Die Todesreiter vom Rio Pecos. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847647133
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überschreiten konnte. Und Jed kannte sie alle.

      Und dann, wenn er sie aufgespürt hatte?

      Jed hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht. Aber er würde den Mann, der sich mit der Uniform eines Majors schmückte, nicht einfach so nach Mexiko entkommen lassen, das hatte er sich geschworen.

      Der Major war ein Mörder - und dafür hatte er zu bezahlen!

      Jed blinzelte zum Horizont. Die Sonne stand schon recht tief und war milchig geworden.

      Es war später Nachmittag.

      Ein paar Stunden noch, dann würde die Dunkelheit über die Brassada hereinbrechen.

      *

      Tom Kane, der Sheriff von Brownwell, Texas, war ein grauer, hagerer Wolf mit wettergegerbtem Gesicht und breiten Schultern. Seine himmelblauen Augen wirkten wach und machten den Eindruck, als könnte ihnen nichts entgehen.

      Er verließ gerade sein Office, um die wenigen Meter zum Dead Comanche-Saloon zurückzulegen, wo er sein Abendessen einnehmen wollte. Da sah er eine wilde Reiterin die Main Street entlangpreschen.

      Kane kannte sie.

      Es war Beth O'Malley und sie kam daher, als ob ihr buchstäblich der Teufel auf den Fersen war. Als sie Tom Kane erreicht hatte, zügelte sie das Pferd und ließ sich aus dem Sattel gleiten.

      "Sheriff!"

      Kane runztelte die Stirn und blieb stehen.

      "Was ist denn los, Beth?"

      Er kannte die junge Frau schon seit ihrer Geburt. Aber so wie jetzt hatte er sie in all den Jahren noch nie erlebt.

      Beth rang nach Luft und dann berichtete sie in knappen Worten, was geschehen war.

      "Eine Kolonne von US-Kavalleristen?" fragte Tom Kane zurück.

      Beth nickte.

      "Das hat Jed gesagt. Und jetzt ist er auf eigene Faust hinter ihnen her! Aber das ist doch Selbstmord!"

      Über Kanes Gesicht fiel ein Schatten. Er nickte leicht und sagte dann: "Vor einiger Zeit ist ein Transport nach Fort Hobbs überfallen worden., Die Banditen vermuteten wohl die Regimentskasse, waren aber falsch informiert. Statt dessen ist ihnen eine Ladung Uniformen in die Hände gefallen..."

      "Und Sie meinen, daß diese Bande hinter dem Überfall steckt?" fragte Beth zurück.

      Kane zuckte die Achseln.

      "Wenn es so ist, dann haben wir es mit Leuten zu tun, die kein Pardon kennen..."

      Beth faßte den Sheriff bei den Armen und beschwor ihn: "Sie müssen etwas tun, Sheriff!"

      "Soll ich Jed zurückholen?"

      "Vielleicht hört er auf Sie! Er rennt doch in den Tod!"

      "Ich werde einen Suchtrupp zusammenstellen!" versprach Kane. "Hat Jed gesagt, wohin die Bande geritten ist?"

      "Richtung Rio Pecos!"

      Kane verzog grimmig das Gesicht.

      "Auf geradem Weg nach El Paso, nicht wahr?" knurrte er.

      "Aber sie werden Probleme bekommen, die Rinder über den Fluß zu bringen..."

      "Wenn Sie einen Trupp zusammenstellen werde ich auch dabei sein!" erklärte Beth.

      "Was?"

      Kane schien der Gedanke nicht zu gefallen.

      "Ich kann mit einer Winchester umgehen, wenn es hart auf hart geht. Das wissen Sie so gut wie ich, Sheriff! Außerdem ist Jed mein Bruder..."

      "Ich will mit dir nicht streiten, Beth", brummte Kane.

      Nicht mehr lange und es würde dunkel werden. Jetzt mußte es schnell gehen.

      *

      Der Schrei eines Geiers durchschnitt die Stille. Jed O'Malley schob sich den Hut in den Nacken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ein paar einsame Felsmassive ragten schroff aus der Ebene heraus. Davor befand sich eine Gruppe knorriger und halb verdorrter Bäume und eine fast ausgetrrocknete Wasserstelle.

      Und dann sah Jed, worauf es die Geier abgesehen hatten.

      Da lagen ein paar Rinder auf dem Boden verstreut. Kälber zumeist, aber auch ausgewachsene Tiere. Sie waren von der Herde niedergetrampelt worden.

      Als Jed die Tiere erreichte, sah er, daß eines der Longhorns sich noch rührte.

      Jed ließ sich aus dem Sattel gleiten, griff zum Holster und jagte dem Tier mit dem 45er eine Kugel ins Genick.

      Dann führte er sein Pferd zur Wasserstelle und ließ es trinken. Er selbst beugte sich nieder und füllte seine Feldflasche auf.

      Ein Geräusch ließ Jed erstarren.

      Es war das Geräusch eines Winchester-Gewehrs, das durchgeladen wird...

      Der Instinkt sagte Jed, daß der Kerl, der da auf ihn angelegt hatte, nicht lange fackeln und sofort abdrücken würde.

      Und er hatte recht damit.

      Jed warf sich zur Seite, während der Schuß dicht an ihm vorbeistrich und das Wasser zu einer kleinen Fontäne aufsteigen ließ. Er rollte sich auf dem Boden herum und riß den Colt heraus. Auf gut Glück feuerte er einen Schuß in die Richtung, aus der man ihn angegriffen hatte, aber er konnte niemanden sehen.

      Von irgendwo zwischen den Felsen war der Schuß gekommen, aber der Schütze dachte gar nicht daran, sich zu zeigen.

      Ein zweiter Schuß krachte und sirrte dicht über den am Boden liegenden Jed hinweg.

      Jed sprang auf, kam auf die Beine und hechtete sich hinter eine der dicken, knorrigen Baumwurzeln.

      Dort hatte er immerhin etwas Deckung.

      Aber von seinem Gegner war nach wie vor nichts zu sehen.

      Jed lag mit dem Revolver in der Hand da und rührte sich nicht. Er wartete. Irgendjemand lauerte da zwischen den Felsen auf ihn und wollte unbedingt seinen Tod. Warum auch immer.

      Jed setzte seinen Hut ab und riskierte einen Blick.

      Er sah eine Bewegung, irgendwo auf der anderen Seite. Und kaum war Jed wieder hinuntergetaucht, peitschte auch schon ein Schuß über ihn hinweg.

      Die Kugel kratzte an dem trockenen Holz des knorrigen Baumes entlang und ließ es splittern.

      Es ist nur einer! ging es Jed durch den Kopf.

      Er wartete einen Moment und tauchte dann noch einmal kurz hinter seiner Deckung hervor. Zwei Schüsse kurz hintereinander schickte er in jene Richtung, wo er den Angreifer zuletzt gesehen hatte.

      Hinter einem der Felsen krachte dann ein Schuß hervor.

      Insgesamt dreimal schoß der Angreifer.

      Ein dumpfer, unterdrückter Schrei ging über Jeds Lippen.

      Er sank zurück in seine Deckung, blieb dort auf dem Bauch liegen und rührte sich nicht mehr.

      *

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