Da latent auch die Planetenmagie eine Verknüpfung zur Kabbalistik besitzt, will ich hier noch einmal erwähnen, dass die Arbeitsweisen, die in den Ritualen dieses Werkes aufgeschlüsselt sind, auch Brücken zu den archetypischen Energien der Himmelskörper Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond und des gesamten Zodiaks bilden. Wenn man es streng nehmen will, kann man auch Uranus, Neptun, Pluto und Chiron in den verschiedenen Wirkungskreisen finden, auch wenn sie namentlich nicht explizit genannt sind. Dies liegt aber daran, dass diese Himmelskörper noch nicht entdeckt waren, als die erste Zeit der Kabbalah begann. Dadurch hat die Sephirah Chokmah eine Zuordnung erhalten, die dem gesamten Zodiaks entspricht, auch wenn es in der Reihenfolge der Planeten Uranus wäre. Das Gleiche gilt für Daath und auch für Kether.
Zwar ist Daath hier die Allwissenheit und Kether die Krone, somit alles, was es gibt, doch muss man immer wieder schauen, dass es hier Konzepte gibt, die ganz einfach auf Vergleichen basieren. Um es jetzt nicht zu kompliziert zu machen, kann man einfach davon ausgehen, dass die Sephirah Chokmah die Qualitäten der Archetypen Uranus, Neptun und Pluto besitzt, was latent auch für die Sphäre Daath gilt. Die Existenz Kether hingegen besitzt alles, was es gibt, alle Archetypen, die existieren.
Man muss in diesem Kontext jedoch immer schauen, zu welcher Sephirah die einzelnen Planeten und Archetypen zugeordnet sind. Hierbei ist es nicht egal, wie man mit den Energien umgehen will. So ist zum Beispiel der Archetypus des Saturns der Sephirah Binah zugeordnet, was bedeutet, dass man hier auch die Energien der Transformation und des Durchhaltevermögens absolvieren kann. Dies ist auch passend, doch ist es nur ein winziger Ausschnitt, aus dem Fundus der Sephirah Binah. Dies gilt auch für den Archetypus des Jupiters, da man mit der Hilfe des Jupiters nicht nur Führungskraft und echtes Glück erfahren kann, sondern auch die Gnade und die Barmherzigkeit der Sephirah Chesed. Man sieht aber auch hier schon, dass Verknüpfungen zu den anderen Sephiroth existieren, denn selbstverständlich besitzt auch die Sephirah Chokmah die Qualitäten einer Führungskraft. Selbst wenn man kabbalistisch mit Angriffs- und Schutzrituale agieren will, kann man den Archetypus des Mars und die Energien der Sephirah Geburah kombinieren. Doch Angriff und Verteidigung bedeuten auch immer wieder eine hohe Verantwortung, was in diesem Kontext darauf hinweist, dass die Energien in der Sephirah Geburah harte Prüfer sein können. Wenn man sich dann den Archetypus der Sonne anguckt, die Sonne ist primär der Sephirah Tiphereth zugeordnet, findet man aber auch die Eigenschaften des Wissens, der Weisheit und der Harmonie. Hier sieht man auch wieder, dass Verbindungen zu anderen Sephiroth existieren, da das Wissen primär der Sephirah Binah zugeordnet wird, die Weisheit primär der Sephirah Chokmah und die Harmonie primär der Sephirah Tiphereth. Man erkennt also, dass durch einen einzelnen Archetypus ein kabbalistisches Netzwerk ersonnen oder auch ersponnen (in diesem Fall ist das Spinnen in Bezug auf „Weben“ gemeint, auch wenn man sicherlich oft genug der Meinung sein kann, dass man spinnt oder verrückt sein muss, um die Kabbalah voll und ganz praktisch zu erfassen und zu verwenden) werden kann.
Bei dem Archetypus der Venus, der sich unter anderem auf Liebe und Partnerschaft bezieht, sind die Verbindungen zur Sephirah Netzach auf den zweiten Blick zu sehen. Netzach steht für die Intuition, den Sieg, das Blut und die Ewigkeit. Was ist Liebe? Liebe ist Schöpfung! Was ist Partnerschaft? Ein Werkzeug der Schöpfung! Schöpfung ist in diesem Fall der Sieg und das Blut der Ewigkeit. Einfacher wird es, wenn man sich dem Archetypus des Merkurs zuwendet, und somit der Sephirah Hod. Der Archetypus des Merkurs steht für Kommunikation, Wissenschaft und Heilung. Die Sephirah Hod steht für Logik, Glanz und Pracht.
Dass die Logik essenziell für die Kommunikation, die Wissenschaft und auch für die Heilung ist, sollte jeder ohne Weiteres begreifen können. Doch auch Glanz und Pracht sind hier zu finden, da in dem Kontext der Kommunikation ein Wort eine wahrlich mächtige Waffe oder ein gigantisches Werkzeug sein kann. Etwas komplizierter wird es, wenn man sich den Archetypus des Mondes anschaut, und somit die Sephirah Yesod. Hier sind das Fundament, die Grundlage und im Endeffekt auch der Startpunkt für die energetischen Arbeiten zu suchen bzw. zu finden. Der Archetypus des Mondes bezieht sich primär auf die Mystik, auf zyklische Prozesse und auch auf die Divination. Um hier sinnig arbeiten zu können, muss man zyklische Energien verstehen können. Wenn man so will, ist die Sephirah Yesod der Zugang zum Element Äther, zum Geist, zur Quintessenz. Dies sind im Endeffekt aber auch die Qualitäten des Archetypus Mond, denn wie will man sonst mystisch oder divinatorisch Arbeit? Die anderen Archetypen der Himmelskörper Uranus, Neptun, Pluto und auch Chiron, findet man aber auch überall in den Sephiroth vorhanden. Widerstand und Aufbruch zu neuen Ufern (Archetypus des Uranus), Magie und Selbsterkenntnis (Archetypus des Neptuns), Schattenarbeit und Transzendenz (Archetypus des Plutos) oder Genesung und Diplomatie (Archetypus des Chirons) – es sind alles Bereiche, die man anwenden muss, um sich wahrlich zu evolutionieren. Diese Bereiche sind in den Sephiroth des Sephiroth ohne Weiteres zu erkennen und zu finden.
Da man sich aber in der dritten Dimension befindet, muss letztendlich auch der Archetypus der Erde eine Berücksichtigung finden. Hier ist natürlich eine Verbindung zur Sephirah Malkuth geknüpft, zum Königreich und zu den vier Elementen. Der Archetypus des Planeten Erde muss hier als eigenes Arbeitsfundament verstanden werden, da die Rituale von den meisten Lesern wahrscheinlich materiell ausgeführt werden. „Von den meisten Lesern materiell ausgeführt werden?“ Gibt es dennoch eine andere Möglichkeit? Ja natürlich! Man kann alle Rituale auch vollkommen astral vollziehen. Hierzu muss man natürlich die Strukturen der Rituale kennen, und eigene Texte ersinnen, da man sicherlich nicht das gesamte Ritual auswendig lernen will. Mit wachsender magischer Praxis, wird man eigene Wege finden, um sich magisch zu evolutionieren. Die materielle Ebene bietet den Vorteil, dass man sich hier an realen Gegenständen festhalten kann, dass man einen vorgefertigten, rituellen Text hat, den man als Schablone verwendet, während man in einem Ritus, also in einem Ritual auf der Astralebene, das Limit der eigenen Fantasie zur Verfügung hat. Dies ist letztlich mehr als nur hilfreich, kann aber den magischen Neuling vor unlösbare Probleme stellen.
Doch bei aller Kompliziertheit der Rituale, sei noch einmal erwähnt, dass alle Rituale und praktischen Anleitungen so konzipiert sind, dass man diese ohne Weiteres selbst ausprobieren kann. Man kann sie erst lesen und analysieren, danach kann man aber sofort in die magische und rituelle Praxis einsteigen, da die Rituale alle ausführlich mit Anleitungen und Hilfestellungen versehen sind.
Hierbei geht es um Regieanweisungen, nicht um eine filigrane Aufschlüsselung, warum man ausgerechnet zur Bannung ein Pentagramm verwendet und zur energetischen Filtersetzung ein Hexagramm, in dessen