Marsch der Könige. Морган Райс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Ring der Zauberei
Жанр произведения: Героическая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9781939416780
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KAPITEL EINS

       KAPITEL ZWEI

       KAPITEL DREI

       KAPITEL VIER

       KAPITEL FÜNF

       KAPITEL SECHS

       KAPITEL SIEBEN

       KAPITEL ACHT

       KAPITEL NEUN

       KAPITEL ZEHN

       KAPITEL ELF

       KAPITEL ZWÖLF

       KAPITEL DREIZEHN

       KAPITEL VIERZEHN

       KAPITEL FÜNFZEHN

       KAPITEL SECHZEHN

       KAPITEL SIEBZEHN

       KAPITEL ACHTZEHN

       KAPITEL NEUNZEHN

       KAPITEL ZWANZIG

       KAPITEL EINUNDZWANZIG

       KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

      „Ist das ein Dolch, was ich vor mir erblicke,

      Der Griff mir zugekehrt? Komm, laß dich packen!

      Ich faß dich nicht, und doch seh ich dich immer.“

      —William Shakespeare

      Macbeth

      KAPITEL EINS

      König MacGil stolperte in sein Gemach. Er hatte viel zu viel getrunken, der Raum drehte sich, seine Schläfen pochten von den Festivitäten des Abends. Eine Frau, deren Namen er nicht kannte, hing an seiner Seite, einen Arm um seine Mitte drapiert, ihre Bluse halb ausgezogen, und führte ihn kichernd seinem Bett entgegen. Zwei Bedienstete schlossen die Tür hinter ihnen und zogen sich diskret zurück.

      MacGil wusste nicht, wo seine Königin war, und in dieser Nacht kümmerte es ihn auch nicht. Sie teilten nur noch selten das Bett—sie zog sich oft in ihre eigenen Gemächer zurück, besonders an Festmahl-Abenden, wenn die Feier zu lange andauerte. Sie wusste von den Indiskretionen ihres Ehemannes und es schien sie nicht zu bekümmern. Immerhin war er König, und die MacGil-Könige hatten schon immer mit vollem Anspruch regiert.

      Doch als MacGil auf sein Bett zusteuerte, drehte sich das Zimmer doch etwas zu heftig, und er wollte diese Frau plötzlich wegschicken. Er war nicht länger in der Stimmung dafür.

      „Lass mich allein!“, befahl er und schob sie davon.

      Die Frau stand verdutzt und gekränkt da, und die Tür öffnete sich, um die Bediensteten hereinzulassen, die jeweils einen Arm der Frau packten und sie hinausführten. Sie protestierte, doch nachdem sie die Tür hinter ihr zugezogen hatten, war ihr Gezeter nur noch gedämpft zu hören.

      MacGil setzte sich auf seine Bettkante und stützte den Kopf in die Hände im Versuch, seinen Kopfschmerzen Einhalt zu gebieten. Es war für ihn ungewöhnlich, dass er so früh schon Kopfschmerzen hatte, noch bevor der Alkohol sich ganz aus seinem Körper verflüchtigt hatte, doch diese Nacht war anders. Alles hatte sich so schnell verändert. Das Festmahl war so gut gelaufen; er hatte sich gerade mit einem feinen Stück Fleisch und einem starken Wein niedergelassen, als der Junge, Thor, auftauchen und alles ruinieren musste. Erst war es sein Hereinplatzen mit seinem dummen Traum gewesen; dann hatte er die Dreistigkeit besessen, ihm den Kelch aus der Hand zu schlagen.

      Dann musste dieser Hund daherkommen und den Wein auflecken, und vor aller Augen tot umfallen. Seither war MacGil war tief erschüttert. Die Erkenntnis hatte ihn wie ein Hammerschlag getroffen: jemand hatte versucht, ihn zu vergiften. Ihn zu ermorden. Er konnte es kaum verarbeiten. Jemand hatte sich an seinen Wachen vorbeigeschlichen, vorbei an seinen Wein- und Speisenvorkostern. Er war einen Atemzug davon entfernt gewesen, tot zu sein, und das erschütterte ihn nach wie vor.

      Er erinnerte sich daran, wie Thor zum Kerker abgeführt wurde und fragte sich erneut, ob es der richtige Befehl gewesen war. Auf der einen Seite war es natürlich absolut unmöglich, dass der Junge vom Gift im Kelch gewusst haben konnte, es sei denn, er selbst hätte es dorthin getan oder wäre auf andere Art an dem Anschlag beteiligt gewesen. Andererseits wusste er, dass Thor über tiefe, geheimnisvolle Kräfte verfügte—etwas zu geheimnisvoll—und vielleicht doch die Wahrheit gesagt hatte: vielleicht hatte er es tatsächlich in einem Traum gesehen. Vielleicht hatte Thor tatsächlich sein Leben gerettet, und MacGil hatte die eine Person in den Kerker gesteckt, die wahrhaft loyal war.

      MacGils Schläfen pochten bei dem Gedanken, als er dasaß und sich seine zu stark zerfurchte Stirn rieb, in dem Versuch, das alles zu verstehen. Doch er hatte in dieser Nacht zu viel getrunken, sein Geist war zu benebelt, seine Gedanken wirbelten und er konnte dem Ganzen nicht auf den Grund kommen. Es war zu heiß hier drin, eine schwüle Sommernacht, sein Körper war überhitzt vom stundenlangen Schlemmen von Speis und Trank, und er spürte, wie er schwitzte.

      Er streckte sich und warf seinen Mantel ab, dann sein Überhemd, und zog sich bis auf sein Unterhemd aus. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann von seinem Bart. Er lehnte sich zurück und zog sich die riesigen, schweren Stiefel aus, einem nach dem anderen, und bewegte die Zehen an der frischen Luft. Er saß schwer atmend da und versuchte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Sein Bauch war heute angewachsen, und er fühlte sich beschwerlich. Er warf die Beine hoch und lehnte sich zurück, seinen Kopf auf das Kissen bettend. Er seufzte und blickte hoch, an den Bettpfosten vorbei an die Decke, und versuchte, das Zimmer im Geiste dazu zu überreden, das Drehen einzustellen.

      Wer würde mich töten wollen?, fragte er sich ein weiteres Mal. Er hatte Thor wie einen Sohn geliebt, und ein Teil von ihm konnte spüren, dass er es nicht gewesen sein konnte. Er fragte sich, wer es dann sein konnte, welches Motiv sie haben konnten—und, was am wichtigsten war, ob sie einen erneuten Versuch unternehmen würden. War er in Sicherheit? Waren Argons Voraussagungen wahr?

      MacGil fühlte seine Augenlider schwer werden, als die Antwort seinem Geist hartnäckig entglitt. Wenn er nur bei klarerem Verstand wäre, könnte er der Sache vielleicht auf den Grund kommen. Doch er würde auf das Licht des neuen Tages warten müssen, um seine Ratgeber zu versammeln und eine Untersuchung der Geschehnisse in die Wege zu leiten. Die Frage war in seinen Augen weniger, wer ihn tot sehen wollte—und vielmehr, wer ihn nicht tot sehen wollte. Sein Hof war voll mit Leuten, die nach seinem Thron gierten. Ehrgeizige Generäle; verschwörerische Hofräte; machthungrige Adelige und Lords; Spione; alte Rivalen; Attentäter der McClouds—und vielleicht sogar aus den Wildlanden. Vielleicht sogar noch nahestehender.

      MacGils Lider flatterten, während der Schlaf ihn übermannte; doch etwas erregte