Solange der segenreiche Regen nicht auf sich warten lässt, schöpfen sie Kraft aus ihrer Hoffnung auf fruchtbare Ernten, um mit der Arbeit weiter zu machen. Jeder mal von seiner Seite, mal alle gemeinsam, für den Wohlstand des Dorfchefs zusammenzuwirken oder um dem sozialen Schwächling, dem familienarmen Bauer oder dem verspäteten Verwandten bei gewissen Aufgaben ein bisschen nachzuhelfen. Bei bestimmten Arbeiten wie Säen, streuen mit Dünger oder Ernten wird sogar Solidarität von den Frauen erwartet. Auch in diesem Land der klaren Aufgabenteilung zwischen Geschlechtern hat auch der Gemeinschaftsgeist manchmal Vorrang. Denn unabhängig von dem sozialen Stand darf man in dieser gottgesegneten Regenzeit keinen Zollbreit zurückweichen. Je pünktlicher sich das Zusammengehörigkeitsgefühl in dieser Periode manifestierte, desto weniger Krisen würde es in der Trockenzeit geben, und umso wundervoller würden die Festtage sein.
Man würde dann mehr Zeit dafür bekommen, um die Trommel vorzubereiten, die Lieder zu erproben, mit neuen Tanzschritten zu experimentieren, die Getränke zu bestellen, den Schnaps zu brennen, neue prachtvolle Kleider schneiden zu lassen, Wildbeute für die Angelegenheit zu beschaffen, oder einfach Viehsucht zu betreiben. Nur so wird das Dorffest grandios. Nur so haben die Junggesellen überhaupt eine Chance, die noch nicht vergebenen Herzen zu entdecken. Nur so kann man sich bei dem Gott des Regens bedanken.
Alles von dort, wo ich zu Hause bin, wo ich wirklich zu Hause bin. Dort, wo alle mich damals erkannt hatten, denen ich auf dem Dorf, in der Stadt, auf der Straße, auf dem Weideplatz, beim Klauen von Früchten, auf dem Fußballfeld, auf der Jagd, beim Angeln, oder auf dem Markt begegnete. Die Frauen, die Männer, die Kinder, die Älteren, die Jüngeren, die Jugendlichen, allesamt hatten sie mich erkannt.
Alle wussten wer ich bin, ein Tschinku, ein Sohn des Regens. Alle nannten mich ihren Sohn, ihren Enkelsohn, ihren älteren Bruder, ihren jüngeren Bruder, ihren Cousin, ihren Neffen, ihren Bekannten, ihren Verwandten, ihren Nachbarn. Ja, ich gehörte zu ihnen. Sie sprachen meine Sprache, unsere Sprache.
Nichts davon habe ich vergessen. Was glaubst du denn? Meine Muttersprache vergessen? Das kann ich niemals. Auch wenn ich hier niemanden finde, mit dem ich Taneka sprechen kann. Nee ... nee.“
„Ich bitte dich also noch einmal“, sagte ich, „Versuch mal, uns von Zeit zu Zeit zu besuchen!“
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