Das Mutterzentrum von Avalon bildet nach wie vor der Hügel in Glastonbury, wo der alte Prozessionsweg hoch zum Tor führt. Es ist ein Kraftplatz, mit dem wir verbunden sind, wann immer wir uns auf die Energien von Avalon einlassen, unabhängig davon, wo wir uns dabei gerade physisch befinden. Es ist das Zuhause aller Priesterinnen vom See. Es schwingt in ihren Herzen, wobei es nicht wichtig ist, ob sie in diesem Leben jemals dorthin gereist sind oder hinkommen werden. Es ist deine Heimat! Dort sind deine Wurzeln!
Nachdem ich im Buch „Avalon und der Artusweg“ schon viel Einführendes über diese Insel geschrieben habe, was nach wie vor so ist, möchte ich hier einen Großteil des Kapitels „Avalon“ übernehmen:
„Avalon lag und liegt in und um Glastonbury in Somerset, Es wird auch als das englische Jerusalem oder als Glasinsel bezeichnet. Auf dem heiligen Hügel der Insel, der der Tor genannt wird, steht heute ein Glockenturm der später erbauten Saint Michaels Kapelle. Man kann ihn bereits von weitem sehen.
…Tor ist ein Wort keltischen Ursprungs, was Berg, Erde und konischer Hügel bedeutet.
…Avalon lag eingebettet in eine nebelige Sumpflandschaft. Nur Kundige konnten deshalb den richtigen Weg nach Avalon finden. Da in Avalon sehr viele Apfelbäume wuchsen, wurde es auch die Apfelinsel genannt. Manche sagen, dass es der Zugang in die Feenwelt war, beziehungsweise, dass Avalon selbst zur Feenwelt gehörte. Auf jeden Fall wirkten die Priesterinnen vom See, die dort ausgebildet wurden und lebten, eng mit dem Naturreich zusammen.
Die Insel war ein mystischer Ort, um den sich viele Legenden ranken. Das ist bis zum heutigen Tag so geblieben. In Avalon wurde die Große Göttin verehrt, und dort wurden ihre Rituale gefeiert. Die Priesterinnen wurden geschult, ihre Hellsicht und heilenden Fähigkeiten zu entwickeln. Die Priesterinnen waren beispielsweise Seherinnen, Heilerinnen, Hebammen und Lehrerinnen. Viele blieben auf der Insel, einige andere hatten die Aufgabe, in ihre Familien zurückzukehren, um beispielsweise einflussreiche Männer zu heiraten. So sollte die Energie der Großen Göttin auch in politische Geschehnisse mit einbezogen werden…
Ursprünglich bestand ein respektvoller Austausch und eine sich ergänzende Zusammenarbeit zwischen den Priesterinnen und den Druiden.
…Es gibt mittlerweile auch einen zweiten, weniger anstrengenden Weg (neben dem alten Prozessionsweg) auf den Hügel. Dieser war zu einem späteren Zeitpunkt von christlichen Mönchen erbaut worden. Die Begegnung zwischen dem alten keltischen, weiblichen und dem neuen christlichen, männlichen Weg ist in Glastonbury immer wieder sichtbar und sehr präsent. Es wird erzählt, dass es im Inneren des Hügels Gänge und Kammern geben soll. Dort würden heilige Insignien aufbewahrt, wie möglicherweise das magische Schwert Excalibur oder der Kessel der Cerridwen, einer keltischen Göttin des Werdens und des Vergehens. Es wird gemunkelt, dass es dieser Kessel ist, der später als Heiliger Gral bezeichnet wurde.
Einst stand auf dem Tor ein Steinkreis, in dem Rituale gefeiert wurden. Es war und ist ein Kraftort. Denn auch hier treffen sich die beiden Leylines von Michael und Maria. Da Avalon eine sehr weibliche Grundschwingung ausstrahlt, findet hier die Kommunikation mit Drachenenergien, der Großen Göttin, Gaia und der Kundalinikraft der Erde leicht statt.
Als Josef von Arimathäa gemeinsam mit seinem (Groß)Neffen Jesus nach Avalon kam, erhielt er von den Druiden Land. Dort gründete er ein „Kloster“. Damals war es noch eine alte Kirche aus Lehm und Flechtwerk. Heute sind hier die Ruinen der Abbey zu bewundern.
…Der Geschichte nach soll Josef von Arimathäa den Heiligen Gral mitgebracht und in Avalon vergraben haben…
Die Michaelskapelle, die früher auf dem Tor stand, von der jetzt nur noch der Glockenturm erhalten ist, gehörte auch zur Abtei. Der neue Weg versuchte, den alten mehr und mehr zu verdrängen und errichtete deshalb auf den Kraftplätzen der Großen Göttin eigene Bauwerke. So wurde auf dem Hügel diese Kirche anstatt des Steinkreises gebaut und der alte Glaube verdrängt. Da dieser Weg die Verbindung zu Muttergott und zur Erde darstellt, kam es durch seine Ablehnung zu einer Entwurzelung aller Menschen. Die weibliche, intuitive Seite wurde der mental, männlichen, analytischen Vorgehensweise untergeordnet. Durch diese eigene, innere Abspaltung konnte sich eine Form der (Selbst)Zerstörung ausbreiten, die uns auch heute noch betrifft. Wir denken oft zu viel und fühlen uns zu wenig…
Betrachten wir beispielsweise einige Entwicklungen in unseren Schulen, aber auch im weltpolitischen Geschehen, erkennen wir, wie aktuell die Geschichte Avalons und ihre Auswirkungen nach wie vor sind. Wenn wir den alten und den neuen Weg wieder miteinander in Harmonie bringen, was auch Teil dieses Buches ist, erschaffen wir in uns ein Gleichgewicht. Das strahlen wir aus und tragen es so in die Welt, damit auch hier der Friede wieder sichtbar werden kann…“
Bei unserem derzeitigen kollektiven, tieferen Eintauchen in den Schwingungsraum der Fünften Dimension spielt das Wiedererwachen der weiblichen Kraft eine zentrale Rolle. Deshalb ist Avalon auch so aktiv und ruft seine ganzen Priesterinnen auf, sich an ihre urweibliche Kraft zu erinnern und sie wieder lebendig sein und strahlen zu lassen. Durch das Wirken mit den avalonischen Energien tun wir das Schritt für Schritt, sodass die Priesterin in dir, wenn du das möchtest, wieder aufersteht, um ihre Aufgabe zu erfüllen, sich für die Manifestation eines friedlichen und harmonischen Miteinanders aller Wesen in diesem Universum einzusetzen.
Die Wandlung, die wir heute auf der Erde benötigen, ist weiblich. Die Mutterenergie gebiert den Frieden, nach dem wir uns sehnen, und er breitet sich darüber auf der Welt aus. Das ist einer der Gründe, warum die Entwicklung deiner inneren Priesterin so wichtig ist. Damit wir gemeinsam erkunden können, was das genauer und konkreter bedeutet, welche Themen und Lebensbereiche davon berührt sind, erwarten uns bereits die Priesterinnen vom See.
Mögen dich die Schönheit der Großen Mutter und das Licht von Avalon allezeit segnen!
Die Priesterinnen vom See
Die Priesterinnen vom See sind eine Gemeinschaft, ein Kreis von Frauen, der immer war, ist und sein wird, solange sich diese Erde dreht. Es ist eine Familie. Es ist deine Familie, wenn du es möchtest.
Zuerst erinnere dich an die Heiligkeit des Kreises, als Ausdruck der Großen Mutter. Wir alle sind aus dem Kreis geboren und kehren immer wieder in ihn zurück. Er ist der Schoß der Shekaina. Der Kreis ist die Mutter aller platonischen Körper und heiligen geometrischen Formen und Muster, aus denen das Universum aufgebaut ist und aus denen wir bestehen.
Ein Kreis, und somit die Priesterinnen vom See, repräsentiert und steht für das ewige Leben. Auch wenn sich etwas ändert, selbst wenn wir unseren physischen Körper ablegen, entsteht etwas Neues. Das Leben hat kein Ende, nur die Form wandelt sich. Innerhalb eines Kreises hat jeder/jede seinen/ihren Platz, entsprechend seiner/ihrer Befähigungen und Aufgaben. Im Kreis wird jeder/jede gewürdigt.
Du hast deinen Platz im Kreis der Priesterinnen vom See. Auch die Hohepriesterinnen sind ein Teil davon, wodurch die Gleichwertigkeit aller unterstrichen wird. Wir sind alle Schwestern. Die Priesterinnen vom See ehren also den Kreis, der grundsätzlich sowohl für die Sonne als auch für den Mond, wie bei der Schwesternschaft von Avalon, stehen kann.
Wir brauchen Gemeinschaften. Wir brauchen Kreise, um uns wohlzufühlen und wachsen zu können. Deshalb bitten wir dich, dir bewusst zu werden, in welchen Kreisen du dich bewegst, zu welchen Kreisen du gehörst und wo dir der Kreis in deinem Leben überall begegnet ist und begegnet. Gibt es Kreise, die du mehr fördern, erschaffen und initiieren möchtest, weil sie dir und andern guttun?
Die Kreise, zu denen du gehörst, können energetischer Natur sein. Wenn du zum Beispiel dieses Buch liest, gehörst du zum Kreis der Priesterinnen vom See. Wenn du dabei auf dein Herz hörst, kannst du uns spüren und auf deine Art und Weise wahrnehmen. Wir unterstützen uns, begleiten uns und tragen uns gegenseitig. Wir kommunizieren und tauschen uns aus über das feine Netzwerk Avalons, selbst wenn wir uns in dieser Inkarnation niemals physisch begegnen sollten.
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