4. Auswertung der Geschichte mit Lösung der Aufgaben
Im Folgenden versuchen wir mal selbst, die fünf Aufgaben zu lösen. Es handelt sich dabei aber nur um Tipps, keine verbindliche Lösung.
1. Worüber regt sich Leon auf?Er hat zum einen das Gefühl, dass da eine Sache aufgebauscht worden ist. Vielleicht fürchtet er auch, dass sich daraus unangenehme Folgen in der Schule ergeben. Vielleicht leidet auch ihr Ruf. Er selbst hat das ja am Frühstückstisch schon mitbekommen. 2. Wie könnte er das der Zeitung mitteilen?Er müsste zunächst auf das eingehen, was die Zeitung geschrieben hat. Der Artikel liegt nicht komplett vor, aber es reicht eigentlich auch, was sein Vater ihm vorgelesen hat. Dann könnte er deutlich machen, dass er die Situation mitbekommen und ganz anders empfunden hat. Dann könnte er erklären, warum er sich ärgert – siehe Aufgabe 1. Am Ende könnte er fordern, dass die Zeitung vorsichtiger mit solchen Meldungen bzw. Berichten umgeht. Vor allem der zweite Teil der Überschrift ist problematisch. Dort wird zwar nur eine Frage gestellt – aber alle Leser spüren wohl die damit verbundene mögliche Bedrohungslage. 3. Was für ein Interesse könnte die Zeitung haben, solche Leserbriefe ab zu drucken?Sie fängt damit Ärger ab, bekommt auch mit, wie die Leser denken. Daraus können sich durchaus Anregungen für weitere Recherchen und Artikel ergeben. 4. Überlege dir, wie ein anderer Leser auf den Leserbrief, den du dir ausgedacht hast, reagieren könnte (nachdem er sich über deinen Leserbrief aufgeregt hat)!Wir gehen von dem aus, was zu Aufgabe 2 geschrieben wurde.Ein anderer Leser könnte im Gegenzug darauf hinweisen, dass man den Anfängen wehren müsse, auch gegen Kleinigkeiten vorgehen sollte. Der Staat sei viel zu lange untätig gewesen. Wenn die Zeitung Problembewusstsein erzeuge, sei das doch gut usw. 5. Der Autor der kleinen Geschichte behauptet, dass mit der Überschrift „Und plötzlich ist man mittendrin ...“ drei Situationen gemeint sein können. Was fällt dir dazu ein?Situation 1: Leon ist auf dem Weg nach Hause in eine möglicherweise gefährliche Situation hieingeraten. Situation 2: Dann ist Leon am frühen Morgen von seinem Vater mit einer Falschmeldung konfrontiert worden – und zwar in recht vorwurfsvollem Ton. Situation 3: Wenn er den Leserbrief wirklich schreibt, ist er Teil der Zeitungsberichterstattung und vielleicht sogar Teilnehmer an einer Leserbriefdebatte.
5. Was ist das Besondere an einem Leserbrief?
Eben haben wir uns am Beispiel einer kleinen Geschichte klargemacht, wie es zu einem Leserbrief kommen kann und wozu er gut ist. Im Folgenden gehen wir auf viele Aspekte des Themas „Leserbrief“ genauer ein.
Ausgangspunkt: „Reizartikel“Eine Zeitung enthält viele Informationen, von denen einige hin und wieder auch besonders starke Reaktionen bei den Lesern auslösen. Damit sie ihre Gefühle und Meinungen auch loswerden können, gibt es die Möglichkeit, der Zeitungsredaktion einen Brief, eben den sogenannten Leserbrief, zu schicken. Natürlich kann das inzwischen auch per Mail o.ä. geschehen. Wichtig ist nur, dass es einen eindeutigen Absender gibt und man auch damit einverstanden ist, dass der Brief auf einer speziellen Seite in der Zeitung veröffentlicht wird. Meistens werden diese Briefe dabei gekürzt. Wenn man Glück hat, löst ein Leserbriefe eine Welle aus:Wichtig ist natürlich, dass man genau angibt, worauf man sich bezieht. Häufig lösen solche Leserbriefe richtige Reaktionsketten aus, weil andere Leser wiederum mit eigenen Briefen auf die Meinung anderer reagieren. Irgendwann gibt die Zeitungsredaktion dann bekannt, dass das Thema beendet ist – schließlich möchte man Leser nicht nerven oder langweilen. Die Welt der Leserbriefe in einem Youtube-Video:Wir haben die besondere Situation und die Abläufe bei Leserbriefen mal in einem Youtube-Film verdeutlicht, dessen entscheidende Bilder wir hier einfügen und kommentieren. Manchmal ist eben das Lesen in einem Buch auch leichter und geht schneller, als sich einen Film anzuschauen. Wer sich trotzdem dafür interessiert, der findet den Film auf dem Videokanal „schnell durchblicken“. Es dürfte reichen, die drei Begriffe „schnell“, „durchblicken“ und „Leserbriefe“ zu googeln. Ansonsten hier auch der präzise Link. https://youtu.be/N9wKqZG5Q_A Wie ein Leserbrief entsteht und was er auslösen kann:Wir präsentieren hier ein Schaubild, das sehr schön zeigt, wie sich aus einem Artikel eine regelrechte Leserbrief-Diskussion entwickelt.
Links sieht man eine Zeitungsdoppelseite, auf der das A1 einen anregenden Artikel darstellen soll.
Dieser Artikel wird von vielen Lesern gelesen, einer von ihnen (L1) schreibt an die Redaktion, was er von dem Artikel und seinem Inhalt hält oder was ihm dazu einfällt (LB1).
Wenn L1 etwas Glück hat, dann wird sein Leserbrief in einer späteren Ausgabe der Zeitung (Z2) veröffentlicht und löst dann bei einem weiteren Leser (L2) erneut Gefühle und Einfälle aus, die dann wieder an die Redaktion gehen (LB2).
Wichtig ist dabei, dass der Ursprungsartikel nicht noch einmal abgedruckt ist. Inzwischen steht an seiner Stelle ein weiterer interessanter Artikel A2, auf den man auch reagieren könnte. Das haben wir hier aber nicht mehr eingearbeitet, weil das Bild dann zu kompliziert würde.
Für den Ursprungsartikel heißt das aber, dass er nicht mehr mit den zugehörigen Leserbriefen abgedruckt wird. Spätere Leserbriefschreiber müssen also sehr darauf achten, dass sie klarmachen, worum es überhaupt geht und worauf sie sich beziehen.
Am Ende des Films gibt es eine Zusammenfassung, die wir auch noch abdrucken.
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