KAPITÄNE!
Glaube, Liebe, Hoffnung:
Seeleute erzählen ihre besten Geschichten
Originalausgabe, September 2019
Alle Rechte vorbehalten
© 2019 by Ankerherz Verlag GmbH, Hollenstedt
© Texte: Stefan Kruecken
© Fotografie: Ankerherz Verlag GmbH, Andree Kaiser
S. 72/73 picture alliance/associated press, Alessandro Fucarini
S. 148/149 imageBROKER/Alamy Stock Foto, Kerstin Langenberger
Gestaltung und Satz: Daniela Greven, Berlin
Lektorat und Korrektorat: transmit-Deutschland GmbH & Co. KG
Ankerherz Verlag GmbH, Hollenstedt
ISBN: 978-3-945877-29-6
eISBN: 978-3-945877-80-7
KAPITÄNE!
GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG:
Seeleute erzählen ihre besten Geschichten
INHALT
WAS WIR VON ALTEN KAPITÄNEN LERNEN KÖNNEN
Stefan Kruecken, Ankerherz
Friedhelm von Staa, Cuxhaven
Dietmar Froböse, Nordheide
Michael Nicolaysen, Hamburg
Arno Schermer, Insel Föhr
Stefan Schmidt, Lübeck
Hommage an Charly Behrensen, Cuxhaven
Horst Hahn, Travemünde
Dietrich Heinz, Bremen
Nicole Langosch, Hamburg
Peter Rößler, Hamburg
Günther Mundt, Bremen
Hauke Mack, Hamburg
Volker Busenbender, Hamburg
Historisch: Stephan Jantzen, Rostock
Peter Burhorn, Bremerhaven
Peter Dose, Heide
Jens Mielke, Hamburg
Wilm Schröder, Buxtehude
Klaus Ricke, Finkenwerder
DAS SCHLIMMSTE SCHIFF DER WELT
Jonny Roggendorf, Buxtehude
WAS WIR VON KAPITÄNEN LERNEN KÖNNEN
Für den alten Kapitän, den ich in Schleswig traf, muss unser Gespräch eine Qual gewesen sein. Seine Geschichte handelte von einer schweren Explosion im Laderaum seines Frachters, weit draußen auf dem Golf von Mexiko. Ein Feuerball stieg auf in die Nacht. Dem Kapitän blieben nur Augenblicke, um eine Entscheidung zu treffen, die ihm und zwei Dutzend Männern das Leben rettete.
Er setzte ein „Mayday“ ab und gab Befehl, sofort in die Rettungsboote zu steigen. Wenig später sank das Schiff in einem Inferno. Die Crew konnte sich nach einer Irrfahrt auf eine Ölbohrplattform retten.
Dennoch hatte der Kapitän im Interview ein Problem. Er wollte unbedingt einen Eindruck vermeiden: dass seine Aussagen prahlerisch klangen, auch nur ein bisschen angeberisch, oder dass er sich selbst großmachte. Dieser Gedanke war für ihn unerträglich. Und so saß Kapitän Lunau, ein schrankartig gebauter Seemann mit Glatze