Wie aus dem Nichts kommen immer neue Blumen hervor und werden – sogar nach Farben und Arten sortiert – eingepflanzt. Diesen Menschen würden dann die Insekten aus der Beobachtung heraus als omnipotenten Schöpfergott sehen, den immerhin wird hier ja neues Leben in den Garten gebracht. Der andere Mensch ist eher ein Zerstörer oder ein Kriegsgott. Mit einem gigantischen „Ding“ wird das Gras zerstückelt und auf eine einheitliche Länge geschnitten. Wieder und wieder fährt dieser „böse Mensch“ mit seiner Maschine über die Wiese und schneidet alle Grashalme ab! Aus einer Kategorisierung heraus, muss dieser Mensch ein Kriegs- oder Zerstörungsgott sein, denn immerhin vernichtet er die Grashalme – manchmal zerstückelt er sogar Bäume und Sträucher! Nun, beide Menschen sind einfach nur Menschen, wovon einer einfach neue Blumen einpflanzt, die irgendwo gekauft wurden und der andere pflegt (in seiner Vorstellung) den Garten, indem er die Wiese mäht und die Bäume und Büsche schneitet! Aus dieser Analogie heraus kann man sehen, dass jeder Mensch aus der Sicht des Insektenvolkes ein schöpferisches oder ein zerstörerisches Prinzip sein kann, denn jeder kann Blumen pflanzen und jeder kann auch die Wiese mähen bzw. Bäume und Büsche schneiden. Engel können das auch! Erzengel Raphael gilt BEI DEN MENSCHEN als Heiler, weil sein Name „Heiler Gottes“ (hebräisch/deutsch) bedeutet. Doch er kann auch alles andere. Man wird doch nicht ernsthaft glauben, dass eine omnipotente Energie, die einen menschlichen Namen mit einer menschlichen Bezeichnung / Erklärung trägt, wirklich nur im Rahmen dieses Namens agieren kann. Wie Menschen, können auch Engel alles! Es kommt auf den Blickwinkel und den Erkenntnisstand des Beobachters an!
Doch auch wenn Engel alles können, bekommen sie dennoch immer wieder Titel verliehen, die eine besondere Aufgabe implizieren. Ein solcher Titel – und auch wichtiger Begriff – ist die Vokabel „Schutzengel. In der Magie und auch in der Lichtarbeiterliteratur kommt dieser Begriff immer wieder vor. Aus der Logik heraus, können Erzengel Michael und Erzengel Raphael auch diese Aufgabe übernehmen, gleichzeitig können sie aber immer noch als „Heilerpaar“ arbeiten, ohne dass sie ihren Dienst im Großen Werk vernachlässigen. Auch ein Mensch kann in gewissen Rahmenbedingungen als „Schutzengel“ fungieren! Dies wird sicherlich jeder kennen bzw. auch schon mal erlebt haben, auch wenn man den „himmlischen Schutzengeln“ natürlich viel mehr zutraut, als den Menschen. Was wäre aber, wenn die Engel mit dem materiellen Leben letztlich nichts anfangen können, bzw. keine „Vorstellung“ haben, was für ein materielles Leben gefährlich ist und was der Mensch selbst abwehren kann.
Wenn man mit den Engeln sehr eng und geschwisterlich zusammenarbeitet, hat man des Öfteren das Gefühl, als ob die himmlischen Heerscharen manchmal überrascht sind, dass ein Mensch schlaf braucht und dass auch die profane Arbeit nicht immer hinten angestellt werden kann, wenn es um wilde kosmische Arbeiten geht. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass die Idee des Schutzengels eine sehr gute und positiv beeinflussende Idee für den Menschen ist. Es ist ein psychologischer Kniff, der einem eine gewisse Sicherheit verspricht. Letztlich muss man aber akzeptieren, dass der Schutzengel eine „Erfindung“ des frühen Mittelalters ist, eine Erfindung, die jedoch in der Zeit der Pest sehr kritisch gesehen wurde. Die Menschen glaubten daran, dass alle bzw. alles ihren / seinen Schutzengel hatten, denn immerhin konnte man in alten religiösen Texten lesen, dass „… jeder Grashalm über 1000 Schutzengel verfügt.“ Nun, als dann die Pest einen Menschen nach dem anderen dahinraffte, litt der Schutzengelglaube sehr, denn natürlich konnten die Menschen nicht verstehen, wie es sein kann, dass alle starben und die Engel nicht eingriffen.
Doch wenn man sich den Begriff „Schutzengel“ einmal aus thelemitischer Sichtweise anschaut, kann man eher sagen, dass diese Vokabel treffend ist. Natürlich gehen die meisten Begriffe und Definitionen auseinander, dennoch kann man lapidar sagen, dass es eine Energie gibt, die darauf achtet, dass man nicht vollkommen „falsch“ läuft. Doch man muss auch berücksichtigten, dass man sich hier in einem Themenkomplex bewegt, in dem jeder Recht und gleichzeitig auch Unrecht hat, da es hier wieder um individuelle Erfahrungen geht. Die Energie eines „Schutzengels“ ist etwas, was in verschiedenen Systemen diskutiert und manchmal auch propagiert wird. In thelemitischen Systemen ist der Schutzengel das „höhere Selbst“, der „wahre Wille“, der Atmankörper. Wenn man also seinen wahren Willen lebt, seinem wahren Weg folgt, wird man – in gewissen Bahnen – behütet sein bzw. man wird eine sehr deutliche energetische Unterstützung erfahren, eine Unterstützung, die man mit der Idee eines Schutzengels sehr gut verbinden kann. Andere Systeme gehen davon aus, dass der Schutzengel als eine Art Wächter fungiert und einen durch das Leben leitet. Hier wird sich sehr stark auf das Wort „Schutzengel“ bezogen, denn immerhin kann man als Mensch assoziieren, dass diese Energie, dieser Engel, einen „behütet“, einen „absichert“, ein „bewacht“ und natürlich auch „beschützt“. Doch lautet dann hier die Frage „Wovor muss der Mensch beschützt werden?“ Vor anderen Menschen? Was ist dann mit deren Schutzengeln? Oder vielleicht vor wilden Tieren?
In der heutigen Zeit und in der westlichen Welt sicherlich nicht die primäre Aufgabe. Autos, LKWs und der allgemeine Wahnsinn in den Städten ist doch viel Lebensbedrohlicher als wilde Tiere.
So muss man hier ganz klar verifizieren, dass der Schutzengel den Menschen NICHT vor allem beschützen kann, soll und muss, denn auch manche Geschehnisse, Schicksalsschläge und regelrechte Heimsuchungen, die im ersten Moment schlimm, schrecklich und katastrophal erscheinen, haben auf „lange“ und „höhere“ Sicht, immer einen Sinn. Dass man diesen „Sinn“ nicht immer sofort erkennt, ist menschlich, da das Ego sicherlich einen Unfall mit körperlichen Schäden und 6 Monate Streckverband freilich als Tortur beschreiben würde, wohin gegen das höhere Selbst dies als „wichtige Erfahrung der aktuellen Inkarnation“ deklarieren kann. Doch auch hier ist es nur ein „kann“, denn das Tagesbewusstsein wird definitiv nicht (immer) klare Botschaften von seinem höheren Selbst erhalten, sodass man eine Art Fahrplan übermittelt bekommt.
Wenn ich mich auf meine eigenen Erfahrungen beziehe, muss ich ganz klar sagen, dass das Wort „Schutzengel“ nicht das passende Wort für das höhere Selbst ist. Sicherlich wird jeder schon einmal Erfahrungen gemacht haben, bei denen man sagen konnte, „da hatte ich aber einen Schutzengel“, ich hatte da so einige, doch man kann es letztlich „zu Tode“ diskutieren, ob es sich bei einem Schutzengel um ein selbstständig arbeitendes Energiefragment handelt, welches dem „höheren Selbst“ untersteht oder ob es ein Wesen aus der Engelssphäre ist, dass man sich irgendwann einmal ausgesucht hat oder welches man wieder von einer höheren Stelle zugewiesen bekommen hat. Für mich persönlich und aus meinen Erfahrungen im profanen Leben und in der Magie, kann ich sagen, dass die Energie des Schutzengels ein Mittelding zwischen dem „höheren Selbst“ und einer vollkommen autarken Engelsenergie ist. So ist der Schutzengel im wortwörtlichen Sinne ein Anteil von meinem eigenen Gesamtsystem, ein Anteil, der wirklich eine wachende Hand über mich hält. Unter „Rücksprache“ mit dem höheren Selbst und auch in Bezug auf den kosmischen Lebensplan (bzw. in Bezug auf die Aufgaben im Großen Werk) kann man hier immer wieder erleben, dass eine Macht helfend eingreifen wird, bzw. dass sehr oft die Möglichkeit existiert, dass – bei echter Gefahr – eingegriffen werden kann. Das Problem ist hier nur, dass das Wort „Gefahr“ sehr unterschiedlich gedeutet werden kann! Doch bei allen Beschreibungen, bei allen möglichen Formulierungen, muss man dennoch sagen, dass dies alles immer noch eine sehr menschliche Sicht ist, eine Sicht, die man mit Fragen und Argumenten schnell in „Bedrängnis“ bringen kann.
So könnte man sich nun fragen,