(6.) O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr hintretet zum Gebet, so waschet euer Gesicht und eure Hände bis zu den Ellbogen und wischet eure Häupter und eure Füße bis zu den Knöcheln ab. Und so ihr durch Samen befleckt seid, so reinigt euch. Und so ihr krank oder auf einer Reise seid oder einer von euch kommt vom Abtritt oder ihr habt die Frauen berührt und findet nicht Wasser, so nehmet guten Sand und wischet euch das Gesicht und die Hände damit ab. Allah will euch keine Last auflegen, jedoch will er euch reinigen und seine Gnade an euch vollenden; vielleicht seid ihr dankbar. (7.) Und gedenket der Gnade Allahs gegen euch und seines Bundes, den er mit euch schloß, als ihr spracht: »Wir hören und gehorchen«; und fürchtet Allah; siehe, Allah kennt das Innerste der Brust. (8.) O ihr, die ihr glaubt, steht fest in Gerechtigkeit, wenn ihr vor Allah Zeugen seid, und nicht verführe euch Haß gegen Leute zur Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das ist näher der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah; siehe, Allah kennt euer Tun. (9.) Verheißen hat Allah denen, die glauben und das Rechte tun, Verzeihung und gewaltigen Lohn. (10.) Wer aber nicht glaubt und unsre Zeichen der Lüge zeiht, die sind Gefährten des Höllenpfuhls.
(11.) O ihr, die ihr glaubt, gedenket der Gnade Allahs gegen euch, als ein Volk trachtete, seine Hände nach euch auszustrecken; er aber hemmte ihre Hände. Und fürchtet Allah, und auf Allah sollen die Gläubigen trauen. (12.) Und wahrlich, es schloß Allah einen Bund mit den Kindern Israel, und aus ihnen erweckten wir zwölf Führer, und es sprach Allah: »Siehe, ich bin mit euch. Fürwahr, wenn ihr das Gebet verrichtet und die Armenspende zahlt und an meine Gesandten glaubt und ihnen helft und Allah eine schöne Anleihe leiht, wahrlich, dann bedecken wir eure Missetaten, und wahrlich, dann führen wir euch ein in Gärten, durcheilt von Bächen. Drum wer nach diesem von euch nicht glaubt,- der ist abgeirrt von dem ebenen Weg.« (13.) Und dieweil sie den Bund brachen, haben wir sie verflucht und haben ihre Herzen verhärtet. Sie vertauschten die Wörter an ihren Stellen und vergaßen einen Teil von dem, was ihnen gesagt ward. Und nicht sollst du ablassen, die Verräter unter ihnen zu entdecken, bis auf wenige. Und vergib ihnen und verzeih; siehe, Allah liebt die Gutes Tuenden.
(14.) Und mit denen, welche sprechen: »Siehe, wir sind Nazarener«, schlossen wir einen Bund. Sie aber vergaßen einen Teil von dem, was ihnen gesagt ward; darum erregten wir Feindschaft und Haß unter ihnen bis zum Tag der Auferstehung. Und sicherlich wird Allah ihnen ansagen, was sie getan. (15.) O Volk der Schrift, nunmehr ist unser Gesandter zu euch gekommen, euch vieles von der Schrift kundzutun, was ihr verbargt, und um vieles zu übergehen. Gekommen ist nunmehr zu euch von Allah ein Licht und ein klares Buch, (16.) mit dem Allah leitet, wer seinem Wohlgefallen nachgeht, zu Wegen des Heils, und sie herausführt aus den Finsternissen zum Licht mit seiner Erlaubnis und sie leitet auf einen rechten Pfad. (17.) Wahrlich, ungläubig sind, die da sprechen: »Siehe, Allah, das ist der Messias, der Sohn der Maria.« Sprich: »Und wer hätte über Allah Macht, so er den Messias, den Sohn der Maria, und seine Mutter und, wer auf der Erde allzumal, vernichten wollte?« Und Allahs ist das Reich der Himmel und der Erde und was dazwischen. Er erschafft, was er will, und Allah hat Macht über alle Dinge. (18.) Und es sprechen die Juden und die Nazarener: »Wir sind Allahs Kinder und seine Geliebten.« Sprich: »Und weshalb straft er euch für eure Sünden?« Nein, ihr seid Menschen von denen, die er erschaffen. Er verzeiht, wem er will, und Allahs ist das Reich der Himmel und der Erde und was dazwischen, und zu ihm ist die Heimkehr. (19.) O Volk der Schrift, gekommen ist nunmehr zu euch unser Gesandter, euch aufzuklären über das Ausbleiben der Gesandten, damit ihr nicht sagt: »Zu uns kommt weder ein Freudenbote noch ein Warner.« Und gekommen ist nun zu euch ein Freudenbote und ein Warner, und Allah hat Macht über alle Dinge.
(20.) Und (gedenke,) als Moses zu seinem Volk sprach: »O Leute, gedenket der Gnade Allahs gegen euch, da er unter euch Propheten erweckte und euch Könige einsetzte und euch gab, was er keinem von aller Welt gegeben. (21.) O Volk, betritt das heilige Land, das Allah euch bestimmte; und kehret nicht den Rücken, auf daß ihr nicht als Verlorene umkehrt.« (22.) Sie sprachen: »O Moses, siehe, darinnen ist ein Volk von Recken, und siehe, nimmer betreten wir es, ehe sie es nicht verlassen haben. So sie es verlassen, dann wollen wir es betreten.« (23.) Sprachen zwei Männer, welche (ihren Herrn) fürchteten, denen Allah gnädig gewesen war: »Gehet ein zu ihnen durch das Tor; und wenn ihr durch dasselbe eingetreten seid, siehe, dann werdet ihr obsiegen. Und auf Allah vertrauet, so ihr Gläubige seid.«
(24.) Sie sprachen: »O Moses, siehe, nimmer werden wir es betreten, solange sie darinnen sind. Gehe du und dein Herr und kämpfet; siehe, wir bleiben hier sitzen.«
(25.) Er sprach: »Mein Herr, siehe, ich habe nur Macht über mich selber und meinen Bruder, mache drum eine Scheidung zwischen uns und diesem frevelhaften Volk.«
(26.) Er sprach: »Siehe, verwehrt soll es ihnen sein vierzig Jahre lang; umherirren sollen sie auf der Erde. Bekümmere dich nicht um das frevelhafte Volk.« (27.) Und verkünde ihnen die Geschichte der beiden Söhne Adams der Wahrheit gemäß, als sie ein Opfer opferten. Angenommen ward es von dem einen von ihnen, und nicht angenommen von dem andern. Er sprach: »Wahrlich, ich schlage dich tot!« (Der andre) sprach: »Siehe, Allah nimmt nur von den Gottesfürchtigen an. (28.) Wahrlich, streckst du auch deine Hand zu mir aus, um mich totzuschlagen, so strecke ich doch nicht meine Hand zu dir aus, um dich zu erschlagen; siehe, ich fürchte Allah, den Herrn der Welten. (29.) Siehe, ich will, daß du meine und deine Sünde trägst und ein Gefährte des Feuers wirst; und dies ist der Lohn der Ungerechten.« (30.) Da trieb ihn seine Seele an, seinen Bruder zu erschlagen, und so erschlug er ihn und ward einer der Verlorenen. (31.) Und es entsandte Allah einen Raben, daß er auf dem Boden scharrte, um ihm zu zeigen, wie er die Missetat an seinem Bruder verbergen könnte. Er sprach: »O weh mir, bin ich zu kraftlos, zu sein wie dieser Rabe und die Missetat an meinem Bruder zu verbergen?« Und so ward er reuig. (32.) Aus diesem Grunde haben wir den Kindern Israel verordnet, daß wer eine Seele ermordet, ohne daß er einen Mord oder eine Gewalttat im Lande begangen hat, soll sein wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat. Und wer einen am Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten. Und es kamen zu ihnen unsre Gesandten mit den deutlichen Zeichen; dann aber waren viele von ihnen ausschweifend auf Erden.
(33.) Siehe, der Lohn derer, welche Allah und seinen Gesandten befehden und Verderben auf der Erde betreiben, ist nur der, daß sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Lande vertrieben werden. Das ist ihr Lohn hienieden, und im Jenseits wird ihnen schmerzliche Strafe: (34.) Außer jenen, welche bereuen, bevor ihr sie in eurer Gewalt habt. Und wisset, daß Allah verzeihend und barmherzig ist. (35.) O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und trachtet nach Vereinigung mit ihm und streitet in Allahs Weg; vielleicht ergeht es euch wohl. (36.) Siehe, die Ungläubigen – hätten sie auch alles, was auf der ganzen Erde ist, und das gleiche dazu, um sich damit von der Strafe des Auferstehungstages loszukaufen, nicht würde es von ihnen angenommen. Und ihnen wird schmerzliche Strafe. (37.) Sie möchten wohl dem Feuer entrinnen, doch entrinnen sie nicht aus ihm; und ihnen wird dauernde Strafe.
(38.) Und der Dieb und die Diebin, schneidet ihnen ihre Hände ab als Lohn für ihre Taten. (Dies ist) ein Exempel von Allah, und Allah ist mächtig und weise. (39.) Wer aber nach seiner Sünde umkehrt und sich bessert, siehe, zu dem kehrt sich auch Allah; siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig. (40.) Weißt du nicht, daß Allahs das Reich der Himmel und der Erde ist? Er straft, wen er will, und verzeiht, wem er will, und Allah hat Macht über alle Dinge.
(41.) O du Gesandter, laß dich nicht durch die, welche miteinander im Unglauben wetteifern, betrüben von jenen, die da mit ihrem Munde sprechen: »Wir glauben«, doch glauben ihre Herzen nicht; und von den Juden – Horchern auf Lüge und Horchern auf andre –, nicht kommen sie zu dir. Sie vertauschen die Wörter an ihren Stellen und sprechen: »Wenn dies zu euch