Keira war überrascht so viel Grübelei von Bryn zu hören. Ihre Schwester handelte eigentlich mehr, als zu denken und sie war schockiert zu hören, wie tiefgründig sie darüber nachgedacht hatte.
Sie schafften es in die Lampenabteilung. Bryn hielt ihre Hand hoch zu einem Kristallkronleuchter, dessen Licht ihren Verlobungsring glitzern ließ. „Ich möchte, dass du dieses Gefühl auch hast“, sagte Bryn zu Keira. „Ich bin so glücklich.“
Keiras erster Gedanke war: Wer ist diese Frau? Ihre Schwester hatte sich in sehr kurzer Zeit so sehr verändert, dass es genug war, um ihr Kopfschmerzen zu bereiten. Aber insgesamt war sie froh, sie so zufrieden zu sehen.
„Ich freue mich für dich“, sagte Keira zu ihr. „Aber wir haben verschiedene Pfade. Hätte ich mich mit Zach niedergelassen, hätte ich niemals das gehabt, was sich mit Shane hatte. Ohne Shane hätte es keinen Cristiano gegeben und keinen Milo. Alle diese Beziehungen waren mir wichtig. Ich hätte wirklich nicht eine von ihnen missen wollen.“
Gerade als sie das sagte, konnte sie nicht anders, als an den Ring zu denken, den Cristiano herausgezogen hatte, als er ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Eine Welle der Einsamkeit überkam sie. Sie hätte sich so leicht mit ihm niederlassen können. Sie hätte ihn dann und dort wählen können. Aber was dann? Sie hätte niemals Milo kennengelernt, niemals den Artikel über Skandinavien geschrieben, der jetzt ihr Leben veränderte. Alles passierte aus gutem Grund. Sie glaubte wirklich fest daran. Wenn einer der Männer, mit denen sie bisher zusammen gewesen war, der Richtige für sie gewesen wäre, dann hätte ihr das Universum doch irgendeine Art Zeichen gegeben.
„In Ordnung, Schwester, ich habe es!“, erklärte Bryn und unterbrach damit ihre Träumerei.
Keira sah auf und sah ihre Schwester an einem wunderschönen Schreibtisch mit Stuhl stehen. Es gab eine kleine Schreibtischlampe und ein Bücherregal für Bücher, das daran befestigt war. Er hatte sogar eine kleine flache Schublade für Stifte. Dieses Mal hatte Bryn das Richtige gewählt.
„Der ist perfekt“, schwärmte Keira.
Sie rannte hinüber zu ihrer Schwester und strich mit den Fingerspitzen über den hübschen Tisch.
„Siehst du?“, sagte Bryn. „Ich habe es dir doch gesagt. Ich habe eine Vision. Du musst mir nur Vertrauen.“
Keira lachte. „Gut. Ich übergebe mich dem Bryn-Prozess vollständig. Mach, was du willst!“
KAPITEL SIEBEN
Zwei Stunden später und zweitausend Dollar ärmer kam Keira wieder zu Hause an. Bryn in einem Möbelgeschäft losziehen zu lassen, war vielleicht nicht die vernünftigste aller Ideen gewesen, aber sie war zu müde gewesen, um sich zu wehren und es war eine Erleichterung, für einen Moment die Kontrolle abzugeben. Der Nachteil der Einkaufstour war, dass Keira nun auf die meisten größeren Gegenstände warten musste, bis sie angeliefert wurden, was bedeutete, dass sie noch immer keine Couch, kein Bett und keinen Schreibtisch hatte. Alles, was sie bereits mit nach Hause nehmen konnte, waren ein paar Lampen, Bettwäsche und ein Werkzeugkasten mit einem Hammer und Schraubenziehern auf den Bryn bestanden hatte, jetzt da sie unabhängig lebte.
Als Keira die Inhalte ihrer Taschen auf dem Küchentisch ausbreitete, bemerkte sie, dass ihr Werkzeugkasten sofort eingesetzt werden konnte. Sie hatte noch immer das Gemälde, das Milo ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, in ihrem Koffer. Sie eilte zum Koffer und zog es unter den Kleidungsstücken hervor, die darauf lagen. Als sie dies tat, bemerkte sie die kleine schwarze Schachtel und erinnerte sich an die wunderschöne Halskette, die Milo für sie gekauft hatte mit dem speziellen Zweck, dass sie ihn nicht vergessen würde. Sie hatte sie seit ihrer Rückkehr nach New York City nicht getragen und dachte nun einen Moment darüber nach, warum nicht. Sie konnte es nicht genau sagen. Aus irgendeinem Grund fühlte es sich einfach nicht richtig an, dieses Erinnerungsstück an eine frühere Beziehung um ihren Hals zu tragen.
Sie schüttelte die Gedanken ab und suchte weiter nach dem Bild. Sie hatte den perfekten Platz gefunden, wo sie es aufhängen wollte; direkt dort, wo ihr neuer Schreibtisch stehen würde, sobald er angeliefert wurde.
Sobald sie es gefunden hatte, eilte sie zurück in den Wohnbereich und holte ihr neues Werkzeug-Set. Es war das allererste Mal, dass sie sich selbst handwerklich betätigte und obwohl es nervenaufreibend war, fühlte es sich wirklich gut an, einen Hammer zu schwingen. Einen Nagel in die Wand zu hauen, war auch irgendwie befreiend. Sie konnte sich an dieses Unabhängigkeitsding mit Sicherheit gewöhnen!
Als der Nagel in der Wand steckte, hing Keira das Bild auf und trat dann einen Schritt zurück, um es zu bewundern. Es war ein solch inspirierendes Bild und es erinnerte sie daran, wie wundervoll ihr Weihnachtsfest in Schweden gewesen war. In dem Moment wünschte sie, sie könnte wieder dort sein, zurück in der Zeit, als die Dinge noch ruhig und entspannt waren. Bevor diese ganze Verrücktheit begonnen hatte.
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