Sea of Flames. Svea Dunnabey. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Svea Dunnabey
Издательство: Bookwire
Серия: Sea of Flames
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738080278
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und er sich nicht hinten anstellen konnte, wollte und sollte.

      Auch Dan, Lewis und Jen hatten mir Blumen geschickt und mir eine nette Karte mit Genesungswünschen geschrieben, während Dan persönlich vorbeigekommen war und sich nach mir erkundigt hatte. Es tat ihm Leid, dass Blake und ich uns getrennt hatten, mischte sich da jedoch nicht ein und hatte mich auch kein einziges Mal versucht umzustimmen, was ich ihm hoch anrechnete.

      Laura ließ sich nicht mehr blicken, da es mehrere Male zwischen uns gekracht hatte. Sie wollte einfach nicht verstehen, weshalb die Trennung zu Blake für mich endgültig gewesen war. Stattdessen schrieb sie die ganze Zeit mit ihm und klärte ihn über alle möglichen Einzelheiten meines Zustandes auf, bis ich es ihr verboten und damit gedroht hatte, sie anzuzeigen, da sie ihre Schweigepflicht verletzte. Es hatte deswegen einen riesigen Streit gegeben, der sicherlich über den ganzen Flur zu hören gewesen war. Seitdem war sie eingeschnappt und hatte mich in Ruhe gelassen, was hoffentlich auch noch anhalten würde, da ich sie im Moment nicht ertrug.

      >> Kann Sie denn heute jemand abholen?<< fragte mich plötzlich Dr. Lawrence und blickte mich fragend an, während ich nachdachte. Meine Geschwister hatten sich verabschiedet und waren zu ihrem Vater gezogen, Blake und ich hatten uns getrennt, Laura sprach nicht mehr mit mir und Charly musste arbeiten, also blieb niemand übrig.

      >> Nein, aber ich kann mir ein Taxi nehmen.<< schlug ich direkt vor und hoffte, dass er es akzeptieren würde.

      >> Wohnen Sie denn allein?<<

      >> Ja.<<

      Er seufzte, was nichts Gutes hieß, da es ihm anscheinend nicht passte, dass ich allein war und niemand ein Auge auf mich werfen konnte. Somit wäre keiner zur Stelle, wenn doch noch einmal etwas mit mir passierte, doch was sollte schon passieren? Meine Verletzungen waren gut verheilt und meine Psyche war auch in Ordnung, jedenfalls wesentlich mehr als beim letzten Mal. Doch das sah Dr. Lawrence anscheinend nicht so, weswegen ich schon damit rechnete, dass ich hier bleiben müsste.

      >> Gut, ich werde Sie heute Nachmittag entlassen, falls es Ihnen den Tag über heute gut geht. Bitte bewegen Sie sich und seien Sie ehrlich zu sich selbst. Wenn irgendetwas ist, bringt es nichts, wenn ich Sie nachher entlasse.<< redete er mir ins Gewissen, weswegen ich ihm zustimmte und nickte. Hauptsache ich durfte hier endlich raus.

      >> In Ordnung. Ich werde jetzt noch eine Kieferrekonstruktion durchführen und anschließend komme ich wieder zu Ihnen.<<

      Ich verabschiedete mich noch von ihm, wobei ich zu gerne mit ihm gekommen wäre, da ich endlich wieder in einem Operationssaal stehen und operieren wollte. Ich beneidete ihn für diese Operation, auch wenn es keine Herzoperation war, fand mich jedoch schnell damit ab, dass ich mich ausruhen musste und ging eine Runde im Krankenhaus spazieren.

      Den ganzen Tag über bewegte ich mich, ging die Flure auf und ab, redete mit den Schwestern und Helfern, damit die Zeit schneller verging, bis ich schließlich wieder in meinem Zimmer saß und die neuen Blumen entdeckte. Seufzend ging ich zu dem Strauß und nahm die Karte heraus.

      „ Wieder eine Nacht und einen Tag ohne dich... Du fehlst mir unheimlich, vor allem nachts, wo ich immer deine Nähe, deine Wärme und deinen Duft genossen habe. Bitte Evelyn, spring über deinen Schatten und gib mir noch eine Chance... Du bist mein Leben!“

      Ich schluckte meine Tränen herunter, die aufkamen, da es mir nicht anders ging und dennoch war ein Neuanfang sinnlos. Für ihn bedeutete ich das Leben, alles drehte sich bei ihm um mich, während dies für mich meine Arbeit war, was er nicht hinnehmen konnte und weshalb es zwischen uns nicht funktionierte. Dennoch steckte ich die Karte zu den anderen in meine Tasche und betrachtete die schönen roten Rosen.

      >> Wieder neue Blumen?<< fragte mich eine Schwester und sah ebenfalls auf den Strauß, der noch wesentlich größer war, als die anderen.

      >> Mhm.<<

      >> Sie müssen echt einen tollen Verehrer haben Dr. Chamberlain.<<

      >> Mag sein. Verteilen Sie die Sträuße ruhig nachher, wenn ich entlasse werde.<<

      >> Sie wollen die nicht mitnehmen?<< fragte sie mich ungläubig und sah mich mit großen Augen an. Zum einen wusste ich nicht, wie ich die mitnehmen sollte und zum anderen würden sie mich nur an Blake erinnern, weswegen mein Entschluss fest stand.

      >> Nein, ich lasse sie hier. Blumen soll man doch nicht mitnehmen.<<

      Sie nickte nur, bevor sie meinen Blutdruck und meinen Puls überprüfte und schließlich wieder den Raum verließ. Ungeduldig sah ich auf die Uhr, die erst drei Uhr nachmittags anzeigte, weswegen ich schon mal anfing meine Tasche zu packen. Anschließend sah ich noch ein wenig fern, bevor um halb sechs endlich Dr. Lawrence zu mir kam und mich sofort anlächelte.

      >> Wie ich sehe, sind Sie schon bereit?<<

      >> Ich hatte nichts zu tun.<< verteidigte ich mich und blickte zusammen mit ihm auf die Tasche auf meinem Bett.

      >> War denn heute alles in Ordnung?<<

      >> Alles perfekt. Keine Schmerzen, keine Schwindelanfälle, keine Panikattacken, nichts.<< versicherte ich ihm, woraufhin er nickte und wieder etwas in die Akte schrieb.

      >> Also gut. Ich mache noch den Brief fertig und dann können Sie gehen. Warten Sie noch kurz hier.<< sagte er, bevor er den Raum verließ und ich in der Zwischenzeit meine Schuhe anzog. Zum Glück hatte Charly mir vor ein paar Tagen einige Sachen gebracht, da sonst niemand Zugang zu meiner Wohnung hatte, weswegen ich nicht in den kaputten Kleidern vom Überfall nach Hause gehen musste.

      Als ich mir grade meinen Mantel überzog, kam Dr. Lawrence zurück, wobei er nun keine Arztkleidung mehr trug, sondern ebenfalls Alltagskleidung und einen Mantel. Nachdenklich sah ich ihn an, als er auch schon meine Tasche vom Bett nahm und damit zur Tür ging.

      >> Dann wollen wir mal Dr. Chamberlain. Kommen Sie?<<

      >> Wie...?<< fragte ich ihn irritiert, während er zu schmunzeln anfing und weiterhin auf mich wartete.

      >> Ich bringe Sie nach Hause.<<

      >> Das brauchen Sie nicht. Ich kann mir ein Taxi nehmen.<<

      >> Entweder Sie kommen mit mir, oder Sie bleiben im Krankenhaus. Ihre Entscheidung.<<

      Ich rollte genervt mit den Augen, da er mich selbstgefällig angrinste und wusste, dass ich keine Chance hatte, weswegen ich mich in Bewegung setzte und nachgab. Er saß nun mal am längeren Hebel und hatte die Macht darüber mich zu entlassen.

      >> Geht doch.<<

      >> Erpresser.<< grummelte ich, als ich an ihm vorbeiging und wir zusammen zu den Aufzügen gingen. Immerhin durfte ich selbst gehen, da ich es nicht akzeptiert hätte, wenn er mich im Rollstuhl nach draußen gefahren hätte. Angespannt sah ich auf die Anzeige vom Aufzug und spürte Dr. Lawrences Anwesenheit neben mir nur zu deutlich, da er meinen Arm zur Sicherheit festhielt und mich stützte.

      Es dauerte nicht lange, als einer hielt und sich die Türen öffneten, wo ich Laura erblickte, die mich finster ansah. Es schien mir, als wollte sie etwas sagen, bevor sie es jedoch dabei beließ, da sie einem weiteren Streit und Zickenkrieg lieber aus dem Weg gehen wollte. Trotzdem spürte ich ihre Blicke und sah, wie sie immer wieder finster zwischen Dr. Lawrence und mir hin und her sah.

      >> Haben Sie schon Feierabend Dr. Lawrence?<< fragte ihn plötzlich eine junge Schwester, die ihn mit ihren großen Augen anstrahlte und ihr schönstes Lächeln herausgekramt hatte, um ihn anzuhimmeln. Wieder einmal verdrehte ich die Augen, da ich solch ein Verhalten einfach nur peinlich fand.

      >> Ja, ich muss heute früher gehen, weil ich mich um Dr. Chamberlain kümmern muss.<<

      >> Sie müssen nicht...<< wandte ich flüsternd ein, wofür ich einen giftigen Blick und Kniff in den Arm von ihm erntete, als auch schon die Türen aufgingen und wir in die Eingangshalle traten.