«Zuerst fotografierte ich die Kaffern», sagte Henry schlicht und ohne Pose.
«Fotografierten die Kaffern?...»
«Ja, um Beweismaterial gegen den Alramseder in der Hand zu haben.» — Pause.
Tatsächlich ist es ihm dann auch gelungen, ich weiß nicht, ob die Fotografie der sechzehn Kaffern dabei ausschlaggebend wirkte — die leitende Stellung wieder an sich zu bringen und zu behaupten. Die Witwe war ganz begeistert und ist jetzt überzeugt, daß es Henry gelingt, mit ihren Gläubigern fertig zu werden und das Andenken des unverbesserlichen Baulöwen reinzuwaschen.
Inzwischen war die Kiste endlich aufgebrochen, und Henry hob eine sonderbare, unförmliche Gipsgeschichte heraus, die das Minenterrain darstellte. Quer durch geht ein blau angestrichener Fluß. Er erklärte uns die geographische Lage und daß die Goldlager sich unter dem Flußbett befänden.
«Und wie bekommt man das Gold da heraus?» fragten wir.
«Das ist ganz einfach», antwortete er und hob ohne weiteres den blau angestrichenen Fluß heraus, mit einer so überzeugenden Geste, daß wir einen Moment das Gefühl hatten, wenn es darauf ankäme, würde er es auch in Wirklichkeit so machen.
Nun, er hat es uns dann ausdrücklich erklärt, wie es gemacht wird, aber ich habe weder aufgepaßt noch möchte es von besonderem Interesse für Dich sein. Schließlich kann einen Gold doch nur lebhaft interessieren, wenn es schon wirklich Zwanzigmarkstücke sind und sie einem gehören.
6
So, nun habe ich endlich einmal eine Sensation zu verkündigen, die Sensation... der alte Herr ist sanft entschlafen, wie mir gestern ein Telegramm meines Miterben meldete. Ich war ihm dankbar, daß er sich so taktvoll ausdrückte, und gebe mir alle Mühe, dem Entschlafenen gegenüber ebenfalls taktvoll zu empfinden. In dem Moment, wo jemand tot ist, wird einem das ja auch immer relativ leicht. Also erwartet jetzt, bitte, kein ordinäres Freudengeheul von mir, mir ist vielmehr zumut, als ob ich vorläufig sehr viel Haltung bewahren müßte.
Erstens wissen wir über das Testament und vor allem über den Besitzstand des Verstorbenen noch nichts Genaueres, und da er Ausländer war, kann sich das alles noch etwas hinziehen. Zweitens habe ich den Glauben an das Geld, an alles Geld verloren und kann ihn nicht von heute auf morgen wiederfinden. Bis es nicht tatsächlich vor mir auf dem Tisch liegt... und wer weiß, ob es mich jetzt für hinlänglich geläutert hält, um sich wirklich auf meinen Tisch zu legen. Wie oft habe ich erlebt, daß es schon auf dem Wege zu mir war und unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand wieder umkehrte. Selbst dadurch, daß es einem gehört, hat man es noch nicht... so halte ich es für geboten, es vorläufig möglichst zu ignorieren und um keinen Preis kopfscheu zu machen.
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