Die Wirkung war verblüffend, die Reptitoren vergaßen über ihre Fressgier ihren Angriff und schnappten nur nach den abstürzenden Kleintieren. Die Duplis verfestigten ihren Zauber mit einer beständigen Wirkung und dehnten dessen Wirkung auch auf die Warakalen und Bestietalen aus! Die Duplis mussten trotz der angespannten Lage lachen, jedes mal, wenn mehr als drei Schattenwesen erschienen, wurden sofort zwei von ihnen zu fressbaren Kleintieren! Das Versteck der schwarzen Magie war zerstört, die Magier waren verschwunden und die Schattenwesen hatten genug mit sich zu tun, lasst uns verschwinden, Franz formte den Schulzschild in etwas zylinderförmiges und sofort schossen sie in atemberaubender Geschwindigkeit davon.
Kalli erhielt von Franz jetzt einen umfassenden Bericht und Franz bat Kalli noch mal sehr eindringlich, sehr aufmerksam und vorsichtig zu sein. Er sei sich sehr sicher, dass die schwarze Magie eine fiese Schweinerei vorhat. Sie wollen unbedingt Unkelè und die schwarzen Magier aus unserem Zauber befreien!
„Ich werde deinen Rat befolgen, verlass dich darauf“, antwortete Kalli Franz.
Beim Abendessen mit Anna. Litha und Konrad informierte Kalli die drei von dem heutigen Vorfall und bat sie eindinglich um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit und haltet eure Waffen bereit, die schwarze Magie ist wieder sehr aktiv! Sofort nach dem Abendessen stand Kalli auf und verabschiedete sich von seinen Freunden. Anna schaute Kalli etwas erstaunt und auch enttäuscht nach. Litha legte ihrer Freundin tröstend ihre Hand auf den Arm, Kalli hat jetzt eine Menge zu tun und er tut es auch für uns!
Kaum war Kalli auf seinem Zimmer, glühte eine Kugel mitten im Zimmer auf und erlosch, seine Duplis standen vor ihm! Alle zehn redeten jetzt wie wild auf Kalli ein, Kalli stoppte den Redeschwall und machte mit einer Handbewegung aus den zehn Duplis einen und sagte zu ihm: „So, jetzt noch mal in Ruhe.“ Nach dem ausführlichen Bericht ließ Kalli den Dupli verschwinden und rief seinen Vater an, ihm war da eine Idee gekommen!
Sein Handy klingelte nur einmal, als sein Vater sich schon meldete. Kalli erzählte seinem Vater von seiner noch recht verschwommenen Idee und sein Vater war sofort auf seiner Linie.
„Wir fragen Franz, ob es machbar ist, die Spur von Unkelè und dem Zauber zu finden und zu verfolgen. Ich sage dir sofort bescheid.“ Nach einem freundlichen Tschüss, mein Junge, war das Gespräch beendet. Kalli legte das Handy auf den Tisch und griff nach seinem Glas, als die Duplis im Zimmer standen, die er für die Überwachung der Schulgebäude und dem darum liegendem Gelände losgeschickt hatte.
Auch hier nichts besonderes, keine oder nur sehr schwache Hinweise auf die schwarze Magie. Kalli war seltsam beunruhigt, dass alles passte einfach nicht zusammen, dass alles war so untypisch für die Verhaltensweise der schwarzen Magie! Er schickte die Duplis wieder los und grübelte weiter über die unbefriedigende Situation nach.
Er wurde von dem Klingeln seines Handys aus den recht trüben Gedanken gerissen, Franz meldete sich sichtlich aufgekratzt: „ Mensch, Junior, da hast du mit deiner Idee wieder voll den springenden Punkt getroffen! Ich kann den Zauber, in dem wir die schwarze Magie eingeschlossen haben, relativ einfach verfolgen. Was sagst du dazu?“
Kalli verbarg seine Überraschung und auch seine Freude nicht: „Das ist ja spitzenmäßig, wenn wir Unkelè auftreiben können, erfahren wir bestimmt, was die schwarze Magie plant oder vorhat!“
„Richtig, wir setzen die gefangene schwarze Magie so unter Druck, dass sie uns alles erzählen wird. Ich melde mich, sobald ich den Zauber geortet habe.“ Kalli prustete die Anspannung dieses verrückten Tages mit dicken Backen heraus und ging ins Bett.
Am nächsten Morgen informierte er Sven und Carlos, die gerade, wie er, aus ihren Zimmern kamen, über die Situation. Till kam noch dazu: „Rechnest du wieder mit einer ähnlichen Eskalation?“
„Da bin ich mir ziemlich sicher, ich weiß bloß noch nicht, was die schwarze Magie plant und wie und wann sie zu schlagen wird.“
„Gut, dass du uns bescheid gesagt hast“, sagte Carlos in die Runde, „jetzt können wir uns darauf vorbereiten, egal, was auch kommen sollte.“
Die vier jungen Männer gingen die Laufbänder herunter zur Mensa, dort trennten sie sich und Kalli begrüßte seine Anna ganz lieb. Anna strahlte ihren Kalli an, so mochte sie den jungen Mann! Kalli sah sich nach einem freien Platz an einem der vielen Tische um: „ Mein lieber Scholli, heute ist aber Betrieb in der Mensa!“
Anna beruhigte Kalli: „Die Mensa wird schon größer!“ Die Wände schoben sich auseinander und an allen vier Wänden erschienen neue Tische. Kalli nahm Annas Hand und steuerte einen der Tische an. Als er den Tisch erreicht hatte, hörte er hinter sich ein vielstimmiges Lachen, neugierig drehte Kalli sich um und sah in das fröhliche Gesicht von Litha und Konrad, die sich an Anna angehängt hatten.
Sie nahmen Platz und Kalli stellte sich konzentriert sein Frühstück vor und unmittelbar danach hielt er schnuppernd seine Nase über die duftenden Brötchen. Dasselbe bitte noch fünfmal, hörte Kalli eine Stimme, er sah hoch und guckte in Carlos freundlich lächelndes Gesicht.
„Hallo, Daila, wie geht’s?“ Fragte Kalli freundlich die Freundin von Carlos. Daila war ein hübsches, schlankes Mädchen, mit einem schmalen Gesicht, in dem große dunkle Augen glühten. Die dunklen Haare fielen dem Mädchen bis tief auf den Rücken.
„Guten Morgen“, begrüßte Daila die Runde am Tisch, setzte sich zwischen Carlos und Kalli und griff ungezwungen nach einem Brötchen.
Kalli spürte von Daila eine enorm starke Ausstrahlung und passend dazu sah er, wie Daila gedankenverloren mit einem Apfel spielte. Sie ließ den Apfel von ihrer rechten Hand langsam in ihre linke Hand schweben, mal höher, mal flacher, mal ließ sie den Apfel kreisen oder einen Kreis ziehen. Langsam schwebte der Apfel auf ihren Teller und zerfiel darauf in viele mundgerechte Spalten.
Carlos lachte laut auf: „So sind die Frauen, erst wird gespielt und dann aufgegessen.
Daila lachte herzhaft mit: „So ist das Leben.“
In guter Stimmung gingen die jungen Leute in ihre Hörsäle und die große Mensa wurde still und schob sich wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurück. Kalli
wusste jetzt, dass er nicht nur mit Carlos rechnen konnte, wenn es kritisch werden sollte, sondern auch mit Daila. Wir werden schon eine richtig gute Truppe.
So gut, wie dieser Tag begonnen hatte, verlief er auch weiter, die Vorlesung war sehr interessant, die Mittagspause mit seinen Freunden genoss Kalli in vollen Zügen. Der folgende Chemie Unterricht fand in einem der vielen Labore im Keller statt und der Dozent brachte den Stoff, der für Kalli ohnehin schon super war, spitzenmäßig rüber. Es wurden sehr seltsame Experimente durchgeführt, die für einen unbedarften Zuschauer nur ein Kopfschütteln bringen würden. Aber die Studenten waren voll dabei, wussten sie doch, dass sie diese Erfahrung irgendwann benötigen werden.
Anna hatte sich bei Kalli eingehakt, Litha und Konrad gingen Hand in Hand nebenher, nach dem Abendessen brauchten alle einen Spaziergang.
Der Herbst gönnte allen Menschen ein herrliches Wetter, mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen, mit bunten Blättern an den Bäumen.
Anna machte Kalli auf Martin aufmerksam, der sichtlich nervös herum guckte und als er Kalli mit seinen Freunden sah, winkte er etwas verlegen herüber.
Und dann sahen sie den Grund für Martins seltsames Verhalten, ein Mädchen kam mit beschwingtem Schritt auf Martin zu, sie begrüßten sich ein wenig linkisch, aber dann kam Martin mit dem Mädchen und einem Grinsen über alle vier Backen auf seinem Gesicht zu seinen Freunden. Merklich erleichtert stellte Martin sein Mädchen der Gruppe vor und das Mädchen sagte einfach und unkompliziert Hallo zu allen.
Die drei Pärchen spazierten durch die Sportanlage und genossen den herrlichen Abend. Hinter dem Basketballplatz kamen der Gruppe Carlos mit seiner Daila entgegen. Jetzt gruppierten sich die vier Mädchen und die vier jungen Männer für sich, bei den Jungens war sofort das kommende Basketballspiel das Thema, während sich die Mädchen darüber unterhielten, wie Thalia Martin kennen gelernt hatte.
Bevor