Abformen mit Alginat. Rainer Habekost. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rainer Habekost
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783844215397
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nur in eingeschränktem Maß verformbar oder elastisch.

       Nachdem das Alginat angerührt und die Abformung hergestellt wurde, kommt es zu einer Verdunstungsreaktion des Wassers, das locker zwischen den Makromolekülen gebunden ist. Je nachdem, ob die Abformung feucht oder trocken gelagert wird, quillt sie auf oder schrumpft durch die Verdunstung des Wassers ein. Daraus ergeben sich Änderungen in der Dimension, die sich auf das Modell auswirken, dass aus der Abformung hergestellt werden soll. Um ein wirklichkeitsgetreues Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, die Abformung möglichst sofort auszugießen. Länger als eine Stunde sollte man nicht damit warten. Allerdings gibt es im zahnmedizinischen Bereich mittlerweile Produkte, die bis zu fünf Tage gelagert werden können, ohne dass es zu relevanten Größenänderungen kommt.

       Alginat gehört zur Gruppe der Hydrokolloide, das sind Substanzen, die überwiegend natürlichen Ursprungs sind und die Fähigkeit zur Gelbildung besitzen. Diese Hydrokolloide besitzen im abgebundenen Zustand Elastizität, so dass auch sich überlagernde Stellungen wiedergegeben werden können. Werden diese Stellen beim Abziehen „aus der Form gebracht“ bilden sie sich allerdings nicht immer zufriedenstellend zurück. Die Gefahr, dass die Abformmasse reißt kann dadurch begrenzt werden, dass die Dicke an solchen Stellen mindestens vier Millimeter beträgt.

      Der britische Chemiker und Pharmazeut Stanford gilt als Entdecker des glibberigen Stoffes. Im Jahr 1880 extrahierte er zum ersten Mal Alginsäure aus Braunalgen. Er entdeckte das Potential der Substanz und ließ sich das von ihm entwickelte Verfahren schon ein Jahr später patentieren. Um Algin zu extrahieren, wurde der Seetang in Wasser oder verdünnte Säure eingeweicht, mit Natriumkarbonat extrahiert und anschließend mit Säure ausgefällt.

      Stanford gab dem Alginat auch seine Namen: Als „Algin“ bezeichnete er die löslichen Stoffe, „Algin Acid“ (Alginsäure) nannte er den ausgefällten Stoff, den man erhält, wenn man das Algin mit Säure mischt. In den Vereinigten Staaten wurde das Verfahren zur Extraktion von Alginat in seiner reinsten Form fast zeitgleich entwickelt und bereits 1896 von Krefting patentiert. Bis das Polysaccharid jedoch industriell gewonnen wurde, dauert es noch bis in die 1920er Jahre. Die kalifornische Kelco Company, die 1929 gegründet wurde, ist bis heute einer der größten Alginatproduzenten und hält verschiedene Patente für die Verwendung von Alginat, so zum Beispiel zur Nutzung von Alginaten als Bestandteil von strukturierten Fleischprodukten aus der Lebensmittelindustrie: Alginatgele für die Herstellung von strukturierten Fleischprodukten (DE68910011T2 14.04.1994)

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