„Hei, freilich“, antwortete dieser, „Sieben Nummern und noch eine als Draufgabe.“ Aber die Jungfer bat so viel und innig, dass der Schneider sich erweichen ließ und sagte: „Aber morgen musst du erzählen, dass es dir sieben Mal gekommen ist.“ „Von Herzen gern“, erwiderte die Kammerjungfer, und in ihrer Freude und Erleichterung rieb und rubbelte sie dem Schneider mit der Hand eins herunter, dass der Saft bis zur Decke schoss. Auf das Leintuch gaben sie roten Wein, und am anderen Morgen täuschte die Jungfer Kopfschmerzen vor, weil der Mann sie in der vergangenen Nacht ohne Unterlass gestoßen habe, von Abends bis in den frühen Morgen hinein, sie könne gar nicht zählen, wie viele Nummern das gewesen seien.
„Da siehst du, was für ein Mann das ist“, sprach die Königstochter entzückt zu ihrem Vater, „Ich will ihn noch heute heiraten, denn es ist schade um jede Nacht.“ „Habe nur Geduld, Kind“, sprach der König, dem das Schneiderlein m nicht recht passen wollte, „Eine Nacht ist herum, aber wir müssen erst sehen, ob er auch Ausdauer hat.“
Da wurde der Schneider am folgenden Abend mit der zweiten Kammerjungfer schlafen geschickt, die war aber keine Jungfrau mehr und hatte schon zwei Kinder. Sie fürchtete, dass der Schneider das merken würde, darum gestand sie es lieber selbst und bat das Schneiderlein, nichts davon laut werden zu lassen. „Gut“, sprach der Schneider, „Ich will schweigen, aber vögeln will ich dich auch nicht. Für sieben Nummern ist mir dein Löchel zu weit. Du musst aber dennoch morgen sprechen wie die Kammerjungfer von gestern.“
Da war die zweite Kammerfrau wohl zufrieden und konnte am anderen Tag nicht Worte genug finden, um die herrliche Nacht zu loben, die sie mit dem Schneiderlein verbracht hatte. Jetzt konnte auch der König nichts mehr einwenden, die Hochzeit wurde mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten und aus dem Schneiderlein ein König gemacht. In der Hochzeitsnacht hielt sich der Schneider wacker, und da er mit Zunge und Fingern kräftig nachhalf, auch jede Nummer lange ausdehnte und sich´s spät kommen ließ, war die Königstochter mit ihrem Gemahl hoch zufrieden. Die Herren vom Hofe aber waren sehr unzufrieden, dass ein Schneider ihr König sein sollte. Sie beschlossen, ihm in der Nacht aufzulauern, ihn zu binden und auf ein Schiff zu tragen, das ihn in die weite Welt führen sollte. Einer aber war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den Anschlag. „Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben“, sagte das Schneiderlein, und abends legte er sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner jungen Frau zu Bett.
Als er nun dachte, die Haderlumpen und Mordbuben stünden schon draußen, fing er mit heller Stimme zu seiner Frau zu sprechen an: „Ich will ihnen allen Hörner aufsetzen, aber denen, die draußen stehen, habe ich´s schon angetan. Ich will dir nur erzählen, was ich von ihren Frauen erfuhr. Der eine hat das Schwänzlein so kurz, dass seine Frau nichts von ihm hat, dem anderen kommt´s zu früh, und der dritte schafft nur eine Nummer in der Woche.“
Als das die Herren vor der Türe hörten, schämten sie sich einer vor dem anderen und eilten davon, um nicht noch bloßgestellt zu werden. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König.
Daumesdick
Zwei Eltern hatten einmal einen Sohn, der war nicht größer als ein Daumen und wuchs auch nicht mehr. Also nannten seine Eltern ihn Daumesdick. Der Junge war aber sonst ein munter aufgewecktes Bürschchen, das es zuhause nicht hielt. Die weite Welt schien ihm gerade gut genug, und so zog er hinaus. Gleich in der nächsten Stadt fragte er den Torwächter, wo das schönste Mädchen wohne. Das war die Tochter des Bürgermeisters, und er beschloss, sie zur Frau zu nehmen. Denn so ist es nun einmal in der Welt eingerichtet, dass man zu zweit angenehmer lebt, als alleine.
Daumesdick begab sich also ins Rathaus und geradeaus ins Kämmerlein des schwarzbraunen Mädels. Niemand sah ihn, und das schwarzbraune Mädel am allerwenigsten, denn sie trug die Nase recht hoch und sah nicht gerne zu Boden. Er wartete also in einer Ritze des Fußbodens bis es Nacht geworden war und die Jungfer Hochnas sich zu Bett begab. Da hatte er fürs erste das Vergnügen, der Entkleidung des duftigen Leibes zuzusehen, wie erst das Leibchen, dann das Hemdchen fiel und die herrliche Jungfrau ganz nackt und entblößt vor ihm stand. Das gefiel dem Daumesdick ganz außerordentlich, und er konnte nicht umhin, in seinem tiefen Verstecke Hand an sich zu legen und sich unter seinen Blicken zwischen die milchweißen Schenkel und auf den süßen und ungeöffneten Lustbrunnen des Mädels munter einen herunterzureißen. Doch dann zog sie das Nachthemd über, stieg in ihr Bett und zog die Bettdecke über sich.
Daumesdick, nicht faul, kletterte ins Bett und über die Polster bis zum Ohr der Schönen. Dort begann er zu sprechen, dass das Mädchen feucht zu träumen wähnte und versprach der schönen Bürgermeisterstochter die unerhörtesten Genüsse. Er habe einen langen, mächtigen Schweif, so stark wie eine mächtige Säule und mit dem wolle er tief in sie hinein, dass sie das Schlagen der Adern spüren könnte. Zugleich wollte er ihre Brustwarzen küssen, abwechselnd links und rechts, dass sie sich aufstellen und härten sollten wie junge Haselnüsse, und er wolle mit tiefen Stößen langsam in ihr aus- und einfahren, dass sie wähnen würde, sie sei im Himmel. Dann wollte er auf einmal den heißen Schuss loslassen, dass sie meinen würde, es verbrenne sie was inwendig in Wonne und Lust und das Ganze sollte von Neuem beginnen, so oft es zu Ende gebracht war. Indem er so sprach, leckte Daumesdick der Schönen die Ohrmuschel aus. Das erregte die Jungfer über alle Maße, so dass sie sich in ihrem Bette herumwarf und stöhnte wie eine brünstige Hirschkuh. Sie griff mit der Hand zum Ohr und kriegte von Daumesdick nur den Unterleib zu fassen.
In ihrem aufregenden Halbschlafe meinte sie aber, das sei der versprochene Schweif und nahm ihn sogleich unter die Decke. Daumesdick kroch sofort in die Richtung, die das Mädchen meinte und kletterte in dem Gewirr umher wie ein geschickter Turner. Bald rutschte er an den rosigen Schamlippen herunter, dass es ihm wie eine Schlittenpartie vorkam, hielt er sich mit den Händen am Kitzler und schon glitten seine schlanken Beine tief ins enge Löchel hinein. So ersetzte er durch Fleiß und Beweglichkeit, was ihm an Größe fehlte und brachte es richtig soweit, dass in einer Weile der ganze Turnapparat so feucht und glitschig wurde, dass er nirgends mehr recht Halt hatte und durch des Mädels nasse Furche zu Boden rutschte. Will sagen, aufs schneeweiße weiche Linnen, worauf die Jungfer lag. Sogleich sah er aber zu, dass er zwischen ihren bebenden und zuckenden Schenkeln das Weite suchte, denn seiner Rutschpartie folgte ein ordentlicher Schwapp weiblicher Lust, die ihn wohl ertränkt hätte, wäre er an Ort und Stelle geblieben. Dem selig seufzenden Mädchen kam das alles wie ein Traum vor, und sie glaubte weiter zu träumen, als Daumesdick nun wieder zu ihrem Ohr emporstieg und fragte, ob sie ihn heiraten wolle. Darum sagte sie mit tausend Freuden ja, denn sie wollte dass dieser schöne Traum niemals endet.
Am anderen Morgen stand Daumesdick auf dem Nachtkasten vor dem Bett, gab sich selbstbewusst ein rechtes Ansehen und forderte von dem stolzen Mädchen, dass sie das nächtlich gegebene Jawort einlösen solle. „Wie“, lachte die stolze Jungfer, „Einen Maikäfer soll ich zum Mann erhalten?“ Knöpfte ihm die Hosen auf und brachte ein winziges Fähnlein zum Vorschein. „Warte, du kleiner Schnipfer, ich will dich wohl melken“, und fasste ganz vorsichtig mit zwei Fingern an das kleine Ding und rieb ihm ganz zart eine Nummer herunter, denn das Männchen gefiel ihr wohl. Es war ihr nur zu klein. Daumesdick aber war sehr böse und beschloss sich zu rächen. Mit einem Sprunge war er wieder unter der Decke, verkroch sich im Löchel und war nicht mehr zu finden.
Als nun das Mädchen ausging, streckte er die Hand aus dem Löchel und läutete munter am Schwengel, nämlich am Kitzler, dass dem Mädchen das Blut zu Kopfe stieg und es die Leute ihr wie durch einen Schleier ansahen. Sonst war sie ein sittsames Kind gewesen, aber an diesem Tage benahm sie sich wie eine Hure. Daumesdick aber ließ den Kitzler nicht los, sondern läutete den harten Klöppel nur noch wilder, so dass das Bürgermeisterstöchterchen allen jungen und alten Männern zuwinkte, die ihr begegneten und jedem zurief: „Ich liebe dich, nur tu mir den einzigen