O.' wie glücklich bin ich! rief ich aus. Die Gräfin gab mir ein Zeichen, sie weiter zu hören.
Ich verlange vielleicht mehr von Ihnen, als Sie glauben, fuhr Sie fort; auch ich war reich, allein die Toten besitzen nichts.
Aber ich bin es, mein ganzes Vermögen . . .
Sie verstehen mich nicht, sagte sie, und machen mich erröten, indem Sie meine Rede unterbrechen.
O! verzeihen Sie!
Ich werde Fräulein von Nerval sein, eine Tochter Ihres Vaters, wenn Sie wollen, . eine Waise, die man Ihnen anvertraut hat. Sie müssen Empfehlungsbriefe haben und werden mich also als Lehrerin in irgend einer Pensionsanstalt unterzubringen suchen. Ich spreche englisch und italienisch wie meine Muttersprache, ich habe gute Kenntnisse in der Musik, wenigstens hat man mir es sonst gesagt, und werde also Unterricht in der Musik und in Sprachen geben.
Aber das ist unmöglich, rief ich aus.
Das sind meine Bedingungen, erwiderte die Gräfin, verweigern Sie mir dieselben, mein Herr, oder nimmst du dieselben an, mein Bruder?
O! Alles, was Sie wollen, Alles, Alles, Alles!
Nun wohl, so ist keine Zeit zu verlieren. Wir müssen morgen abreisen. Ist dies möglich?
Gewiß!
Aber ein Pass?
Ich habe den meinigen.
Auf den Namen des Herrn von Nerval ausgestellt?
Ich werde hinzufügen »und seine Schwester
Sie wollen ein Falsum begehen?
Ein ganz unschuldiges. Wollen Sie lieber, daß ich nach Paris schreibe und einen zweiten Paß kommen lasse? . . . .
Nein, nein, das würde zu viel Zeit rauben. —
Von wo reisen wir ab?
Von Havre.
Auf welche Weise?
Mit dem Packetboote, wenn es Ihnen beliebt.
Und wenn?
Wenn es Ihnen gefällig ist.
Können wir sogleich?
Fühlen Sie sich nicht zu schwach?
Sie erinnern sich, ich bin stark. Sobald Sie zur Reise bereit sind, werden Sie auch mich bereit finden.
In zwei Stunden.
Sehr wohl. Adieu, Bruder.
Adieu, Madame.
Ach, rief die Gräfin lächelnd, schon verstoßen Sie gegen unsere Übereinkunft.
Lassen Sie mir Zeit, mich an einen Namen zu gewöhnen, der so süß für mich ist.
Hat es mir denn so viel Mühe gekostet? O! Sie . . . . rief ich, brach aber ab, weil ich fühlte, daß ich zu viel sagen würde. In zwei Stunden, fuhr ich fort, wird, nach Ihrem Wunsche, Alles bereit sein, verneigte mich dann und ging.
Kaum eine Viertelstunde war vergangen, seit ich mich ihr als Bruder angeboten hatte und schon fühlte ich alle Schwierigkeiten, die für mich aus diesem Verhältnisse entspringen würden. Der Adoptivbruder einer jungen schönen Dame zu sein, ist schon eine schwierige Sache, allem, wenn man diese Dame schon geliebt hat, wenn man sie verloren hat und dann einsam und verlassen wieder findet, ohne andern Schutz, als den, welchen man ihr gewährt; wenn das Glück, das man nie erwartet hätte, das man wie einen Traum betrachtet, so nahe ist, daß man bloß die Hand auszustrecken braucht, um es zu ergreifen, dann ist es trotz aller Entschlüsse, trotz des gegebenen Wortes unmöglich, das Feuer, welches in unserem Herzen glimmt, zu verbergen, und es entsprühen stets einzelne Funken entweder durch die Augen oder durch den Mund.
Ich fand meine Schiffer beim Essen und Trinken und eröffnete ihnen mein neues Vorhaben, während der Nacht nach Havre zu reisen, um zur Zeit der Abfahrt des Packetbootes dort einzutreffen. In dem Fahrzeuge, welches uns hierher gebracht hatte, wollten sie jedoch die Fahrt nicht unternehmen. Sie verlangten eine Stunde Zeit, um ein anderes in Stand zu setzen. Wir wurden bald des Handels einig, oder sie überließen es vielmehr meiner Freigebigkeit, sie für ihre Mühe zu belohnen. Ich fügte zu den 25 Louisd'or, die sie bereits empfangen hatten, noch fünf hinzu, und für diesen Preis hätten sie mich nach Amerika gefahren.
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