Der Schmerz die Zunge bindet.
Pantalon. Majestät!
Wir werden unsern alten Witz nicht sparen,
Den wir in langen Jahren eingebracht.
Was hilft's? Wir predigen und sprechen uns
Die Lungen heiser, und er läßt sich eben
Den Hals abstechen, wie ein wälsches Huhn.
Tartaglia. Mit Eurer Gunst, Herr Kanzler Pantalon!
Ich habe Scharfsinn und Verstand bei ihm
Bemerkt, wer weiß! – Ich will nicht ganz verzagen.
Pantalon. Die Räthsel dieser Schlange sollt' er lösen?
Nein, nimmermehr!
Dritter Auftritt.
Die Vorigen. Kalaf, von einer Wache begleitet. Er kniet vor dem Kaiser nieder, die Hand auf der Stirn.
Altoum (nachdem er ihn eine Zeit lang betrachtet).
Steh auf, unkluger Jüngling!
(Kalaf steht auf und stellt sich mit edelm Anstand in die
Mitte des Divans.)
– Die reizende Gestalt! Der edle Anstand!
Wie mir's ans Herz greift! – Sprich, Unglücklicher!
Wer bist du? Welches Land gab dir das Leben?
Kalaf (schweigt einen Augenblick verlegen, dann mit einer edeln Verbeugung). Monarch, vergönne, daß ich meinen Namen Verschweige.
Altoum. Wie? Mit welcher Stirn darfst du,
Ein unbekannter Fremdling, namenlos,
Um unsre kaiserliche Tochter werben?
Kalaf. Ich bin von königlichem Blut, ein Prinz, geboren.
Verhängt der Himmel meinen Tod, so soll
Mein Name, mein Geschlecht, mein Vaterland
Kund werden, eh' ich sterbe, daß die Welt
Erfahre, nicht unwürdig hab' ich mich
Des Bundes angemaßt mit deiner Tochter.
Für jetzt geruhe meines Kaisers Gnade
Mich unerkannt zu lassen.
Altoum. Welcher Adel
In seinen Worten! Wie beklag' ich ihn!
– Doch wie, wenn du die Räthsel nun gelöst,
Und nicht von würd'ger Herkunft —
Kalaf. Das Gesetz,
Monarch, ist nur für Könige geschrieben.
Verleihe mir der Himmel, daß ich siege,
Und dann, wenn ich unköniglichen Stamms
Erfunden werde, soll mein fallend Haupt
Die Schuld der kühnen Anmaßung bezahlen,
Und unbeerdigt liege mein Gebein,
Der Krähen Beute und der wilden Thiere.
Schon eine Seele lebt in dieser Stadt,
Die meinen Stand und Namen kann bezeugen.
Für jetzt geruhe meines Kaisers Gnade
Mich unerkannt zu lassen.
Altoum. Wohl! Es sei!
Dem Adel deiner Mienen, deiner Worte,
Holdsel'ger Jüngling, kann ich Glauben nicht,
Gewährung nicht versagen – Mögst auch du
Geneigt sein, einem Kaiser zu willfahren,
Der hoch von seinem Thron herab dich fleht!
Entweiche, o entweiche der Gefahr,
Der du verblendet willst entgegen stürzen,
Steh ab und fordre meines Reiches Hälfte!
So mächtig spricht's für dich in meiner Brust,
Daß ich dir gleichen Theil an meinem Thron
Auch ohne meiner Tochter Hand verspreche.
O, zwinge du mich nicht, Tyrann zu sein!
Schon schwer genug drückt mich der Völker Fluch,
Das Blut der Prinzen, die ich hingeopfert;
Drum, wenn das eigne Unglück dich nicht rührt,
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