Lockt . Блейк Пирс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Das Making of Riley Paige
Жанр произведения: Современные детективы
Год издания: 0
isbn: 9781640296930
Скачать книгу
sagte: »Aber alles ist fast fertig. Hast du nicht vielleicht ein bisschen Hunger auf Rib-Eye-Steaks?«

      »Rib-Eye-Steaks?« sagte Ryan überrascht. »Können wir uns das leisten?«

      Riley kämpfte gegen den Ärger an, der in ihr aufstieg und antwortete nicht. Sie kümmerte sich um die Haushaltskasse und war der Ansicht, dass sie ziemlich gut wusste, was sie sich leisten konnten und was nicht.

      Offensichtlich spürte Ryan ihre Betroffenheit und sagte …

      »Rib-Eye-Steak klingt toll. Gib mir ein paar Minuten Zeit, damit ich mich frisch machen kann.«

      Ryan stand auf und ging Richtung Badezimmer, Riley schnurstracks zurück in die Küche. Sie nahm die Ofenkartoffeln aus dem Rohr, briet die Steaks scharf an und garte dann die beiden Fleischstücke gut auf den Punkt.

      Ryan saß schon am Tisch, als sie beide Teller mit dem Essen servierte. Er hatte bereits den Rotwein eingeschenkt.

      »Danke,« sagte Ryan mit einem schwachen Lächeln, »das sieht gut aus.«

      Als er sein Steak anschnitt, fügte er hinzu: »Ich fürchte, ich habe Arbeit mit Nachhause mitgebracht. Ich muss mich nach dem Essen noch darum kümmern.«

      Riley schluckte einen großen, enttäuschten Seufzer hinunter. Sie hatte gehofft, dass ihr Abendessen romantischer enden würde.

      Sie und Ryan aßen eine Zeitlang stillschweigend. Dann begann Ryan, sich über seinen Tag auszulassen…

      »Diese Einsteigerphase in der Kanzlei – das ist wirklich Sklavenarbeit. Wir müssen die ganzen Vorbereitungen für die Partner machen – Recherchieren, Schriftsätze anfertigen und sicherstellen, dass für den Gerichtssaal alles vorbereit ist. Und dabei arbeiten wir bei weitem länger als die Partner. Die sind wie eine geheime Bruderschaft, die uns schikaniert – nur dass es niemals aufhört.« »Das wird schon besser werden,« sagte Riley

      Dann zwang sie sich zu einem Lachen und fügte hinzu …

      »Irgendwann bist du auch mal Partner. Und dann hast du ein Team von Frischlingen unter dir, die nach Hause gehen und sich über dich beklagen.«

      Ryan lachte nicht und Riley konnte es ihm nicht einmal vorwerfen. Es war ein lahmer Witz gewesen, jetzt, da sie ihn ausgesprochen hatte.

      Während des Abendessens hörte Ryan nicht auf zu meckern, und Riley wusste nicht, ob sie sich eher verletzt oder eher wütend fühlen sollte. Hatte er denn keinerlei Wertschätzung für sie übrig? Sie hatte sich doch solche Mühe gegeben, heute Abend alles so perfekt wie möglich zu machen?

      Und war ihm denn nicht klar, wie sehr sich ihrer beiden Leben bald verändern würde?

      Als Ryan für ein Weilchen schwieg, sagte Riley …

      »Du weißt ja, dass wir morgen ein Treffen im FBI-Gebäude haben, um das Praktikumsende zu feiern. Du kommst doch, oder?«

      »Leider nicht, Riley. Ich muss diese Woche durcharbeiten.«

      Riley schnappte nach Luft.

      »Aber morgen ist Sonntag,« sagte sie.

      Ryan zog die Schultern kurz nach oben. »Na ja, wie ich dir gesagt habe – es ist eben Sklavenarbeit.«

      Riley sagte: »Weißt du, es wird ja nicht den ganzen Tag dauern. Es wird einige Reden geben – die stellvertretende Direktorin und unser Ausbilder werden ein paar Worte sagen wollen. Dann gibt es eine Kleinigkeit zu essen und −«

      Ryan unterbrach sie: »Es tut mir leid, Riley.«

      »Aber danach werde ich gleich nach Quantico aufbrechen. Ich nehme mein Gepäck mit. Ich dachte, du kannst mich zum Bahnhof fahren.«

      »Das kann ich nicht,« sagte Ryan mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. »Da musst du irgendwie anders hinkommen.«

      Sie aßen stillschweigend für ein paar Augenblicke.

      Riley versuchte angestrengt zu verstehen, was da gerade geschah. Warum konnte Ryan morgen denn nicht mit ihr mitkommen? Er müsste ja nur ein paar wenige Stunden darauf verwenden. Dann dämmerte ihr etwas.

      Sie sagte: »Du willst immer noch nicht, dass ich nach Quantico fahre.«

      Ryan stieß ein verärgertes Ächzen aus.

      »Riley, bitte fang nicht wieder damit an,« sagte er.

      Riley spürte, wie sie vor Wut rot anlief.

      Sie sagte: »Jetzt oder nie, oder?«

      Ryan erwiderte: »Du hast deine Entscheidung getroffen. Ich hatte angenommen, dass sie endgültig ist.«

      Riley machte große Augen.

      »Meine Entscheidung?« sagte sie. »Ich dachte, es war unsere Entscheidung.«

      Ryan seufzte. »Wir werden jetzt nicht darüber sprechen,« sagte er. »Essen wir doch einfach fertig, ok?«

      Riley saß da und starrte ihn an, während er weitere Bissen zu sich nahm.

      Sie überlegte bei sich …

      Hatte Ryan recht?

      Habe ich uns beide da einfach so reinmanövriert?

      Sie dachte an die Gespräche, die sie geführt hatten. Sie versuchte, sich zu erinnern. Sie versuchte, die Sache in Ordnung zu bringen. Und sie erinnerte sich daran, wie stolz Ryan auf sie gewesen war, als sie den Clown-Killer zur Strecke gebracht hatte …

      »Du hast mindestens einer Frau das Leben gerettet. Du hast den Fall gelöst und damit vielleicht auch das Leben anderer gerettet. Vielleicht bist du verrückt. Aber du bist auch eine Heldin.«

      Damals dachte sie, er wolle, dass sie ihre berufliche Laufbahn beim FBI macht, um weiter eine Heldin zu bleiben.

      Aber gerade wo sie darüber nachdachte, kamen Riley eben exakt diese Worte von Ryan nicht in den Sinn. Er hatte niemals zu ihr gesagt …

      »Ich will, dass du auf die Akademie gehst. Ich will, dass du deinen Traum weiterverfolgst.«

      Riley atmete mehrmals lange und langsam durch.

      Schließlich sagte sie …

      »Ryan, was willst du? Für uns, meine ich?«

      Ryan legte den Kopf schief, als er sie anblickte.

      »Willst du das wirklich wissen?«

      Riley Hals zog sich plötzlich zu.

      »Ich möchte es wissen,« sagte sie. »Sag mir, was du willst.«

      Ryan machte ein gequältes Gesicht. Riley fürchtete sich vor dem, was er als nächstes sagen würde.

      Endlich sprach er es aus: »Ich will einfach eine Familie.«

      Dann zuckte er mit den Schultern und nahm sich noch einen Bissen seines Steaks.

      Mit einem Anflug von Erleichterung sagte Riley: »Das will ich doch auch.«

      »Wirklich, tust du das?« fragte Ryan.

      »Natürlich. Das weißt du doch.«

      Ryan schüttelte den Kopf und sagte: »Ich bin mir nicht so sicher, dass du selbst weißt, was du wirklich willst.«

      Riley kam es vor, als hätte sie einen Schlag in die Magengrube bekommen. Einen Augenblick lang wusste sie schlichtweg nicht, was sie darauf erwidern sollte.

      Dann sagte sie: »Glaubst du nicht, dass ich Karriere machen und eine Familie haben kann?«

      »Doch, das glaube ich schon,« sagte Ryan. »Frauen machen das heutzutage die ganze Zeit. Soweit ich weiß, sagt man dazu: ›Ich will alles haben‹. Das ist knallhart und man muss planen und Opfer bringen, aber man kriegt es hin. Und ich würde dir liebend gerne damit helfen.

      Aber …«

      Seine Stimme versagte.

      »Aber was?« fragte