Läufig. Amy Blankenship. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия: Blutsbundnis
Жанр произведения: Ужасы и Мистика
Год издания: 0
isbn: 9788873044888
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bis er die Kontrolle verlor. Zeb brachte Menschen dazu, danach zu lechzen, was auch immer es war, wonach sie sich sehnten, und Misery konnte sich an dem Bösen, das daraus entstand, laben.

      â€žMisery wird dich verwenden“, zischte sie, und zog ihre Hand aus seinem Fleisch.

      â€žIch weiß“, lächelte Zeb, als das Blut, das aus seiner Wunde floss, in einem umgekehrten Wasserfall wieder zurück in seinen Körper gelangte… die Wunde verschloss.

      Wenn er ein Mensch gewesen wäre, hätte man ihn einen Geschäftsmann genannt. Indem er mit anderen Dämonen Vereinbarungen getroffen hatte, hatte er so lange überlebt. Wenn er sich Misery anschloss, und ihr die Macht schenkte, die sie wollte, um mehr Dämonen in diese Stadt zu bringen, dann würde er für die Gefallenen Engel nicht so leicht zu finden sein.

      *****

      Chad starrte auf den Tatort, Schrecken in seinen Augen und seine Pistole noch immer auf den Mann gerichtet, der schon in Handschellen aus dem Operationszimmer geführt worden war. Die Polizeistation hatte ihn gerufen, weil dies schon das dritte Mal an diesem Tag war, dass sie etwas derartig Entsetzliches fanden. Was, zur Hölle, könnte einen Mann dazu bringen, so etwas zu tun? Er war ein Arzt, verdammt… sollte Leben retten, nicht nehmen.

      â€žIch wollte nur wissen, wie es aussehen würde“, rief der Doktor, während er versuchte, noch einen letzten Blick zu erhaschen, bevor er abgeführt wurde. „Jetzt ist sie perfekt.“

      Chad fühlte Übelkeit in ihm hochsteigen und musste wegsehen. Dort auf dem Operationstisch lag das Kunstwerk des Mannes. Er hatte eine ältere, bettlägerige Frau genommen, deren Körper langsam sein Ende fand, und ihr Inneres… inklusive dem Gehirn, mit Teilen einer jungen Frau ersetzt, die erst vor ein paar Stunden wegen einer Mittelohrentzündung in die Notaufnahme gekommen war.

      Als er eine Frau hinter sich scharf einatmen hörte, drehte Chad seinen Kopf und erkannte Angelica, Zachary und Trevor, die gerade den Raum betraten. „Ich wollte euch gerade anrufen.“

      Trevor schüttelte den Kopf. „Angelica hat unseren Dämon schon den ganzen Tag verfolgt und wir haben schon deine anderen Tatorte besucht.“

      Angelica betrachtete die junge Frau, die auf den Fußboden geworfen worden war wie eine leere Puppe. Misery war ihnen immer einen Schritt voraus, und sie konnte fühlen, wie die Macht der Dämonin zunahm, aber das, was sie am meisten beunruhigte, war die Tatsache, dass, obwohl Misery sich von dem hier ernährte… sie es nicht verursachen konnte.

      â€žEs ist schwer zu glauben, dass ein Dämon so ein Chaos anrichten kann.“ Trevor wandte dem Schlachtfeld den Rücken zu. Er hatte sich nie in Dämonenfälle eingemischt, und er wünschte sich, dass er es auch jetzt nicht tun müsste. Er hatte irgendwie Mitleid mit dem Arzt, der wahrscheinlich einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.

      â€žEs ist nicht nur ein Dämon.“ Angelica versuchte, die kalten Schauer zu ignorieren, die über ihren Rücken liefen. „Ich fürchte, das ist erst der Anfang.“

      Zachary zog sein Handy heraus und verließ das Zimmer. Er wählte Storms Nummer und wartete, bis der Anruf zu dem Nachrichtensystem des TEP weitergeleitet wurde. Dies war nicht das erste Mal heute, dass er eine Nachricht für Storm hinterließ. Was ihn am meisten störte, war, dass ihr furchtloser Anführer meistens schon wusste, was er wollte, bevor er überhaupt anrief, und oft auftauchte, bevor er die Nummer in seinem Namensverzeichnis gefunden hatte, um anzurufen.

      *****

      Micah hatte die vergangenen Stunden in Warrens Büro verbracht, wo er alles erfuhr, was er verpasst hatte. Es war viel, das es zu verdauen gab, aber die Tatsache, dass die Familien wieder vereint waren, stimmte ihn dankbar. Sein Blick wanderte hinüber zu Quinn und Kat, wusste, dass sie eine dauerhafte Verbindung darstellen würden.

      â€žEs ist schön, dass alle wieder zusammen sind“, durchbrach Quinn Micahs Schweigen.

      Micah rieb seine Schläfen und fragte sich, ob die anderen einfach vergessen hatten, dass Alicia überhaupt existierte. Zu seiner Überraschung war es das neueste Familienmitglied, das sie erwähnte.

      â€žWo ist Alicia?“, fragte Jewel Steven, denn sie wollte wissen, wieso sie nicht hier war.

      â€žSie ist bei einer Schulfreundin auf Besuch“, erklärte Quinn und fügte dann hinzu, „es wäre wohl das Beste, wenn wir eine Uni für sie finden, wo sie eine Weile bleiben kann.“

      Michael bemerkte, dass Micahs Fingerknöchel sich weiß verfärbten, weil er die Armstütze seines Stuhls so fest umklammerte. Um ehrlich zu sein, stimmte er Micahs Wut zu. Wenn sie sich nicht die ganze Zeit so sehr bemüht hätten, Alicia von allem fernzuhalten, dann würde sie vielleicht nicht so häufig in Schwierigkeiten geraten, wenn sie versuchte, alleine etwas zu erreichen.

      â€žIch habe schon mit Alicia geredet.“ Micah hielt seinen Bruder in einem tödlichen Blick fest. „Sie hat die letzten Jahre nur darauf gewartet, wieder nach Hause zu kommen, und das Allerletzte, was sie will, ist, zu hören, dass sie hier nicht willkommen ist. Sie hat das schon oft genug gehört, während Nathaniel noch am Leben war.“

      â€žDu weißt, dass ich das nicht so gemeint habe“, knurrte Quinn zu seiner Verteidigung. „Sie ist gerade mal achtzehn geworden. Meinst du wirklich, dass das Night Light im Moment ein sicherer Ort für sie ist, nachdem du gehört hast, in welchem Schlamassel wir stecken?“

      â€žNein, und darum habe ich sie schon zu Michael geschickt, damit sie vorerst bei ihm wohnt.“ Micah lächelte, denn er wusste, dass niemand seinen Überlegungen widersprechen konnte. „So ist sie immer noch hier, und Teil der Familie, aber sie ist hoffentlich aus der Schusslinie.“

      Envys Handy wählte genau diesen Moment, um zu singen zu beginnen, und die meisten Leute in dem überfüllten Zimmer waren froh darüber. Sie zog es schnell heraus, um das Lied zu unterbrechen, das ihr mitteilte, dass Chad anrief. Sie stieß Devon ihren Ellbogen in die Rippen, als er zu singen begann: „I fought the law and the law won.“

      â€žChad“, sagte sie grinsend. „Perfektes Timing, wie immer.“

      â€žDas sagst du vielleicht nicht mehr, wenn ich dir erzähle, weshalb ich anrufe.“ Chad fuhr mit seinen Fingern durch sein Haar. „Es war ein ziemlich beschissener Tag.“

      Envy hob ihre Hand, um Devons schreckliche Karaoke-Vorstellung zum Verstummen zu bringen. „Was ist passiert?“

      â€žIch höre Devon im Hintergrund. Schalte mich auf Lautsprecher.“ Chad seufzte.

      Envy schaltete den Lautsprecher an ihrem Handy ein. „Okay, aber es ist nicht nur Devon, die ganze Bande ist hier.“

      â€žGut“, sagte Chad, und begann dann, ihnen knapp von den Vorfällen des Tages zu erzählen. Als er fertig war, fügte er hinzu: „Trevor hat eine Dämonenexpertin eingeflogen und sie möchte mit Dean über die Dämonin reden, vielleicht könnt ihr ihm das sagen. Ich dachte, dass es vielleicht auch klug wäre, Kriss einzuschalten.“

      â€žIch bin dran“, erklärte Envy. „Und Chad… sei vorsichtig.“

      Chads Tonfall sank um einige Grade, als er dadurch wieder an etwas erinnert wurde. „He, Devon.“

      â€žJa?“ Devon runzelte die Stirn.

      â€žWenn du noch einmal zulässt, dass jemand auf meine Schwester schießt, dann schwöre, ich, dass ich d…“ Envys Augen wurden groß und sie klappte schnell ihr Telefon zu, womit sie ihrem Bruder das Wort abschnitt.

      â€žO…kay.“ Devon brachte ein schwaches Lächeln auf