringung einer Ware gewöhnlich aufgewendete Arbeitsmenge ist der einzige Umstand, nach dem sich diejenige Arbeitsmenge richtet, für die man jene Ware gewöhnlich kaufen oder eintauschen muss.

      Sobald sich in den Händen einiger Personen Kapital gesammelt hat, wird bald einer oder der andere unter ihnen sein Kapital dazu verwenden, fleißige Leute zu beschäftigen und mit Rohstoffen und Lebensmitteln zu versorgen, um seinerseits aus dem Verkauf ihres Arbeitserzeugnisses, oder aus dem, was das Material durch ihre Arbeit an Wert gewinnt, Vorteil zu ziehen. Bei dem Austausch der fertigen Waren gegen Geld, Arbeit oder andere Güter muss über die Kosten des Rohstoffs und der Arbeit noch etwas für den Gewinn des Unternehmers herauskommen, der sein Kapital dabei aufs Spiel gesetzt hat. Der Wert, den die Arbeiter den Rohstoffen hinzufügen, löst sich daher in diesem Falle in zwei Teile auf, von denen der eine ihren Lohn, der andere den Gewinn des Arbeitgebers auf das ganze für Materialien und Lohn vorgeschossene Kapital bezahlt. Letzterer würde kein Interesse haben, Arbeiter zu beschäftigen, wenn er nicht aus dem Verkaufe ihrer Arbeit etwas mehr als den Ersatz seines Kapitals zu ziehen hoffte, und er würde kein Interesse haben, lieber ein großes als ein kleines Kapital anzulegen, wenn sein Gewinn sich nicht nach dem Umfange seines Kapitals richtete.

      Man könnte glauben, der Kapitalgewinn sei nur ein anderer Name für den Lohn einer besonderen Art Arbeit, derjenigen nämlich, die in der Aufsicht und Leitung besteht. Der Kapitalgewinn ist jedoch etwas ganz anderes, wird durch ganz andere Prinzipien bestimmt und steht zu der Menge, der Beschwerlichkeit und dem Talenterfordernis jener vorausgesetzten Arbeit der Aufsicht und Leitung in keinem Verhältnis. Er richtet sich lediglich nach dem Wert des aufgewendeten Kapitals, und ist je nach dem Umfange dieses Kapitals größer oder geringer. Nehmen wir z. B. an, dass an einem Orte, wo der gewöhnliche Jahresgewinn gewerblicher Anlagen zehn Prozent beträgt, zwei Fabriken sich befinden, in deren jeder zwanzig Arbeiter zu einem Lohn von je fünfzehn Pfund jährlich beschäftigt sind, die also im Ganzen je dreihundert Pfund Arbeitslohn