„Wahrscheinlich beides, wie ich Rupert kenne“, sagte Sebastian.
„Ruhe da“, sagte eine Stimme. Eine Person näherte sich aus dem Dunkeln: ein unscheinbarer Mann, der als einer seiner Kerkermeister diente. Der Mann kam nur ein paar Mal am Tag, brachte leicht salziges Wasser und abgestandenes Brot. Jetzt klopfte er mit einem Holzknüppel an die Gitterstäbe an Sebastians Zelle und das plötzliche Geräusch nach so langer Zeit Stille erschreckte ihn.
“Sie wissen, wer ich bin”, sagte Sebastian. „Ich bin Ruperts Bruder, der Sohn der Witwe.“ Er griff nach den Gitterstäben. „Sie wird jeden töten, der ihren Söhnen Schaden zufügt. Sie wissen das, Sie sind doch nicht dumm. Ihre einzige Chance, um zu überleben, ist derjenige zu sein, der mich gehen lässt.“
Sebastian gefiel es nicht, diese Androhung zu machen. Es war die Art von Ding, die sein Bruder getan hätte, aber es war auch nichts mehr als die Wahrheit. Seine Mutter würde ganz Ashton nach ihm durchsuchen, wenn sie dachte, dass er gefangen genommen worden war und wenn sie ihn gefunden hatte, würde jeder, der ihm Schaden zugefügt hatte, dafür sterben. Wenn es um ihre Familie ging, war seine Mutter genau die grausame, unversöhnliche Monarchin, für die die Menschen sie hielten.
“Das trifft nur zu, wenn sie es herausfindet”, sagte der Wachmann und schlug Sebastians Hand fast wie zufällig mit dem Knüppel weg. Sebastian zog eine Grimasse vor Schmerz, aber schaffte es, den Knüppel festzuhalten und den Mann näher an sich heranzuziehen, seine Hände gingen zu seinem Gürtel.
Das war keine gute Strategie. Immerhin war der andere Mann bewaffnet und Sebastian war in einer beengten Zelle gefangen, ohne die Möglichkeit ihn zu umgehen oder ihm auszuweichen. Der Wachmann schlug ihn mit seiner freien Hand, dann stieß er ihn mit seinem Knüppel in den Bauch. Sebastian fühlte die Luft aus ihm weichen. Er fiel auf die Knie.
“Arrogante Adlige”, keifte der Mann und spuckte auf den Flur neben Sebastian. „Glauben, dass für sie alles funktioniert, was immer sie versuchen. Naja ich mache das nicht. Ihre Mutter wird nicht nach Ihnen suchen und Sie hier herausholen und ich werde direkt hier sein, wenn Ihr Bruder entscheidet, Sie in Stücke zu schneiden.“
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