Dann war es soweit. Susanne lies die beiden kurz aus den Augen, als sie im Türrahmen des Fitnessraumes den Gang runter sah, um festzustellen wie lange ihr Kollege Bauer noch brauchen würde bis er zurück war. Ralph postierte sich direkt vor Stöcker. Diesem war im ersten Moment gar nicht klar was jetzt passieren würde, erst als er die kleine, aus Eisen bestehende 1,25 Kg schwere, Hantelscheibe in Ralphs Hand bemerkte weiteten sich seine Augen. Der Biker schlug aber zuerst mit der linken Faust einen Kopfhacken aus dem Boxen, so wie er es in Freiheit noch mit Mike trainierte. Seine Faust traf krachend das Jochbein seines Opfers. Noch bevor der Kindermörder Stöcker auf dem Boden aufschlug folgte ein Schlag gegen die Rippen. In dem Moment in dem Stöcker auf die Knie sank, rief er entsetzt um Hilfe. Die kleine, blonde Aufpasserin bemerkte was da vor sich ging. „Auseinander! Ich brauche hier Hilfe!“ brüllte sie lauter als es Ralph ihr zutraute. Ein Pfiff ertönte. Mutig, vielleicht etwas übermutig stürmte Susanne in den Raum und stürzte sich auf Ralph. Dieser stand mit dem Rücken zu ihr, den rechten Fuß auf den Rücken seines Opfers gestellt, drückte er den schmächtigen Kerl auf den Boden. Die JVA-Beamtin erreichte Ralph kurz nach ihrem Hilferuf. Sie packte ihn mit dem rechten Arm um den Hals, versuchte dabei sein Kinn nachhinten zu ziehen und den Biker so von Stöcker wegzubekommen. So wie sie es im Selbstverteidigungstraining mit ihren Kollegen gelernt hatte. Ralph merkte Druck an seinem Kinn, aber anstatt dagegen zu halten, wie es die meisten Menschen tun würden, riss er seinen Kopf ruckartig nach hinten und schlug mit seinem Hinterkopf gegen ihre Stirn. Im gleichen Augenblick gab der Druck ihrer Hand nach, so dass sich Ralph ungehindert zu ihr umdrehen konnte. Susanne schüttelte kurz ihren Kopf, blickte dann auf um die Situation einzuschätzen, doch dazu kam sie nicht mehr. Das einzige was sie noch sah war Ralphs Hand mit der Hantelscheibe, sie spürte den Einschlag an ihrer Schläfe, dann wurde es dunkel.
Stöcker versuchte sich auf zu rappeln. Aus seiner Nase tropfte Blut, mühsam drückte er sich mit seinen dünnen Armen vom Boden hoch. Er merkte dass im schwindlig und schlecht wurde, gerne hätte er sich übergeben. Der Kindermörder spürte Angst in sich aufsteigen. Ein Adrenalinschub gab ihm Kraft. Langsam gelang es ihm auf seine Knie zukommen, die Hände in den Schoß gelegt bemerkte er die kleine Blutlache am Boden und wie weiter Blut aus seiner Nase tropfte. Gerade als er den Kopf heben wollte bekam er einen kräftigen Tritt in den Rücken. Mit heftigen Schmerzen wurde er auf den Boden des Fitnessraums zurück gedrückt. Stechender Schmerz, ausgehend von seiner Wirbelsäule, ergriff seinen ganzen Körper er wollte schreien, doch seine Stimme erstickte im Schmerz. Sein Herz raste, die Angst ergriff seinen Verstand, sein Instinkt meldete sich und wollte ihn zur Flucht antreiben. Verzweifelt versuchte er sich mit den Armen erneut vom Boden hochzudrücken. Dann spürte er erneut einen starken stechenden Schmerz in der Wirbelsäule, er spürte seine Beine nicht mehr. In der gleichen Sekunde verlor er das Bewusstsein und schwarz war das Einzige was er noch sah. Angst verspürte er immer noch, doch über seinen Körper hatte er keine Kontrolle mehr.
Ralph drückte sein rechtes Knie ins Kreuz des Kindermörders, zweimal hat er schon mit der Hantelscheibe zugeschlagen, aber dieser Wichser rührte sich immer noch. Dieses Mal muss es endgültig sein waren seine Gedanken. Ein gezielter Schlag auf die Schädelbasis, dort wo die Wirbelsäule auf den Kopf trifft. Das dürfte ihm den Tod bringen. Ralph holte aus. Im Hintergrund hörte er einen Türsummer. Lautes Gebrüll drang vom Gang her in den Raum. Ralph musste sich beeilen, holte aus und setzte dem verhassten, habgierigen Kindermörder ein Ende. Es war keine Strafe die ein Gericht aussprach, und doch war sie endgültig. Auch wenn er dafür bezahlt wurde empfand Ralph es als gerecht. Das Kind das er entführt hatte, hatte wahrscheinlich keine Chance, also warum sollte man seinem Mörder eine Zweite geben?
Ralph hörte schnelle Schritte von beiden Seiten des Gangs heran eilen. Hastig ließ er die Hantelscheibe fallen. Holte den Kugelschreiber aus seinem Hosenbund ritzte sich mit ihm in die Fingerkuppen von Zeige- und Mittelfinger, dann drückte er die Waffe in die rechte Hand seines Opfers.
Gerade noch rechtzeitig, denn drei JVA Beamte, zwei mit Schlagstöcken, und einer mit Pfefferspray, sowie zwei dicken Kabelbindern betraten den Raum. Der Erste blieb wie angewurzelt stehen als er den toten Markus Stöcker sah. Der Zweite, der gleich dahinter stand drängte sich an seinem Kollegen vorbei, kniete sich neben Susanne und rief: „Susi hörst du mich. Susi!“. Dabei tätschelte er leicht ihre Wange nachdem er ihren Atem kontrolliert hatte. Der JVA Beamte Bauer erreichte nun auch wieder den Fitnessraum. „Scheiße! Passt auf, der Insasse hat Hepatitis.“ ließ er seinen Kollegen wissen der gerade die Kabelbinder Ralph anlegen wollte.
„Ruf den Anstaltsarzt!“ brüllte der Beamte der neben Susanne kniete, seinen immer noch still stehenden Kollegen im Türrahmen an. „Haben sie etwas mitbekommen?“ fragte Bauer den Neuling. Dieser aber war aus dem Raum gelaufen als Ralph Susanne ausknockte. Nun schüttelte er nur heftig den Kopf, wie Ralph es mitbekam. Der JVA Mann mit den Kabelbindern legte seine Handschuhe an, ehe er Ralph der nun selbst am Boden lag, die Hände auf dem Rücken fixierte.
„Was war hier los?“ wollte Bauer von Ralph wissen.
„Er hat mich angegriffen. Wir stritten wegen der Beinpresse. Dann zog der Kerl eine Waffe, ich konnte gerade noch die Hantelscheibe greifen, um mich zu verteidigen. Dann ging auch noch eure Kollegin auf mich los. Ich musste mich wehren.“ erklärte Ralph.
„Welche Waffe?“ Bauer blickte verdutzt auf den Biker.
Dieser deutete mit dem Kopf auf die rechte Hand seines Opfers. Als Bauer genau hinsah erkannte er den weißen Kugelschreiber mit der kleinen Rasierklinge.
„Willst du mich verarschen?“ entsetzt weiteten sich Bauers Augen als er erkannte was ihm der Biker da als Waffe verkaufen wollte.
„Ich sag die Wahrheit.“ Ralph zuckte mit den Schultern.
„Wo bleibt der Arzt. Das wird ein langer Tag!“ blaffte Bauer Ralph an.
„Ich weiß, aber nicht nur für mich.“ konterte der Biker eiskalt.
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