2. Sonstige Instrumente.
a) Transparenz, Informationszugang (eventuell synonym: Öffentlichkeit).
b) Betroffenenbeteiligung und Selbstverwaltung.
c) Weitere Instrumente zur Herstellung politischer Verantwortlichkeit der Verwaltung.
IV. Verwaltungsrechtliche Institute in der Rechtsschutzperspektive
1. Institutionen des Rechtsschutzes gegen die Verwaltung: Hier soll auf die Grundgedanken des Rechtsschutzes und seine rechtlichen Grundlagen eingegangen werden. Eine historische Dimension ist wünschenswert.
2. Kontrollformen und Kontrolldichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit: Hier soll auf eine materiellrechtliche oder verfahrensrechtliche Ausrichtung der Kontrolle eingegangen werden, auf die Frage, ob der Schutz subjektiver Rechte oder die Wahrung der (objektiven) Legalität im Zentrum steht. Schließlich sollten Prüfungsdichte, Ermessenslehren und Ermessenskontrolle thematisiert werden.
3. Andere Instrumente des Schutzes gegen die Verwaltung können das Bild abrunden.
4. Anpassungsstrategien und -probleme mit Blick auf den europäischen Rechtsraum: Hier bieten Art. 13 EMRK und Art. 47 Abs. 1 und 2 GRCh die wichtigsten Anknüpfungspunkte.
V. Die Idee einer „guten Verwaltung“
Das Recht auf eine gute, also unparteiische und gerechte Verwaltung (Art. 41 Abs. 1 GRCh) kann als Aufhänger herangezogen werden, um nach dem Selbstverständnis der Verwaltung in dem jeweiligen Staat zu fragen. An dieser Stelle sollte für Deutschland etwa das Weber'sche Ideal der gesetzesvollziehenden Verwaltung angesprochen und ausbuchstabiert werden, für Frankreich die politisch versierte Politikgestaltung, für Italien das „buon andamento“. An dieser Stelle soll m.a.W. die Vielfalt der Verwaltungsverständnisse zur Sprache kommen.
Anmerkungen
Armin von Bogdandy, IPE IV, § 57 Rn. 41 m.w.N.
Christoph Schönberger, IPE IV, § 71 Rn. 42ff.
Zu rechtsvergleichenden Einflüssen in Griechenland: Pavlos-Michael Efstratiou, in diesem Band, § 76 Rn. 4.
Pierangelo Schiera, IPE IV, § 68 Rn. 10, 22 und 53; Schönberger (Fn. 2), Rn. 1 und 40.
EuGH, verb. Rs. 7/56 und 3 bis 7/57, Slg. 1957, 85 – Algera.
In diesem Sinne wohl Jacques Ziller, in diesem Band, § 87 Rn. 67.
von Bogdandy (Fn. 1), Rn. 12, unter Hinweis auf Olivier Jouanjan, IPE IV, § 69 Rn. 34.
Zum Wettbewerbsgedanken im deutschen Föderalismus Peter M. Huber, Die Föderalismusreform des Jahres 2006, in: Nolte/Schliesky (Hg.), Verwaltungsmodernisierung durch Funktional- und Strukturreform, Entbürokratisierung und E-Government, 2007, S. 1, 19; ders., Die Föderalismusreform I – Versuch einer Bewertung, in: Durner/Peine (Hg.), Reform an Haupt und Gliedern, 2009, S. 25, 36.
Efstratiou (Fn. 3), § 76 Rn. 4.
Sabino Cassese, Le droit tout puissant et unique de la société, Rivista trimestrale di diritto pubblico 59 (2009), S. 879, 882f.
Pointiert für Frankreich Pascale Gonod, in diesem Band, § 75 Rn. 1.
Otto Mayer, Deutsches Verwaltungsrecht, Bd. I, 31923, S. 1.
Gonod (Fn. 11), § 75 Rn. 2 und 46.
Für Deutschland Wolfgang Kahl, in diesem Band, § 74 Rn. 1.
Für Frankreich Gonod (Fn. 11), § 75 Rn. 30.
Mayer (Fn. 12), S. 92f.
Gonod (Fn. 11), § 75 Rn. 3.
Armin von Bogdandy/Peter M. Huber, IPE III, § 42 Rn. 92ff. m.w.N.
Gonod (Fn. 11), § 75 Rn. 3f.
Efstratiou (Fn. 3), § 76 Rn. 1f.
In Spanien 1889 und 1992 (Gesetz 30/1992), in Österreich 1925, in Polen 1960 (Verwaltungsverfahrensgesetzbuch), in der Schweiz 1968 (Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren), in Schweden 1971 (Verwaltungsgesetz), in Deutschland 1977 (Verwaltungsverfahrensgesetz), in Italien 1990 (Gesetz 241/1990), in Portugal 1992 (Verwaltungsverfahrensgesetz), in Griechenland 1999 (Gesetz 2690/1999).
Gonod (Fn. 11), § 75 Rn. 38ff.