Ich muss tun, was mir befohlen wird. Amelie Wild. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amelie Wild
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753190716
Скачать книгу
Braunfels, der stellvertretende Abteilungsleiter und Freund von Charlie meinte verständnisvoll: „Ein Teufelsweib, deine Melanie. Alle Achtung! Sie holt anscheinend wirklich das letzte aus dir raus. Aber jetzt musst du sofort mitkommen! Die Geschäftsführer der Sorento Immobilien warten schon ungeduldig. Es geht um einen neuen Kredit.“

      Mit sanfter Gewalt zog Henri seinen Freund mit sich in einen kleinen, ruhigen Nebenraum. Als sie eintraten, verstummten die anwesenden Männer, die diskutierend um einen ovalen Tisch saßen.

      „Meine Herren, ich möchte Ihnen Charlie Inselkammer, den Abteilungsleiter der Kreditabteilung, vorstellen.“

      Der Reihe nach gaben sie Charlie die Hand und boten ihm einen Platz in ihrer Mitte an. Eine lange und heftige Diskussion begann, in der es um wichtige Fragen für einen größeren Kredit ging. Nach einer Stunde war die Besprechung zu Ende. Charlie atmete befreit auf.

      „Die wichtigsten Punkte sollten besprochen sein. Jetzt brauche ich ein Glas Champagner“, sagte Charlie.

      Gemeinsam gingen sie an die Bartheke und ließen sich zwei Gläser Champagner reichen. Von der anderen Seite winkte eine sehr attraktive Blondine.

      „Die Dame scheint dich zu kennen, Henri“, sagte Charlie und stupste den Freund an die Schulter.

      Henri winkte der Frau zu und lächelte. „Das ist Amelie.“

      „Woher kennst du sie?“

      „Wir waren gemeinsam in einem Schweizer Internat. Ich kenne Amelie bereits seit vielen Jahren.“

      „Eine sehr attraktive Frau.“

      „Aus einer sehr wohlhabenden Familie. Ihre Eltern sind Großaktionäre der Bank.“

      „Klingt nach einer verzogenen Göre“, meinte Charlie und rümpfte die Oberlippe.

      „Ganz im Gegenteil. Sie ist Lehrerin in einem Gymnasium, das Geld der Eltern scheint sie nicht besonders zu interessieren.“

      „Wart ihr mal ein Paar?“

      „Nein“, antwortete Henri kurz angebunden.

      „Warum nicht? Sie wäre die perfekte Frau an deiner Seite.“

      „Ich habe mehrere Körbe bekommen!“

      „Oh. Tut mir leid.“

      „Es sollte halt nicht sein. Liebe kann man nicht erzwingen."

      In dieser Sekunde rauschte Amelie heran, umarmte Henri und küsste ihn rechts und links auf die Wange.

      „Henri! Hast du mich nicht erkannt?“, erkundigte sich die Blondine.

      „Entschuldige, Amelie. Wir führten noch eine geschäftliche Nachbesprechung. Das ist Charlie Inselkammer, der Abteilungsleiter der Kreditabteilung.“

      Amelie musterte den hübschen Mann und hielt ihm die rechte Hand entgegen.

      „Amelie Wildschütz.“

      „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Frau Wildschütz.“

      „Einfach nur Amelie. Ja?“

      „Dann bin ich der Charlie. Einverstanden?“

      „Sehr gerne.“

      Die beiden strahlten sich an.

      Henri verspürte einen schmerzhaften Stich in der Brust. Er liebte und begehrte Amelie seit über zehn Jahren. Aber niemals hatte sie ihn mit so einem Strahlen in den Augen angesehen.

      Charlie betrachtete die aufreizende Blondine genauer. Sie besaß ein wahres Engelsgesicht, eine kleine aristokratische Nase, große, seegrüne Augen und volle, perfekt gewachsene Lippen. Unter dem engen Kleid, das sich wie eine zweite Haut um ihren fantastischen Körper schmiegte, zeichneten sich zwei lange hohe Schenkel ab und die perfekten Rundungen ihrer Gesäßbacken ab.

      „Darf ich dir ein Glas Champagner anbieten?“, erkundigte sich Charlie und zwang sich dazu, den Blick von dieser Schönheit abzuwenden.

      Amelie nickte.

      Charlie winkte den Barkeeper heran. „Champagner, bitte. Henri, trinkst du auch ein Glas mit?“

      Der Freund schüttelte mit einem betrübten Blick den Kopf. „Ich muss leider die Familie Schönstein begrüßen, die gerade eingetroffen sind. Leider ruft die Arbeit.“

      „Dann beeile dich und komm schnell zurück.“

      „Sicher!“, meinte Henri, drehte sich um die eigene Achse und steuerte auf den Eingang zu. Für die Blicke, mit der Charlie seine Freundin gemustert hatte, könnte er ihn töten! Er war zornig, eifersüchtig und streitsüchtig. Niemand, außer ihm selbst, hat Amelie Wildschütz verdient!

      Charlie drehte sich zu Amelie, blickte ihr tief in die Augen und fragte: „Darf ich dir die Bankräume zeigen?“

      „Ich würde mich über frische Luft freuen“, antwortete sie.

      „Ich könnte dir die Dachterrasse zeigen. Von dort hat man einen hübschen Blick über München.“

      „Gute Idee.“

      Er führte die Frau durch die Halle. Gemeinsam fuhren sie mit dem Aufzug in das oberste Stockwerk. Charlie öffnete eine Glastür und präsentierte die Terrasse. Es standen unzählige Tische, Stühle und sogar eine Hollywood Schaukel im Außenbereich.

      Amelie betrachtete fasziniert die Lichter der Stadt.

      „Ein wunderschöner Blick.“

      „Bist du in München geboren?“, erkundigte sich Charlie.

      „Ja“, antwortete sie. „Du auch?“

      „Nein. Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. Der Job hat mich nach München verschlagen.“

      „Es hätte dich schlimmer treffen können“, meinte sie lächelnd.

      Amelie setzte sich in die Hollywoodschaukel, und schlug aufreizend die langen, schlanken Beine übereinander. Charlie konnte nun tief in ihren Ausschnitt sehen. Sie trug keinen Büstenhalter, wie er erkennen konnte. Fasziniert starrte er auf die Brustwarzen, die sich wie kleine Dolche durch den Stoff abzeichneten.

      „Wie lautet das Urteil?“, wollte sie mit einem Augenaufschlag wissen.

      „Äh. Urteil?“

      „Du hast eben meine Brüste gemustert und sicherlich auch bewertet.“

      „Entschuldige.“

      „Das ist doch ein Kompliment für eine Frau. Habe ich bestanden?“

      „Du bist eine wunderschöne Frau.“

      „Du meinst damit meine Brüste oder das Gesamtbild?“

      „Das Gesamtbild!“, antwortete er und fügte mit einem Zwinkern an: „Auch wenn deine Oberweite perfekt zu sein scheint.“

      „Du bist ein Gentlemen.“

      „Ich möchte dich näher kennenlernen!“, sagte er in einem plötzlichen Impuls und setzte sich ebenfalls in die Hollywoodschaukel. Er rutschte nahe an ihren Körper, konnte ihr exotisches Parfüm einatmen.

      Amelie lächelte kokett: „Wie sollte ich das verstehen?“

      „Wollen wir diese Nacht gemeinsam verbringen?“

      „Ich bin eine anständige Lehrerin!“, erwiderte Amelie und zwinkerte spitzbübisch.

      „Dann sollten wir heute Nacht nur anständige Dinge tun.“

      „Wie langweilig!“

      „Du bist schwer einzuschätzen.“

      „Ich bin eine Frau. Das liegt in der Natur.“

      „Du bist die attraktivste Frau, die ich je in meinem Leben gesehen habe!“

      „Du bist süß, Charlie.“

      Ihre