Norman Hall
Club 27 – Der Klub der toten Helden
Der mysteriöse Tod der Musiker Legenden
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Inhaltsverzeichnis
Club 27 – die „echten Mitglieder“
Jimi Hendrix - 18. September 1970
Janis Joplin - 4. Oktober 1970
Club 27 – inoffizielle „Member“
Vorwort
"It’s better to burn out than to fade away"
Neil Young
Exzesse, Drogen, Tod und Selbstmord
Die Nachricht vom Tod der britischen Soulsängerin Amy Winehouse versetzte die Fans in einen Schock. Die zierliche junge Frau mit dem dunklen Haarturm, deren ständige Begleiter Drogen und Alkohol zu sein schienen, wurde tot in ihrem Bett aufgefunden. Sie starb mit 27 Jahren.
"Wieder ein Engel, der im Alter von 27 Jahren abgestürzt ist", schreibt die spanische Zeitung El Mundo. Und reiht Winehouse damit ein in die Galerie jener Musiker, die in der Musikszene dem sogenannten Club 27 zugeschrieben werden.
Die Liste der Künstler, die in diesem Club Mitglied sind, spricht Bände: Kurt Cobain, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin und zuletzt Amy Winehouse - alle lebten sie ihren Traum von Musik extravagant und exzessiv, und alle starben sie im Alter von 27 Jahren. Dieses Alter, das alle gemeinsam haben, begründete den Mythos um den Club 27.
Tod und Skandale - was aber wäre die Musikwelt wohl ohne sie? Der Tod ist in der Rockmusik seit Mitte der 50er Jahre immer wieder ein Thema. Er scheint stets bedrohlich über der Glamourwelt des Musikbusiness zu schweben. Viele Stars starben bereits in jungen Jahren - und unter mysteriösen Umständen.
Auf ihrer psychedelischen Selbsterfahrungsreise pflegten ab Mitte der 60er Jahre viele Rockmusiker eine Todesromantik. Die britische Band „The Who“ gab 1965 mit ihrer Teenager-Hymne „My Generation“ ein Leitmotiv vor:
„Ich hoffe, ich sterbe, bevor ich alt werde - I hope I die before I get old“
heißt es in einer Zeile.
Wie brutal ist das Musikgeschäft, das menschliche Wracks ohne Zahl produzierte? Waren die Tode von Hank Williams bis Kurt Cobain, von Sam Cooke bis Sid Vicious zwangsläufige Begleiterscheinungen von Ruhm und Reichtum ohne Maß und Ziel?
Drogen, zerrüttete Familien, Erfolgsdruck und die Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit zehren früh an den Idolen ihrer Generation.
Haben Fan Kult, Tourstreß und gnadenloser Erfolgsdruck die beispiellosen Drogenexzesse, den maßlosen Sex und die Gewalt bis hin zu Mord und Selbstmord provoziert? Denn Alkohol-Exzesse, wilde Partys, Drogen ohne Ende - das alles verbindet man scheinbar zwangsläufig mit dem Leben eines Rockmusikers.
Louis Armstrong sagte, dem Marihuana verdanke er "eine Menge Schönheit und Wärme". Billie Holiday bekämpfte ihre Vergewaltigungserinnerungen mit Heroin. Und Elvis Presley, auch darin war er King, gilt als "größter Drogenverschlinger" von allen.
Sex and Drugs and Rock ’n’ Roll - die heilige Dreifaltigkeit des Konzepts Rockmusik. Erfunden mit der Geburt des Rock'n'Roll in den 50ern, ausgelebt insbesondere ab den späten 60er Jahren, auf die Spitze getrieben von den Exzessen von Glam und Hardrock in den 70ern.
Das Lied „Sex and Drugs and Rock ’n’ Roll“ ist eine Rock-’n’-Roll-Hymne aus dem Jahr 1977 die von Ian Dury gesungen wurde. Diese Hymne beschreibt ein Lebensgefühl einer Generation von Musikern, die sich scheinbar ganz den selbstzerstörerischen Exzessen hingegeben haben.
Stein des allgemeinen Anstoßes war vor allem der textliche Einstieg ins Lied:
"Sex and drugs and rock and roll / is all my brain and body need / sex and drugs and rock and roll / is very good indeed.
Sex, Drogen und Rock 'n' Roll sind alles, was mein Hirn und Körper brauchen - Sex, Drogen und Rock'n'Roll sind wirklich total gut.“
Das Rockmusik-Business ist eines der härtesten Geschäfte der Welt. Hier ist kein Platz für weiche Gemüter und zarte Seelen. Jeder Auftritt muss krachen, jeder Ton sitzen, jeder Fan jubeln. Angesichts der großen Konkurrenz im Musikgeschäft müssen Sänger und Instrumentalisten alles geben, was in ihnen steckt und sogar noch mehr. Während einer Tournee gibt es kaum Ruhephasen. Ist es da ein Wunder, dass viele Musiker Trost und Zerstreuung in Alkohol und Drogen suchen?
Musiker beschäftigen sich gerne mit Sex, Drogen und Rock 'n' Roll. Soweit der Mythos. Zumindest ein Teil dieser Behauptung ist nun wissenschaftlich bestätigt. Denn eine Studie zeigt: Jeder dritte Popsong in den US-Hitparaden handelt von Drogen – seien es nun legale oder illegale. Drogen, Alkohol und Tabak finden sich in rund jedem dritten Popsong der US-Hitparade. Der Drogenkonsum ist also in der Rock- und Pop-Musik positiv besetzt.
Ausgestattet mit musikalischem Talent leben sie ein ekstatisches Leben ohne Rücksicht auf gesundheitliche Folgen. Die Verachtung dem eigenen Leben gegenüber, das Bewusstsein, immer an der Schwelle des Todes zu existieren, intensiviert ihre Musik.
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