Buddhismus
für
Anfänger,
Fortgeschrittene
und
Gottverlassene
von Andreas D. Werner
© Texte: Andreas D. Werner
[email protected] www.kloster-der-zuflucht.de
© Cover: Rika Berg
Lektorat und E-Book-Gestaltung: Ingrid Kaech
Korrektorat: Brigitta Heinrich
www.frau-heinrichs-schreibwerkstatt.de
Alle Rechte vorbehalten
2., überarbeitete Auflage
Berlin, Dezember 2019
ISBN: 978-3-7380-9277-6
Das Buch ist auch als gedrucktes Buch bei BoD erschienen mit der ISBN-13: 9783744831437
Inhalt
Lesen Sie dieses Buch bitte mit dem 1. Kapitel beginnend.
Das Inhaltsverzeichnis soll Sie nicht dazu verführen, aus besonderem Interesse einzelne Kapitel, aus dem Zusammenhang gerissen, vorzuziehen, denn die Themenauswahl folgt einer wohlüberlegten Systematik, die Ihrem Verständnis dient.
Andernfalls fehlen Ihnen die vorangegangen beschriebenen Erkenntnisse und Sie könnten Ihr Ziel verfehlen, könnten womöglich einzelne Kapitel und schlussendlich das Buch nicht verstehen.
Wir sammeln unsVorwort
Teil I – Für den Anfang1. Zielsetzung und BegriffserklärungenWas ist Ihr Ziel?Buddha und sein ZielDie SchultraditionenDer SuchendeDer ErleuchteteDie Erleuchtung – das Satori GrundvoraussetzungenDie grundlegenden FähigkeitenBodhisattvaAm Anbeginn des WegesAbseits des WegesDer Weg als Prozess 2. Von der Begriffserklärung zu den ersten ÜbungenMeditationSammlungs- und KonzentrationsfähigkeitAnweisung zum richtigen MeditierenDer richtige MeditationsortDie richtige MeditationsstellungSinn des AtmensSo üben wir das AtmenDie Richtige AtemtechnikDie Richtige MeditationstechnikDie Meditation der LeereDas LächelnGenießen Sie Ihre Fähigkeit zu meditieren!Kontemplation nach der MeditationDer Geist – unser schlimmster FeindDer Geist – unser bester Freund
3. Von der Lehre Buddhas und erste praktische AnwendungenDie Lehre BuddhasDie Vier edlen WahrheitenDie 1. Wahrheit – Die Wahrheit vom LeidenDie 2. Wahrheit – Die Wahrheit von der Entstehungund den Ursachen des LeidensDas Karma aus buddhistischer SichtweiseDie 3. Wahrheit – Die Wahrheit vom Aufhörendes LeidensLoslassenDie 4. Wahrheit – Die Wahrheit vom Weg zurBeendigung des Leidens durch die Aufhebungder Ursachen
Der Achtgliedrige Heilsweg1. Rechtes Verstehen2. Rechtes Denken3. Rechtes Reden4. Rechtes Handeln5. Rechter Lebensunterhalt6. Rechte Anstrengung7. Rechte AchtsamkeitVeränderungen und VergänglichkeitIm Hier und JetztÜbung macht den Meister8. Rechtes SammelnWo bleibt das Satori-ErlebnisSei wie ein Spiegel – eine Metapher
Erste Anleitung zum Glücklich- und ZufriedenseinBuddhismus: Weltreligion, Philosophie, Psychologie, Mythos
Teil II – Für FortgeschritteneDer Sinn des Lebens oder die SinnlosigkeitGedanken – zum HundDie wahre Natur des „Ichs“ und die IchlosigkeitDas „Ich“ in der KriseNur im Hier und Jetzt leben wir wirklichDie Aufhebung des Dualismus und die wahre Natur der DingeSo funktioniert nicht dualistisch Die Leerheit aller Dinge oder die wahre Natur der DingeZweifelSatori – ein nochmaliger VersuchSuizid – suizidale ImpulseSatori – ImpulseMeditation der Leere – Die wahre Natur des Geistes Die ReinkarnationDie gewöhnliche ReinkarnationDie außergewöhnliche ReinkarnationDie Angst vor dem Tod – Resümee und FazitDie Reinkarnation im Hier und JetztDas „Ich“ eliminieren – und sterben könnenOhne Karma keine Reinkarnation Mitgefühl – liebende Güte – NächstenliebeMitgefühl entwickeln und erlebenMitgefühl und DistanziertheitVerantwortung und MitgefühlMönch werden und alles verschenken? Der Blick in die Zukunft und in die VergangenheitFehlendes: Bewusstsein und UnterbewusstseinMind of BuddhaBuddha ist auch in dir – Buddha ist in jedem von unsMein eigener Weg – Die Legitimation zu diesem Buch Am Ende des Weges – Die Versöhnung mit GottWenn der Erfolg ausbleibt – am Ende des Studiums Teil III – Für die praktische AnwendungDer MystagogeIdentitätsfindungGedanken können Probleme lösenGrenzenlose Freiheit StrategienBuddhistische ÜbungenIhr geliebter Lebenspartner bringt Sie zur WeißglutUnd dann ist da noch mein leidiger Arbeitsplatz …Kopflos – die schlimmsten nur denkbaren KrankheitenNoch schlimmer als jede Krankheit – der Tod Der Geist – Fluch oder Segen?Zehn gute Eigenschaften und …… und Lob und Anerkennung nicht vergessen!Kritik – ohne zu verletzenAuge um Auge – Zahn um ZahnNotwehr Die verschiedenen WeltenDie eigene Einstellung und SichtweiseSie müssen nicht reagierenDie Firewall im Geist Innerhalb von 3 Sekunden – Der Wimpernschlag Zum EndeEin Kloster – Ort der Zuflucht
Wir sammeln uns
Ein unerbittlich kalter Nordwestwind stürmt – über das offene Meer kommend – die Steilküste empor, um mit ungezügelter Kraft das bis an den Klippenrand herangewachsene Strandgras zu zerfleddern, den verbliebenen Strandrosen die letzten Blätter abzureißen und den wenigen bereits entlaubten Bäumen am Wegesrand die nicht nur dörren Äste – manche armdick – zu knicken. Blätter, Äste, ganzes Buschwerk und Papierfetzen wirbeln, dicht über dem Boden kreisend, über den menschenleeren Weg, der zu meiner Hütte führt und die weitläufigen Wiesen, die das kleine Haus umgeben, als wolle der Sturm die schon jetzt zerschunden aussehende Natur bis aufs Äußerste zerstören und strafen gleichermaßen.
In unregelmäßigen Abständen hält der Wind inne, scheint verschnaufen zu wollen, was nichts anderes ist als Kräfte sammeln, um dann umso unerbittlicher auf die Landschaft und das kleine Blockhaus einzustürmen.
Schneeflocken wirbeln wie irre in der Luft umher. In dem sich abschwächenden Licht der Abenddämmerung offenbart sich mir eine zügellose Naturgewalt. Mit jeder neuen Bö schlägt der Wind heftiger gegen die Eingangstür und gegen die geschlossenen Fensterläden, dabei aufheulend, als wollte er seinen Unmut kundtun, weil er es nicht vermag, in dieses Haus einzudringen.
Müsste ich diese Naturgewalt beschreiben, so täte ich es mit den Worten: erbarmungslos und völlig sinnlos.
In dieser Abgeschiedenheit ist dieses Blockhaus weit und breit die einzige menschliche Behausung. In Ermangelung elektrischen Stroms brennt eine Petroleumlampe auf dem hölzernen Tisch inmitten des Raumes. Mit jedem Aufheulen des Windes duckt sich die Flamme oberhalb des Dochts nervös in alle Richtungen weg und erzeugt eine Atmosphäre höchster Aufmerksamkeit, und auch das offene Kaminfeuer gleicht in seinem Verhalten dem des nervösen Flämmchens in der Petroleumlampe.
Allein mein Hund scheint von der Erbarmungslosigkeit der Naturgewalten wenig beeindruckt. Erschöpft von unserem langen Marsch und satt vom Fressen, hat er sich nun am Rand der steinernen Fläche vor dem Kamin, die eigentlich dem Funkenflug Raum geben soll, ausgestreckt und seinen Rücken dem knisternden Feuer zugewandt. Vertrauensvoll und unendlich viel Ruhe ausstrahlend hat er seine blauen Augen auf mich gerichtet, beobachtet mein Treiben, wie ich, in einem alten Armlehnsessel, der mit olivgrünem Leder überzogen ist, Platz nehme, mir eine karierte Wolldecke über den Schoß lege und Füße und Beine mit ihr sorgfältig einschlage. Zu meiner Linken habe ich ein Beistelltischlein hingerückt, auf welchem ein Stövchen mit einem kleinen Teelicht steht, das im Schutz meines Körpers viel ruhiger brennt als die Petroleumlampe. Auf dem Stövchen ruht eine schwarze, gusseiserne Teekanne mit heißem Wasser. Eine kleine, grün-rot lackierte und goldverzierte