Auch in Österreich gibt es Bestrebungen, organische Abfälle getrennt zu sammeln und dann zu verwerten. Je nach Bundesland liegt der Schwerpunkt auf einer Sammlung über die Biotonne oder es wird besonders die Kompostierung im Einzelhaushalt oder eine gemeinschaftliche Kompostierung gefördert.
Die verschiedenen Sammelbehälter für Hausmüll lassen sich hinter einem begrünten Sichtschutz verbergen. Das Rankgitter wirkt zudem dekorativ.
Nachbarrecht
Das Nachbarrecht variiert in Deutschland von Bundesland zu Bundesland. In der Regel schreibt es bei der Anlage eines Komposthaufens sowie bei der Aufstellung von offenen oder geschlossenen Kompostbehältern einen Mindestgrenzabstand von 50 cm vor. Wird zur Abschirmung um den Kompostplatz eine Hecke gepflanzt, so muss diese ebenfalls bis zu einer gewissen Höhe (je nach Bundesland 1,5 bis 2 m) einen Mindestabstand von 50 cm zur Grenze haben. Bei höheren Hecken ist ein entsprechend größerer Mindestgrenzabstand erforderlich. Für den Abstand zu Gewässern, zum Beispiel zum Gartenteich, gibt es keine Vorschriften. Auskünfte über die jeweils geltenden gesetzlichen Regelungen erteilen Landratsämter und die kommunalen Verwaltungen. Gesetzlich vorgeschrieben ist außerdem, dass es bei der Kompostierung zu keinen Geruchsbelästigungen kommen darf. Wer die Grundregeln der Kompostbereitung beachtet, muss sich in dieser Hinsicht keine Sorgen machen.
In der Schweiz und in Österreich ist für Kompost im Garten kein Grenzabstand vorgeschrieben, allerdings muss der Gartenbesitzer dafür Sorge tragen, dass keinerlei Belästigung davon ausgeht. Es dürfen sich also weder unangenehme Gerüche noch Fliegenschwärme darin entwickeln.
Der Boden
In der Natur halten sich Eintrag und Verbrauch organischer Stoffe die Waage. Schön können wir dies bei Spaziergängen durch Laubwälder und Laubmischwälder beobachten. Im Herbst bildet herabfallendes Laub eine dicke Decke, es verrottet im Folgejahr, die frei werdenden Nährstoffe stehen der wachsenden Vegetation wieder zur Verfügung. Wenn im Herbst erneut Blattmasse auf den Boden fällt, hat sich die Schicht vom Vorjahr gleichmäßig abgebaut. Das Wachstum entzieht so viele Nährstoffe wie angeliefert werden.
Ein Musterbeispiel für einen natürlichen Kreislauf stellt auch der tropische Regenwald dar. Diese Vegetationsform wächst auf stark verwitterten, äußerst nährstoffarmen Böden. Das üppige Wachstum mit ungeheurer Artenfülle und riesigen Bäumen kann nur aus sich heraus bestehen: Neuer Wuchs entwickelt sich nur auf der Grundlage der abgestorbenen organischen Masse, die zu Boden fällt. In dem feuchtwarmen Klima verlaufen Zersetzungsprozesse vergleichsweise schnell: Ein dicker Baumstamm zerbröselt innerhalb von Monaten. Der europäische Wanderer, der gewohnt ist, über liegende Baumstämme zu steigen, riskiert dort, ins morsche Holz einzubrechen. Das verletzliche Gleichgewicht des Regenwaldes wird deutlich, wenn Flächen gerodet werden: Fehlt der Wald, werden keine Nährstoffe mehr nachgeliefert. Es bleibt unfruchtbarer Boden übrig, den die ursprüngliche Vegetationsform über Jahrzehnte hinweg nicht mehr besiedeln kann.
Während in der Natur Nährstoffzufuhr und Nährstoffentzug im Gleichgewicht stehen, wird auf bewirtschafteten Flächen den Böden mehr entnommen, als Verwitterung von Mineralien und Zersetzung organischer Substanz nachliefern können. Allein die Entnahme von Erntegut unterbricht den natürlichen Kreislauf, denn dadurch wird Pflanzenmasse entfernt. Zur Praxis des Landbaus gehört daher die Zufuhr von Nährstoffen. Gedüngt wird, um Nährstoffverluste auszugleichen, vor allem um die Erträge zu steigern.
Düngen muss man hierzulande auch, weil die Böden in Mitteleuropa der Auswaschung unterliegen, weil Regenwasser durch sie in das Grundwasser sickert. Leicht lösliche Mineralstoffe wie Kalzium und Bor werden in großen Mengen in das Grundwasser ausgewaschen, während das schwer lösliche Phosphat weitgehend im Boden verbleibt. Daraus resultiert, dass man Böden Kalzium in Form von Kalk oder Gesteinsmehl zuführen muss, während die hohen Phosphatgehalte in gut gedüngten, bewirtschafteten Böden die Gefahr von Überversorgung bergen. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch die Frage des Nitratgehaltes von Böden diskutiert. Aus übermäßig mit Stickstoff versorgten Böden wird Nitrat, das zu krebserregendem Nitrit umgewandelt werden kann, ins Grundwasser eingetragen. Ein Puffer ist hierbei der Dauerhumus im Boden: An ihn werden Stickstoffverbindungen angelagert, man spricht von Stickstofffestlegung. Diese Verbindungen werden nicht ausgewaschen und stehen für das Pflanzenwachstum zur Verfügung.
In der Natur werden abgestorbene Teile von Lebewesen durch Mikroorganismen im Boden zersetzt und zu neuen Substanzen neu zusammengefügt. Wurzeln nehmen frei werdende Nährstoffe auf und ermöglichen neues Wachstum.
Bodenfruchtbarkeit
Das Zusammenwirken von allen mineralischen und organischen Stoffen im Boden, die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften eines Bodens mit all ihren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Nährstoffversorgung, werden mit dem Begriff Bodenfruchtbarkeit umschrieben. Damit meint man die Fähigkeit eines Bodens, Voraussetzungen für Pflanzenwachstum zu bieten, was im Falle einer guten Bodenfruchtbarkeit bedeutet, dass hohe Erträge zu erwarten sind. Bodenfruchtbarkeit bezieht sich demnach nicht allein auf das Vorhandensein von Nährstoffen, sondern ebenso auf die Fähigkeit des Bodens, Wassermoleküle und Ionen festzuhalten und den Pflanzen zur Verfügung zu stellen.
Zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit trug immer auch die Kompost- und Mulchwirtschaft bei. Nicht nur beließ man die Ernterückstände auf den Feldern, man brachte auch Mist auf. Abfälle konnte man kompostieren und das daraus gewonnene Material trug zur Anreicherung von organischer Substanz im Boden bei. Heute wissen wir, wie wichtig es ist, nicht nur Nährstoffe zuzuführen, was mit Hilfe von Düngemitteln aus dem Handel leicht gelingt. Es kommt ebenso darauf an, die Struktur der Böden und damit ihre Fruchtbarkeit zu erhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass sich stabile Ton-Humus-Komplexe bilden. Dazu müssen wir regelmäßig organische Substanzen zuführen, damit sich Humusstoffe bilden können.
Ein hoher Anteil organischer Substanz im Boden wirkt außerdem der Bodenmüdigkeit entgegen. Ständige Bodennutzung, verbunden mit Nährstoffentzug, strapaziert den Boden. Wird immer wieder dieselbe Kultur angebaut, kommt es außerdem zum einseitigen Auslaugen, schädliche Verbindungen und Krankheitskeime können sich im Boden anreichern. Der Gärtner spricht bei dieser Erscheinung von Bodenmüdigkeit. Schon früh erkannte man, dass Mischkultur und Fruchtwechsel dieser Erscheinung entgegenwirken. Dazu gab es im alten China ausgetüftelte Fruchtfolgen, die eine ertragreiche Bewirtschaftung von Flächen über Jahrtausende hinweg gewährleisteten.
Maßnahmen zur Bodenverbesserung können ungünstige Voraussetzungen für das Pflanzenwachstum verbessern. Für die Lenkung von Bodeneigenschaften spielt die Zufuhr organischer Substanz eine wichtige Rolle. Zum Beispiel wird ein nährstoffarmer Sandboden durch zusätzliche Düngung fruchtbarer gemacht. In Sandböden ermöglichen Humusstoffe die Anlagerung von Nährstoffen, die dadurch festgehalten und nicht so leicht ausgewaschen werden. In Tonböden dagegen sorgt Kompost für die Bildung von Ton-Humus-Komplexen. Es entstehen Krümel, die von Hohlräumen umgeben sind. Dadurch dringt mehr Luft in den Boden ein, die Erde verschlämmt bei Regen weniger leicht. Somit verbessert Kompost alle Bodenarten.
Verdichtete Böden besitzen kaum Grobporen, es dringt wenig Luft ein, Wasser fließt schlecht ab. Mit der Zufuhr organischer Substanz lässt sich das Gefüge auflockern.
Gut gepflegter Gartenboden weist