Anea. Wolfgang Greuloch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Wolfgang Greuloch
Издательство: Bookwire
Серия: Level ˟
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783748563518
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      Wolfgang Greuloch

      Anea

      Cyberfantasy // Level 1 / Genesis

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Anea

       Larus

       Icks und Ips

       Verfolgung

       Höhlenwelt

       Die Kinder

       Flucht

       Gefangen

       Verwandlung

       Die Grube

       Joshua

       Rettung

       Flucht

       Außenwelt

       Zurück

       Am Hof

       Schön und hässlich

       Anea’s Kampf

       Vergeltung

       Die Königin

       Der Boss

       Der Marsch der Icks-Kinder

       Larus

       Impressum neobooks

      Anea

      Nichts!

      Dunkelheit!

      Langsames Erwachen. Geräusche, kaum wahrnehmbar, ein Wispern, ein Flüstern.

      Zunehmende Helligkeit verdrängt die Dunkelheit. Langsam kann sie sehen. Das Licht kommt von einem Fleck über ihr, sonst um sie herum ein matter Schimmer, rötlichbraun. Sie steckt in einer Blase, gefangen in einer engen, erdfarbenen Blase. Nur der Lichtschein über ihr weist einen Weg aus dem Verlies heraus. Sie erhebt sich, streckt die Arme gegen das Licht, aber sie reicht nicht an die Öffnung heran. Sie scharrt im Sand, der sofort herabrieselt, und je mehr sie schaufelt und scharrt, füllt der Sand die Blase aus. Sie kommt dem Licht näher, gräbt weiter den Sand nach unten, kann schließlich den Kopf nach draußen schieben. Etwas, sie wusste nicht was, sagt ihr, vorsichtig zu sein.

      Fast über ihr ein strahlender Ball, der seine Lichtflut mit sengender Kraft durch ein schimmerndes Blau auf den Boden wirft. Sie streckt den Kopf aus dem Loch. Welliger Sand liegt vor ihr, manchmal zu höheren Dünen aufgetürmt, manchmal einen Durchgang gewährend, aber wohin? Etwas sagt ihr, sie muss den Bau verlassen und Sicherheit suchen.

      In der Ferne schimmert ein grüner Streifen, ein Gespinst aus grünen Fäden, Stämmen, Wedeln, Zweigen. Das ist ihr Ziel, da muss sie hin. Da wird sie Sicherheit finden.

      Sicherheit?

      Ja, etwas sagt ihr, wenn sie die Erdblase verlässt, schwebt sie in Gefahr. Gefahr?

      Sie weiß es. Sie muss zu diesem Grün! Vorsichtig streckt sie den Kopf aus dem Sand, sieht sich um, der Sand liegt ruhig vor ihr, keine Bewegung ist um sie herum. Sie kriecht, springt auf, rennt los. Aber was ist das? Vor ihr springt ein Wesen auf und rennt, rechts neben ihr ein anderes Wesen, links, vor ihr, noch weitere, viele, alle rennen, wie sie. Und alle haben das gleiche Ziel, den grünen Streifen in der Ferne.

      Und sie sehen alle gleich aus: schlanke, schmale Körper. Die Gesichter unter einem dunklen, strähnigen Haarschopf kaum zu erkennen. Sie rennen alle gemeinsam, wie von einem Signal gesteuert.

      Sie spürt etwas näher kommen. Die Gefahr!

      Ein Sirren, ein kurzes helles Zischen, ein triumphierendes Krächzen, ein Blitzen, und das Wesen links vor ihr verschwindet im Nichts, aufgelöst im grellen Licht. Noch weitere verschwinden. Die Rennenden steigern ihr Tempo, schlagen Haken, aber der unbekannte Feind, unsichtbar aus dem scheinbar grenzenlosen Blau agierend, holt ein Wesen nach dem anderen.

      Sie steigert ihre Laufgeschwindigkeit. Sie darf kein Opfer werden. Sie muss das rettende Grün erreichen. Auch sie schlägt Haken, schaut im Laufen nach oben, kann keinen Feind erkennen, aber sie hört das feine Sirren, das Zischen bevor der Moloch seine Opfer verschlingt. Sie stolpert in eine Sandvertiefung, hört das bestialische Geräusch, wirft sich zur Seite und spürt das Schnappen des Ungeheuers, das ins Leere geht. Aber das nächste Mal ist es vielleicht erfolgreich. Sie springt auf, rennt weiter, nur noch vereinzelt sind andere Geschöpfe zu sehen, die wie sie, um ihre Existenz hetzen.

      Und wieder das Gefahr bringende Sirren. Im letzten Moment hechtet sie zur Seite, der Moloch schreit verärgert, stößt ungezielt seinen Todesarm auf sie herab. Aber sie ändert blitzschnell ihre Richtung, bremst überraschend ihren Lauf, tritt nach hinten, wälzt sich im Sand, springt wieder auf und hechtet gebückt weiter, nur ihr Gehör auf die todbringende Gefahr gerichtet.

      Der grüne Streifen kommt näher. Sie blickt schnell nach rechts und links. Sie ist die Einzige! Alle anderen sind verschwunden. Sie darf nicht auch noch scheitern. Nein, das darf sie nicht.

      Im vollen Lauf bricht sie durch die grünen Zweige, die ihr entgegen peitschen. Sie hört noch einmal das fürchterliche Geräusch, rollt hinter einen dicken, schuppigen Stamm. Die Gewalt des Molochs schlägt zwischen das andere Grün, fetzt die Zweige durcheinander, trifft sie aber nicht. Sie hastet weiter, spürt, dass sie es schafft. Sie sinkt unter einen riesigen Farn, der sie mit seinem Blättergefieder bedeckt.

      Nach einer Weile erhebt sie sich und geht weiter. Aber wohin soll sie gehen? Irgendetwas sagt ihr, sie soll immer tiefer in diesen geheimnisvollen Wald wandern.

      Larus

      Und dann sieht sie plötzlich das andere Wesen.

      Wesen?

      Sie weiß es. Das Wesen ist kein Baum, keine Pflanze, es besitzt