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eins für mich”, sagte er zum Barkeeper.

      Mackenzie winkte ihm zu, als sie ging. Während sie über den Parkplatz ging, konnte ein kleiner und begieriger Teil in ihr nicht anders, als sich zu fragen, was gewesen wäre, wenn Ellington sie ins Motel begleitet hätte. Sie dachte an die Unsicherheit, die sie erwartet hätte, wenn die Türen geschlossen und die Vorhänge zugezogen wären.

      ***

      Es dauerte weniger als zwanzig Minuten bis ihre Lust langsam verebbte. Wie immer nutzte sie die Arbeit, um sich von solchen Gelüsten abzulenken. Sie öffnete ihren Laptop und ging direkt in ihre E-Mails. Dort fand sie mehrere E-Mails, die ihr während des ganzen Tages von der Bent Creek Polizeistation zugeschickt worden waren – eine weitere Art, wie sie sie begannen zu verwöhnen.

      Sie hatten Karten der Gegend bereitgestellt, die einzigen vier vermissten Personen in der Gegend in den letzten zehn Jahren, die Verkehrsanalyse vom Staat Iowa im Jahr 2012 und sogar eine Liste von allen Festnahmen der letzten fünf Jahre, die Verbrecher mit einer Vorgeschichte beinhalteten. Mackenzie sah alles durch und nahm sich ein wenig extra Zeit für die Fälle der vermissten vier Personen.

      Zwei von ihnen waren wohl Ausreisser und nach dem Lesen des Berichts, stimmte Mackenzie zu. Sie konnten beide als Vorlage für angst geplagte Teenager benutzt werden, die keine Lust mehr auf ein Kleinstadtleben hatten und früher von Zuhause ausgezogen sind, als die Eltern es sich gewünscht hatten. Eine von ihnen war ein vierzehnjähriges Mädchen, die ihre Familie vor zwei Jahren kontaktiert hatte, um sie wissen zu lassen, das sie recht komfortabel in Los Angeles wohnte.

      Die anderen zwei waren ein wenig schwerer zu verstehen. Ein Fall beinhaltete einen zehnjährigen Jungen, der von einem Kirchenspielplatz entführt worden war. Er wurde bereits seit drei Stunden vermisst, bevor überhaupt jemand etwas gesagt hatte. Einheimische Tratschtanten nahmen an, dass die Oma ihn mitgenommen hatte, wegen der komplizierten Familiensituation. Das Familiendrama, plus das Alter und Geschlecht des Opfers ließen Mackenzie zweifeln, dass es eine Verbindung mit den aktuellen Entführungen gab.

      Der vierte Fall war ein wenig vielversprechender, aber immer noch ein wenig dünn. Das erste Alarmzeichen war, dass es einen Autounfall beinhaltete. Im Jahr 2009 waren Sam und Vicky McCauley während eines Schneesturms von der Straße abgekommen. Als die Polizei und die Ambulanz kamen, war Sam schon fast leblos und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Er hatte darum gebeten zu wissen, wie es seiner Frau ging. Man wusste, dass Vicki McCauley aus dem Auto geschleudert wurde, aber ihr Körper wurde nie gefunden.

      Mackenzie sah sich den Bericht zwei mal an und konnte keine Beschreibung dafür finden, warum das Auto von der Straße abgekommen war. Der Begriff eisige Straße wurde mehrere Male benutzt und obwohl das ein guter Grund war, dachte Mackenzie, es könnte eine gute Idee sein, ein wenig tiefer zu bohren. Sie ging die Berichte mehrere Male durch und las dann Delores Mannings Bericht erneut. Die Tatsache, dass es ebenfalls eine Art Autounfall war, schien die einzige Verbindung zwischen diesen beiden zu sein.

      Dann schaltete sie um, und versuchte die aktuellen drei Opfer in diese Szenarien einzubringen. Es war fast unmöglich. Die zwei unglösten Fälle wurden als Ausreisser geführt und da beide weiblich waren, liess es zu viele Optionen offen. Noch mehr, die drei aktuellen Opfer wurden aus ihren Autos entführt. Vielleicht weil, auf der Straße liegenzubleiben häufig vorkam. Das war zu weit hergeholt. Es passte einfach nicht.

      Dieser Mann will keine Ausreisser oder problembringende Teenies, die in die Welt hinausstürmen, um eine Reaktion von Mama und Papa zu provozieren. Er suchte Frauen. Frauen, die aus welchem Grund auch immer, nachts in ihren Autos saßen. Vielleicht hatte er die Hoffnung erkannt, die ein zufällig auftauchender Fremder bei Menschen erweckte – insbesondere bei Frauen.

      Die Kehrseite, war die Tatsache, dass sie wusste, dass die meisten Frauen das Schlimmste befürchteten, wenn ein fremder Mann auf der Straße auftauchte. Besonders wenn ihre Autos kaputt waren und es dunkel war.

      Vielleicht kannten sie ihn, dann…

      Das schien auch weit hergeholt. Von den Informationen, die sie von Tammy und Rita Manning gesammelt hatte, kannte Delores niemanden in Bent Creek.

      Sie ging zurück zum McCauley’s Fall, hauptsächlich weil es der einzige war, der eine geringe Ähnlichkeit aufwies. Sie zog ihre E-Mails hervor und öffnete die neuste Mail von der Bent Creek Polizei. Sie drückte auf antworten und schrieb:

      Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich frage mich, ob ich auch ein paar andere Dinge so schnell wie möglich erfahren könnte. Ich bräuchte eine Liste der Familienmitglieder, die mit den McCauleys verwandt sind und die innerhalb eines fünfzig Meilen Radius wohnen, zusammen mit den Kontaktinformationen. Wenn Sie die Nummer von Delores Mannings Agent hätten, wäre das auch super.

      Sie fühlte sich schon fast faul, die Information auf solche Art zu fordern. Aber wenn sie so mühelos Hilfe anboten, dann wollte sie die Bent Creek Polizei auch so viel sie konnte als Quelle nutzen. Mackenzie öffnete einen weiteren Ordner … einen Ordner, den sie weggesteckt und seit fast drei Wochen nicht mehr geöffnet hatte. Sie öffnete ihn, wühlte durch die Ordner und zog ein einziges Foto heraus.

      Das war die Visitenkarte mit den Namen ihres Vaters auf der Rückseite. Auf der anderen Seite auf einem anderen Foto stand ein Geschäftsname in Grossbuchstaben: Barker Antiques: Alte oder neue seltene Sammlerstücke.

      Und das wars. Sie wusste bereits, dass es so einen Ort nicht gab – zumindest nicht, dass sie oder das FBI das sagen könnten – das machte alles nur noch frustrierender. Sie schaute die Karte an und fühlte ein Stich in ihrem Herzen. Sie war zweieinhalb Stunden von dem Ort an dem ihr Vater starb entfernt und vielleicht drei Stunden davon entfernt, wo die Visitenkarte und das Foto gefunden worden waren – fast zwanzig Jahre nach dem Tod ihres Vaters.

      Es war nicht ihr Fall … nicht wirklich. McGrath hatte ihr eine Art Erlaubnis unter der Hand gegeben zum Assistieren, wenn sie konnte, aber bis jetzt war der Fall kalt geblieben. Sie dachte an Kirk Peterson, der Detektiv, der die neuen Hinweise entdeckt hatte, die zur Wiederaufnahme des Fall ihres Vaters geführt hatten. Sie war nahe dran ihn anzurufen, aber bemerkte dann, das es fast Mitternacht war. Und außerdem, worüber sollten sie sprechen, außer über das Nicht voran kommen des aktuellen und des wieder eröffneten Falls?

      Aber sie musste ihn anrufen. Vielleicht nach diesem Fall, wenn sie Peterson und dem Fall ihre volle Aufmerksamkeit geben konnte. Es war Zeit, dass sie diese verfluchte Vergangenheit los wurde. Sie machte sich bettfertig, putzte sich die Zähne und zog sich eine dünne Jogginghose an und ein T-Shirt. Bevor sie sich ins Bett legte, schaute sie noch einmal auf ihr Handy, falls spät noch Nachrichten gekommen waren.

      Sie sah, dass ihre E-Mail Anfrage für Informationen von der Bent Creek Polizei bereits beantwortet wurde, sie wurde siebzehn Minuten nachdem sie sie abgeschickt hatte, beantwortet. Sie lud die Informationen in ihre Datei und machte sich einen geistigen Plan für den nächsten Tag. Dann erlaubte sie sich endlich die Lichter auszumachen und ins Bett zu gehen.

      Sie mochte es nicht einen Tag zu beenden und die Lichter bei unbeantworteten Fragen auszumachen. Es war ein unruhiges Gefühl, an dass sie sich nicht gewöhnen konnte. Aber sie hatte sich längst daran gewöhnt, ein paar erholsame Stunden zu schlafen, während die Antworten auf ihre Fragen in der Dunkelheit der Nacht, bequem außerhalb ihrer Reichweite lauerten.

      KAPITEL ACHT

      Mackenzie hatte sich gerade angezogen, als jemand an die Tür ihres Motelzimmers klopfte. Sie schaute durch das Guckloch und sah Ellington dort stehen. Er hielt eine kleine Kartonschachtel mit zwei Kaffeebechern darauf in der Hand. Sie öffnete die Tür und ließ ihn hinein, nicht sicher, wie sie sich fühlte, dass er bereits vor ihr bereit für den Tag war. Jetzt sah es so aus, als wenn sie eine Art Wettbewerb in dem Bereich hätten.

      “Störe ich die komplizierte Morgenroutine einer Frau die sich fertig macht?” witzelte er, während er die Kartonschachtel und die Kaffeebecher auf einen kleinen Tisch, neben ihrem fast gemachten Bett stellte.

      “Nein, ich bin gerade fertig”, antwortete sie und nahm erfreut