Kannnonenschüsse erklangen, die ersten Schüsse erklangen über dem Wasser, das Krachen ihres Einschlags war nachhallend. Schon bald würde die Luft so dick vor Rauch sein, dass er der Einzige wäre, der noch sehen konnte, was passierte, dank seiner Vögel. Schon bald würden seine Männer seinen Befehlen absolut vertrauen müssen.
„Sage der dritten Kompanie, sich weiter auszubreiten“, sagte er zu einem seiner Verbündeten. „Das wird jeden davon abhalten, die Küste hoch zu fliehen.“
„Ja, mein Lord“, antwortete der junge Mann.
„Macht für mich ein Landungsboot fertig.“
„Ja, mein Lord.“
“Und erinnere die Männer an meine Befehle: diejenigen, die sich widersetzen werden gnadenlos getötet.”
„Ja, mein Lord“, sagte der Helfer wieder.
Als wenn der Kapitän des Krähenmeisters erinnert werden müsste. Sie kannten seine Regeln, seine Wünsche. Er saß am Deck des Flaggschiffs und sah die Kannnonenkugeln einschlagen und Männer unter dem Kugelhagel der Musketen fallen. Endlich entschied er, dass der Moment reif war und er ging zum Landungsboot, das heruntergelassen worden war und überprüfte seine Waffen.
„Rudern“, befahl er den Männern und sie begannen zu rudern, bemüht ihn ans Ufer zu seinen Truppen zu bringen.
Er hielt eine Hand hoch, als seine Krähen ihn warnten und die Männer hielten noch rechtzeitig an, ehe eine Kugel von einer älteren Kannnone vor ihnen ins Wasser krachte.
„Weiter.“
Das Landungsboot glitt durch die Wellen, und trotz der überwältigenden Kraft der neuen Armee sprangen einige der wartenden Männer zum Angriff. Der Krähenmeister sprang mit erhobenem Schwert auf die Ufermauer, um sie zu treffen.
Er schnitt dem Ersten durch die Brust, dann trat er zur Seite, als ein weiterer ihn angriff. Er parierte einen Schlag und tötete einen weiteren Mann mit der beiläufigen Effizienz von langer Übung. Es war so dumm von Männern wie diesem hier zu glauben, dass sie darauf hoffen konnten, ihn abzuwehren oder ihn sogar zu verletzen. Nur zwei Menschen hatten das in letzter Zeit geschafft und sowohl Kate Danse als auch ihr abscheulicher Bruder würden noch dafür sterben.
Für jetzt war das weder ein Kampf noch eine Schlächterei und der Krähenmeister feierte das. Er hackte und stieß, brachte mit jeder Bewegung Feinde nieder. Als er eine junge Frau sah, die weglaufen wollte, zog er eine Pistole und schoss ihr in den Rücken, dann machte er mit seiner dringlichen Arbeit weiter.
„Bitte“, bat ein Mann und warf sein Schwert als Zeichen der Ergebung nieder. Der Krähenmeister schlachtete ihn ab und ging zum nächsten über.
Das Schlachten war so unvermeidlich wie auch notwendig. Eine Zerstreuung von schlecht bewaffneten Milizen konnte nicht darauf hoffen, sich gegen diese vielen Feinde zu verteidigen. Es geschah so schnell, dass es schwer vorstellbar war, was sie erreicht hatten, indem sie überhaupt durchgehalten hatten. Wahrscheinlich hatte das was mit Ehre oder irgendeinem anderen Quatsch zu tun.
“Ah”, sagte der Krähenmeister zu sich selbst, als er durch die Augen einer seiner Kreaturen schaute und einen Menschenknoten sah, der in die nahen Berge floh, in Richtung Süden. Er kam wieder zu sich selbst und schaute zum nächsten seiner Kapitäne. „Eine Gruppe Bewohner flieht auf einem Pfad nicht weit von hier. Nimm Männer mit und schlachte sie alle, bitte.“
„Ja, mein Lord“, erwiderte der Mann. Wenn die Arbeit des Tötens von Unschuldigen ihn störte, dann zeigte er es nicht. Aber wenn er auch ein Mann gewesen wäre, der sich solchen Dingen widersetzte, dann hätte der Krähenmeister ihn schon lange vorher getötet.
Der Krähenmeister stand im Gefolge des Kampfes und hörte der Art von Stille zu, die nur vom Tod kam. Er hörte den Krähen zu, als sie landeten, und ihre Arbeit begannen und fühlte die Macht fließen, als sie ihren Anteil fraßen. Es war ein klägliches Rinnsal im Vergleich zu den Kriegen, die vorher stattgefunden hatten, aber es würde noch mehr geben.
Er schickte sein Bewusstsein in seine Geschöpfe und ließ sie mit seiner Stimme sprechen. „Diese Stadt gehört mir“, sagte er. „Gebt auf oder ihr werdet sterben. Liefert all diejenigen mit Magie oder ihr werdet sterben. Tut, was euch befohlen wird oder ihr werdet sterben. Ihr seid jetzt nichts mehr und nichts weniger als Sklaven. Gehorcht und ihr werdet noch kein Krähenfutter werden. Gehorcht nicht und ihr werdet sterben.“
Er schickte seine Kreaturen in die Luft und ließ sie das Land, das er bei seinem ersten Anlauf eingenommen hatte, beobachten. Er konnte den Horizont sehen, der sich weit von ihm ausstreckte, mit all den Versprechungen von noch mehr Land zum Erobern, noch mehr Toten um seine Tiere zu füttern.
Der Krähenmeister empfing normalerweise keine Vision. Bestenfalls gaben ihm seine Krähen genug Aufschlüsse darüber, was passieren würde. Er war keine Hexe vom Brunnen, die an den Fäden der Zukunft ziehen konnte und selbst ihren eigenen Tod nicht vorhersehen hatte können. Jetzt erreichte ihn die Vision, geboren auf den Flügeln seiner Hausstiere.
Er sah ein Baby, das in den Armen seine Mutter lag, und erkannte die neu gekrönte Königin des Königreichs sofort. Er sah Gefahr hinter dem Kind und noch mehr als Gefahr. Der Tod, den er so lange mit dem Leben von anderen abgewehrt hatte, stand jetzt im Schatten dieses Babys. Es griff nach ihm, mit der Unschuldigkeit eines Kindes und der Krähenmeister schreckte davor zurück und floh wieder zu sich selbst.
Er stand inmitten der Stadt, die er eingenommen hatte und schüttelte seinen Kopf.
„Ist alles in Ordnung, mein Lord?“, fragte sein Helfer.
„Ja“, antwortete der Krähenmeister, wenn er Schwäche zugab, müsste er den Mann töten. Wenn irgendein Hinweis auf Angst die in ihm aufstieg, an die Oberfläche kam, dann würden alle, die es sahen, sterben. Ja, das war ein Gedanke.
“Ich habe meine Meinung geändert”, sagte er. „Wir werden die Eroberung für die nächste Stadt aufbewahren. Löscht diese aus. Tötet jeden Bewohner, Männer, Frauen oder … Babys in den Armen. Lasst keine Steine umgedreht.”
Der Helfer stellte keine Fragen, stellte es nicht infrage, nicht mehr als sein Hauptmann infrage gestellt hatte, die Fliehenden zu jagen.
„Wie Sie wünschen, mein Lord“, versprach er.
Der Krähenmeister hatte keinen Zweifel daran. Er befahl und die Menschen starben als Antwort. Wenn es ein Kind gab, was eine Bedrohung für ihn darstellte … dann müsste das Kind sterben … zusammen mit seiner Mutter.
KAPITEL DREI
Emeline stand mitten im Herzen von Stonehome und versuchte, ihren Frust nicht zu zeigen, während sie im Steinkreis auf all die Bewohner schaute. Cora und Aidan standen neben ihr, was ihr eine Hilfe war, aber wenn alle anderen gegen sie waren, schien nicht mal das ausreichend.
„Sophia hat uns geschickt, um euch zu überzeugen zurück nach Ashton zu kommen“, erklärte Emeline und konzentrierte sich auf die Stelle, wo Asha und Vincente saßen. Wie oft hatten sie das hier jetzt diskutiert? Es hatte so lange gedauert, um zu dem Punkt zu kommen, wo sie dies zusammen im Kreis diskutierten.
„Es gab keinen Grund für euch nach dem Kampf nach Stonehome zurückzukehren. Sie baut ein Königreich auf, wo unsere Art frei ist und nichts befürchten muss.“
„Es gibt immer etwas zu fürchten, solange diejenigen die uns hassen existieren“, erwiderte Asha. „Sie hätte der Kirche der maskierten Göttin befehlen sollen, zu schließen. Sie könnte die Schlächter für ihre Verbrechen hängen lassen.“
“Und das hätte einen Bürgerkrieg bedeutet”, sagte Cora neben Emeline.
„Besser einen Krieg, als